Eibl, Karl

 

* 23. Juli 1891, Steg in Österreich

† 21. Januar 1943, am Don (gefallen)

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Karl Eibl trat zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Leutnant und Berufsoffizier in die k.u.k. Armee ein. Die ersten Jahre wurde er hauptsächlich als Kompanieführer eingesetzt. Für seine Verdienste im Landwehrregiment 21 wurde er bereits im Frühjahr 1915 zum Oberleutnant befördert. Ab Herbst 1916 wurde er dann längere Zeit als Regimentsadjutant eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm viele Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des Krieges blieb Eibl in der Armee, wo er bald zum Hauptmann befördert und in das Infanterie-Regiment 6 des österreichischen Bundesheeres übernommen wurde. Dort wurde er dann vorerst als Bataillonsadjutant eingesetzt. Ab Mitte der zwanziger Jahre wurde er dann als Kompaniechef in seinem Regiment eingesetzt. Als solcher wurde er dann zum Major befördert. Nach dem Anschluss von Österreich wurde er im Frühjahr 1938 als Major in die Wehrmacht übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1935 festgelegt. Im Herbst 1938 wurde er dann zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 132 ernannt. Am 1. Januar 1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1938 festgelegt. Sein Bataillon führte er dann in den Polenfeldzug. Dort wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Während des Westfeldzuges wurde Oberstleutnant Eibl im Frühjahr 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 132 der 44. Infanterie-Division ernannt. Mit diesem Regiment gelang ihm der Durchbruch durch die Stellungen einer französischen Brigade und die Einnahme des strategisch wichtigen Ortes Chuignolles. Für diesen Erfolg wurde ihm am 15. August 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach dem Frankreichfeldzug blieb Eibl mit seinem Regiment im Rahmen der 44. Infanterie-Division zunächst in Frankreich und wurde dann in die Slowakei verlegt. Am 1. Februar 1941 wurde er zum Oberst befördert. Er führte das Infanterie-Regiment 132 zum Beginn des Sommers 1941 in den Ostfeldzug. Am 8. August 1941 wurde er wegen einer Tat bei Ulaszanowka am 13. und 14. Juli 1941 im Ehrenblatt des Heeres genannt. Er kämpfte bei Schitomir und im Zwiahel-Brückenkopf nahe Uman so erfolgreich, dass er am 31. Dezember 1941 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Er gab Anfang Januar 1942 das Kommando über das Infanterie-Regiment 132 ab und wurde dafür mit der Führung der 385. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Februar 1942 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Damit wurde er jetzt Kommandeur der 385. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann in die schweren Kämpfen am Don und im Brückenkopf Woronesch. Im Sommer 1942 folgte der Vorstoß auf Stalingrad im Rahmen der 6. Armee. Die Division wurde nördlich von Stalingrad eingesetzt und Eibl gelang es dadurch, die Division nach der russischen Gegenoffensive 1943 außerhalb des Einschließungsringes von Stalingrad zu halten. Für diese Leitung wurden ihm am 19. Dezember 1942 nach Erwin Rommel als zweitem Soldaten der Wehrmacht die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Die 385. Infanteriedivision hatte während den schweren Gefechten jedoch furchtbare Verluste erlitten und zählte nach den letzten Rückzugsbewegungen kaum noch über 2.000 Mann! Am 19. Dezember 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1943 festgelegt. Er gab nun das Kommando über die 385. Infanterie-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 20. Januar 1942 wurde er mit der Führung des XXIV. Panzerkorps beauftragt, mit dem er im Verband der 4. Panzerarmee die eingeschlossene 6. Armee in Stalingrad befreien sollte. Der Entsatz-Versuch scheiterte nur 48 km vor dem Kessel. Bereits am 17. Januar 1943 starteten Panzertruppen der russischen Woronesch-Front unerwartet eine erneute Offensive und überflügelten bei Nikolajewka Eibls gesamtes Korps sowie einige italienische Gebirgsjägerdivisionen des Alpini-Korps. Nur knapp konnte Eibl die Vernichtung seines Korps verhindern und es gelang, einen Korridor nach Westen freizukämpfen. In dieser Situation entschloss sich Eibl, sich einen persönlichen Eindruck von der Front zu machen. Auf der Fahrt an die Front traf er im dichten Nebel auf eine italienische Einheit, die ihn und seine Kolonne für russische Truppen hielten. In dem kurzen Feuergefecht wurde Eibl von einer Handgranate schwer am Bein verwundet.  Durch die schweren Splitterverletzungen wurde die Notamputation des zerfetzten Oberschenkels notwendig, welche er jedoch aufgrund des hohen Blutverlustes jedoch nur um wenige Stunden überlebte. Am 1. März 1943 wurde Karl Eibl postum zum General der Infanterie befördert.

 

Ritterkreuz (15. August 1940) Eichenlaub (31. Dezember 1941) Schwerter (19. Dezember 1942)