Bernard, Richard Georg

 

* 16. September 1885, Berlin

† 26. März 1939, Berlin-Charlottenburg

 

 

Richard Bernard war der Sohn vom Apothekenbesitzer Dr. Alfred Bernard und dessen Ehefrau Anna, geborene Hildebrand. Er trat 1903 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Kurmärkisches Dragoner-Regiment Nr. 14 nach Colmar im Elsaß. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule 1905 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 28. Januar 1904 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments in Colmar eingesetzt. 1906 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort. 1907 gehörte er als Eskadronoffizier zur 3. Eskadron vom Kurmärkisches Dragoner-Regiment Nr. 14 ebenfalls in Colmar. Am 1. Oktober 1908 wurde er zum neuen Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5 nach Mühlhausen im Elsaß versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron verwendet. 1911 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Kurt Müller zum Regimentsadjutant vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5 in Mühlhausen ernannt. 1912 wurde er durch Leutnant Heye als Regimentsadjutant abgelöst. Dafür wurde er jetzt wieder als Eskadronoffizier bei der 2. Eskadron vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5 in Mühlhausen eingesetzt. Bei dieser wurde er am 27. Januar 1913 zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er dann Anfang 1914 zur 3. Eskadron des Regiments am gleichen Standort. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg gehörte er als Eskadronoffizier zur 1. Eskadron vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5. Im Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Im Herbst 1914 wurde er erneut zum Regimentsadjutat seines Regiments ernannt. Am 24. Dezember 1914 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister als Adjutant zur 58. Infanterie-Brigade versetzt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Leutnant Augstein. Am 5. November 1916 wurde er als Adjutant der 58. Infanterie-Brigade abgelöst und dafür als Nachfolger von Rittmeister von Urff zum Chef der 4. Eskadron vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5 ernannt. Im März 1917 war er auf Urlaub, als er telegraphisch wieder zurückgerufen wurde und gemeinsam mit Leutnant Pasewaldt bei der Eskadron wieder eintraf. Ende Juni 1918 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 16. Juli 1918 wurde er zur 45. Reserve-Division versetzt. Dort wurde er als Führer des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment 211 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg blieb er weiter beim Militär. Im Mai 1919 führte er die 4. Eskadron vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5 in Bauerbach. Im Jahr 1919 wurde er als Rittmeister auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr gehörte er zum Reiter-Regiment 18. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Eskadronchef zum 18. Reiter-Regiment. Er war mehrere Jahre Chef der 3. (Badische) Eskadron in Ludwigsburg. Als solcher wurde er am 1. August 1924 auch zum Major befördert. Am 1. Juni 1925 gab er sein Eskadron an Rittmeister Ulrich Kleemann ab. Dafür wude er jetzt in den Stab der 3. Kavallerie-Division nach Weimar versetzt. Dort wurde er einige Jahre eingesetzt. 1928/29 wurde er zum Regimentsstab vom 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung zum Regimentskommandeur. Während dieser Zeit wurde er am 1. Oktober 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1930 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Maximilian Freiherr von Weichs zum Kommandeur vom 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1932 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1933 wurde er durch Oberstleutnant Rudolf Veiel abgelöst. Er wohnte damals privat in der Neckertalstraße 69 in Cannstatt. Er wurde jetzt aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er zog später nach Berlin. Dort lebte er ab Mitte der 30iger Jahre in der Lorenzstraße 8 in Berlin-Lichterfelde. Er war auch am 15. Februar 1936 Trauzeuge von Oberst a.D. Ralph Winsloe. Er selbst starb am 26. März 1939 in der Joachimsthaler Straße 28 in Berlin-Charlottenburg an Magenkrebs und einer Kreislaufschwäche. Sein jüngerer Bruder war der spätere Generalleutnant Curt Bernard.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Paul Creuzinger - Geschichte des Königlich Preussischen Jäger-Regiments zu Pferde Nr. 5, Verlag Sporn, Zeulenroda 1932