Habicht, Paul Hermann Richard
* 6. Oktober 1864, Gut Adlig Klodtken bei Graudenz in
Westpreußen † 12. August 1945, Schwerin |
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Paul Habicht war der Sohn von Julius
Gustav Habicht, des Rittergutsbesitzer auf Adlig Klodtken, und dessen Ehefrau
Friederike Helene, geborene Nissen. Er war das jüngste von 6 Kindern und der
einzige Sohn des Paares. Er trat im Frühjahr 1885 als Fahnenjunker in die Preußische
Armee ein. Er kam dabei zum Ostpreußisches Fußartillerie-Regiment "von Linger"
Nr. 1 in Königsberg. Am 12. November 1885 wurde er zum Portepeefähnrich
befördert. Im August 1886 wurde er in diesem Regiment als Portepeefähnrich zum
außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Er wurde jetzt als Kompanieoffizier
der 7. Kompanie im Ostpreußisches Fußartillerie-Regiment "von Linger" Nr. 1 in
Königsberg in Preußen eingesetzt. Sein Patent als Sekondeleutnant wurde später
auf den 18. September 1886 datiert. Am 1. Oktober 1888 wurde er zur Artillerie- und Ingenieurschule
kommandiert. Etatmäßig war er jetzt in der 2. Kompanie vom Ostpreußisches Fußartillerie-Regiment "von
Linger" Nr. 1 in Königsberg in Preußen. Nach seiner Rückkehr wurde er die
nächsten Jahre auch als Kompanieoffizier dieser 2. Kompanie eingesetzt. Am 18.
August 1892 wurde er als Kompanieoffizier in die 2. Lehr-Kompanie der
Fußartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzt. 1894 wurde er zum
Premierleutnant befördert. Ebenfalls im Jahr 1894 wurde er zum Adjutant des
Lehr-Bataillons der Fußartillerie-Schießschule in Jüterbog ernannt. 1896 war er
Kompanieoffizier der 3. Kompanie des I. (Hannover.) Bataillon vom
Fußartillerie-Regiment Nr. 10 in Straßburg im Elsaß. Sein Nachfolger als
Adjutant des Lehr-Bataillons in Jüterbog wurde Sekondeleutnant Schoff. Im Herbst
1896 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Troemer zum Regimentsadjutant
vom Fußartillerie-Regiment Nr. 10 in Straßburg im Elsaß ernannt. Diese Position
übte er die nächsten Jahre aus. Am 5. Juni 1897 hat er die fast zehn Jahre
jüngere Else Martha Rauch, Tochter vom
Oberstudienrat Dr. phil Christian Rauch, geheiratet. Am 25. Dezember 1898 wurde
seine Tochter Barbara Christine Habicht in Straßburg geboren. Durch die
Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant
ernannt. Am 18. April 1900 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert. An
diesem Tag wurde er als Nachfolger von Hauptmann Moedebeck zum Chef der 5.
Kompanie vom Fußartillerie-Regiment Nr. 10 in Straßburg im Elsaß ernannt. Sein
Patent als Hauptmann hat er dann am 14. September 1900 erhalten. Sein Nachfolger
als Regimentsadjutant wurde Leutnant Schulz. Die Position als Kompaniechef übte
er jetzt einige Jahre in seinem Regiment aus. Auch nach dessen Umbenennung am 27. Januar 1902
zum Niedersächsisches Fußartillerie-Regiment Nr. 10. Am 17. Mai 1904 wurde er zur Adjutantur der General-Inspektion der
Fußartillerie in Berlin versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 5. Kompanie wurde der
frisch ernannte Hauptmann Meyer. Auch bei der Adjutantur blieb er wieder einige
Jahre im Einsatz. Privat wohnte er jetzt in der Würzburger Straße 18 in
Berlin-Schöneberg. Am 10. September 1908 wurde er in der General-Inspektion der
Fußartillerie auch zum Major befördert. Am 21. Oktober 1908 wurde sein Sohn
Heinz Julius Paul Habicht in Berlin-Schöneberg geboren. Am 18. Oktober 1909
wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Stüve zum Kommandeur des II.
Bataillons vom Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment "Encke" Nr. 4 in Magdeburg
ernannt. Am 19. Juli 1911 wurde er als Lehrer zur Fußartillerie-Schießschule
nach Jüterbog versetzt, seine Abteilung
in Magdeburg übernahm Major Kipke. Mitte April 1913 trat er zum Stab der
Fußartillerie-Schießschule in Jüterbog über und wurde dabei als Lehrer durch
Major Lindenborn ersetzt. Seine Position beim Stab der Schule behielt er bis zur
Mobilmachung für den 1. Weltkrieg Anfang August 1914. Er wurde während der
Mobilmachung als Nachfolger von Oberst Hühn zum Kommandeur vom Magdeburgisches
Fußartillerie-Regiment "Encke" Nr. 4 ernannt. Die Position als
Regimentskommandeur behielt er bis zum 18. Februar 1917. Dabei wurde er am 19.
August 1914 (P) zum Oberstleutnant befördert. Im Herbst 1916 wurde
ihm das Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
verliehen. Am 18. Februar 1917 wurde er
zum General der Artillerie 13 ernannt, sein Nachfolger als Regimentskommandeur
wurde Major Scharf. Da aber der gesamte Stab den General von der Artillerie 13
bildete, musste sich dieser einen neuen Stab in Magdeburg aufstellen. Als
solcher wurde er am 18. April 1917 (D) zum Oberst befördert. Am 11.
November 1917 wurde er zum General von der Artillerie 2 ernannt. Diese Position
behielt er bis nach dem Ende des Krieges. Mitte Januar 1919 wurde sein Stab
General von der Artillerie 2 aufgelöst. Im
Krieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er
im Jahr 1919 in das
vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er zum Artillerieführer 8
ernannt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er
als
Befehlshaber der Artillerie der Reichswehr-Brigade 8 im Einsatz. Bei der Bildung
des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum
Artillerieführer II in Stettin ernannt.
Am 14. März 1921 wurde er zum Generalmajor befördert. Anfang
1923 wohnte er in der Karkutschstraße 12 in Stettin, welches dem Militärfiskus
gehörte. Auch sein Nachfolger zog dort später wieder ein. Am 1. Februar 1923 gab er sein Kommando als
Artillerie-Führer II an
Oberst
Konrad Guhl ab. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei
wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Seine Tochter heiratete am 5. Februar 1923 den
dreieinhalb Jahre älteren Oberleutnant Kurt Heinrich Otto Wilhelm Kruse, Sohn
vom verstorbenen Komerzienrat Otto Kruse, in Stettin. Er wurde im 2. Weltkrieg
nicht mehr reaktiviert. Er selbst starb kurz nach Ende des 2. Weltkrieges in
Schwerin. Seine älteren Schwestern waren Jenny Lucie Habicht, geboren am 18. Januar 1855, Hedwig
Friederike Habicht, geboren am 21. November 1856, Margaretha Anna Habicht,
geboren am 25. September
1858, Emma Clara Habicht geboren am 20. März 1860 und Liesbeth Clara Johanna Habicht, geboren
am 8. Januar 1863. Sein Sohn hat in 2. Ehe am 24. März 1961 Anneliese Knorr in
Stuttgart geheiratet und ist am 15. Oktober 1990 in Friedrichshafen gestorben.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923