Ritter von Epp, Franz Xaver

 

* 16. Oktober 1868, München

† 31. Dezember 1946, München

 

Franz Xaver Epp trat nach seinem Abitur am 16. August 1887 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 9. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Wrede". Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 30. Oktober 1889 zum Sekondeleutnant befördert. Am 1. Oktober 1896 wurde er dann für drei Jahre zur Kriegsakademie München kommandiert. Am 13. Oktober 1896 wurde er dort zum Premierleutnant befördert. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Vom 10. Juli 1900 bis zum 17. August 1901 wurde er dann als Chef der 8. Kompanie vom 4. Ostasiatischen Infanterieregiments zur Niederschlagung des Boxeraufstandes nach China versetzt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland kam er dann am 1. September 1901 zum 19. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "König Viktor Emanuel III. von Italien" nach Erlangen. Ab dem 11. Dezember 1901 wurde er bis zum 1. Februar 1904 als Adjutant bei der 5. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade eingesetzt. Am 2. Februar 1904 wurde er zur deutschen Schutztruppe nach Deutsch-Südwestafrika versetzt. Dort wurde er am 11. Juli 1904 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann auch im 1. Feldregiment der Schutztruppe zum Kompaniechef ernannt. Als solcher wer er an der Niederschlagung des Hereroaufstandes beteiligt. Nach seiner Rückkehr trat er am 14. Dezember 1906 in das Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment ein. Ab dem 16. Oktober 1908 wurde er bis zum 21. Juni 1912 als Adjutant zur 3. Division nach Landau versetzt. Am 30. Oktober 1909 wurde er dort zum Major befördert. Am 22. Juni 1912 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment ernannt. In dieser Funktion wurde er Anfang August 1914 mit seinem Bataillon an die Westfront verlegt. Am 19. August 1914 wurde er dann mit der Führung seines Regiments beauftragt. Am 26. Dezember 1914 wurde er dann zum Kommandeur vom Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment ernannt. Mit seinem Regiment kam er dann an der Westfront, auf dem Balkan und an der Südfront zum Einsatz. Am 30. November 1914 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann am 26. Dezember 1914 zum Kommandeur vom Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment ernannt. Am 23. Juni 1916 wurde er mit dem Königlich Bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet, womit der persönliche Adelsstand verbunden war. Am 16. April 1917 gab Oberstleutnant Ritter von Epp sein Kommando über das Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment ab. Am 17. April 1917 wurde er dann mit der Führung der 1. Königlich Bayerischen Jäger-Brigade vom Alpenkorps beauftragt. In dieser Funktion wurde er am 12. Dezember 1917 zum Oberst befördert. Vom 15. Oktober 1918 bis zum 18. November 1918 war er zugleich letzter Kommandeur vom Königlich Bayerisches Infanterie-Leib-Regiment. Nach dem Krieg führte er von Anfang Februar 1919 bis zum 30. September 1919 das Freikorps Epp. Mit diesem war er im Frühjahr 1919 maßgeblich an der Niederschlagung der Münchener Räterepublik beteiligt. Ab 1919 war er auch Mitglied der Bayerischen Volkspartei (BVP). Er wurde dann am 1. Oktober 1919 als Oberst in das Reichsheer übernommen. Er wurde dann zum Kommandeur der Reichswehr-Schützen-Brigade 21 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer wurde er in dieser Funktion eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Infanterieführer VII in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1922 zum Generalmajor befördert. Am 31. Oktober 1923 gab er sein Kommando als Infanterieführer VII ab. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen.

1924 wurde er dann zum Führer vom Deutschen Notbann, einer staatlich kontrollierten Wehrorganisation, ernannt. Ab Mai 1925 war er auch Präsident des Deutschen Kolonialbundes. 1928 wurde er auch Mitglied des Stabes der SA-Führung. Im Frühjahr 1928 trat er dann aus der BVP aus. Er trat dafür in die NSDAP ein. Im Mai 1928 wurde er dann in den Reichstag gewählt, dem er bis zum Ende des dritten Reiches angehörte. Er wurde ebenfalls 1928 für etwa vier Jahre auch Leiter der Wehrpolitischen Abteilung in der Reichsleitung der NSDAP. 1931 wurde er dann als Leiter der NSDAP-Delegation bei der Abrüstungskonferenz des Völkerbundes nach Genf delegiert. Am 18. Dezember 1931 wurde er zum SA-Gruppenführer ernannt. Am 1. Juli 1932 wurde er ehrenhalber auch zum NSKK-Obergruppenführer ernannt. Im Herbst 1932 wurde er dann zum Leiter des Wehrpolitischen Amtes der NSDAP ernannt. Gleichzeitig wurde er auch zum Leiter des Wehrpolitischen Amtes der Obersten SA-Führung ernannt. Außerdem wurde er für anderthalb Jahre auch Leiter des Kolonialreferats im Wehrpolitischen Amt der NSDAP. Am 1. Januar 1933 wurde er zum SA-Obergruppenführer ernannt. Nach der Machtergreifung der NSDAP wurde er dann im Frühjahr 1933 zum Reichsstatthalter in Bayern ernannt. Ende August 1934 wurde er auch zum Bayerischen Landesjägermeister ernannt. Am 28. Juli 1935 wurden ihm die Charakter als General der Infanterie verliehen. Im Herbst 1938 wurde er auch zum Chef vom Infanterie-Regiment 61 ernannt. Ab Ende September 1939 war er auch in den Verteidigungsausschüssen der Wehrkreise VII und XIII tätig. Er hatte in den Jahren des dritten Reiches auch noch viele weitere politische Ämter inne. Dazu gehörte er auch der Titel als Reichsleiter der NSDAP. Ende April 1945 wurde er auf Weisung des Gauleiters durch die Gestapo verhaftet. Anlass waren seine Kontakte zur Freiheitsaktion Bayern. Wegen der Intervention von Generalfeldmarschall Kesselring wurde er aus der Haft wieder entlassen. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde er im Frühjahr 1945 durch die amerikanischen Besatzungstruppen verhaftet und interniert. In dieser Haft ist er am 31. Dezember 1946 in einem amerikanischen Militärlazarett in München verstorben.