Hinkelbein, Otto Philipp
* 10. August 1875, Langenselbold
† 25. März 1957, Ludwigsburg |
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Philipp Hinkelbein war Sohn des Amtsgerichtsrats Josef Hinkelbein und dessen Ehefrau Mathilde, geborene Prehler. Er trat am 1. April 1897 in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei als Fahnenjunker zum 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" nach Ludwigsburg. Am 14. Dezember 1897 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 8. Oktober 1898 (Cc) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 2. Batterie seines Regiments in Ludwigsburg eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Vom 1. April 1899 wurde er ihm das Leutnantsgehalt in Höhe von 900 Mark jährlich zugewiesen. Mit der Aufstellung vom 4. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 65 am 1. April 1899 in Ludwigsburg, wurde er zu diesem versetzt. Dort wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 5. Batterie eingesetzt. Im Herbst 1900 wurde er in gleicher Funktion in die 1. Batterie seines neuen Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Herbst 1901 wurde er als Batterieoffizier in die 3. Batterie versetzt. Er heiratete am 4. April 1902 die fast ein Jahr jüngere Ida Waldeck, Tochter des Gymnasialprofessors a.D. August Waldeck, in Korbach. Im Herbst 1904 wurde er als Nachfolger von Leutnant Wiedtemann zum Adjutant der II. Abteilung vom 4. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 65 in Ludwigsburg ernannt. Diese Position behielt er für viele Jahre. Seine Tochter Hildegard Hinkelbein wurde am 16. Dezember 1908 in Ludwigsburg geboren. Sein Sohn Claus Hinkelbein wurde am 28. Dezember 1909 ebenfalls in Ludwigsbiurg geboren. Seine Beförderung zum Oberleutnant erfolgte am 4. August 1909 (D6d). Als Adjutant der II. Abteilung seines Regiments wurde er durch Oberleutnant Krengel noch im Jahr 1910 abgelöst. Dafür wurde er jetzt wieder einige Jahre als Batterieoffizier in der 5. Batterie in seinem Regiment eingesetzt. Am 1. Oktober 1913 (N20n) wurde er zum Hauptmann ernannt. Als solcher wurde dem Regimentsstab in Ludwigsburg zugeteilt. Am 1 November 1914 wurde ihm das Ritterkreuz 2. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern verliehen. Im Januar 1915 gehörte er als Batterieführer zur II. Abteilung vom Reserve-Feldartillerie-Regiment 29. Als solchem wurde ihm am 11. Januar 1915 das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern verliehen. Er war 1916 Stabsoffizier der Ballon-Abwehrkanonen der 3. Armee. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch andere Auszeichnungen wie das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und der Württembergische Militarverdienst-Orden (27. Mai 1916) verliehen. Er wurde nach dem Krieg als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Heer der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in den Stab vom Artillerieführer V übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 (46) festgelegt. Noch im Frühjahr 1921 wurde er zum 5. Artillerie-Regiment versetzt, kehrte aber bereits am 1. Oktober 1921 wieder zum Artillerieführer V zurück. Diesem Stab in Stuttgart-Canstatt gehörte er für viele Jahre an. Als Nachfolger von Oberstleutnant Wilhelm Trepper wurde er am 1. Februar 1925 zum Kommandeur der III. (Württembergischen) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Er wurde nach zwei Jahren als Abteilungskommandeur am 1. Febuar 1927 von Major Otto Tscherning abgelöst. Er wurde zu diesem 1. Februar 1927 (31) zum Oberstleutnant befördert und wieder in den Stab vom Artillerieführer V nach Canstatt versetzt. Zum 31. Januar 1929 wurde er aus dem aktiven Dienst in der Reichswehr verabschiedet.
In der Folge war er von 1929 bis 1933 ehrenamtlich tätig bei der Ausbildung von Reserveoffizieren und wirkte mit bei Luftschutzübungsreisen. Seine Tochter Hildegard Hinkelbein heiratete am 14. April 1936 den fast anderthalb Jahre jüngeren Erich Richard Noack, Sohn des Landwirts Richard Noack, in Ludwigsburg. Aus dieser Ehe entsprangen 3 Söhne. Sein Sohn Claus Hinkelbein war ebenfalls in der Luftwaffe aktiv. Am 6. Mai 1937 wurde er bei der Hindenburg-Katastrophe in Lakehurst leicht verletzt. Er befand sich an Bord als Militärbeobachter gemeinsam mit Oberst Fritz Erdmann and Major Hans-Hugo Witt. Am 1. Oktober 1937 trat er selbst als Ergänzungsoffizier in die Luftwaffe ein. Sein Rangdienstalter als Oberst (E) wurde dabei auf den 1. Mai 1930 festgelegt. Er wurde dabei dem Stab vom Luftkreiskommando 5 zugeteilt. Am 1. April 1938 wurde er zum Stab vom Luftgau-Kommando VII nach München versetzt. Dort wohnte er privat im Erdgeschoß der Kaulbachstraße 10 in München. Sein Schwiegersohn führte vor Beginn des 2. Weltkrieges die Fahnenjunker-Kompanie an der Luftkriegsschule Dresden-Klotzsche. Zum Anfang des Krieges war sein Sohn als Kommandeur der II. Gruppe vom Sturzkampfgeschwader 2 im Einsatz. Von Dezember 1939 bis Juni 1940 war sein Sohn Kommandeur der II. Gruppe vom Kampfgeschwader 30. Als solcher wurde er auch mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. 1940 wohnte seine Tochter bei seiner Frau in der Röhlstraße 14 in Ludwigsburg. Sein Schwiegersohn Hauptmann Erich Noack, Kdr. der II. Gruppe vom Jagdgeschwader "Schlageter" 26 ist am 24. Juli 1940 in Marquise-Ost gefallen als er nach einem Gefecht mit englischen Spitfires über dem Kanal bei der Landung abstürzte. Der Schwiegersohn wurde anfänglich 200 Meter hinter dem Dorfausgang Hydrequent auf der rechten Seite der Nebenstraße die von Hydrequent auf die Hauptstraße Boulogne-sur-Mer - Calais führt. Das Grab befand sich 30 m rechts der Straße auf einer kleinen Anhöhe. Vom 20. September 1940 bis zum 8. Oktober 1940 war sein Sohn Kommandeur der Ergänzungskampfgruppe 5. Am 8. April 1941 wurde er selbst mit Wirkung vom 15. April 1941 zum Stab der Kriegs-Offizier-Nachwuchsschule der Luftflotte 3 nach Göppingen kommandiert. Durch die Umbenennung der Einrichtung war er im Spätsommer 1941 zur Luftkriegsschule 8 Göppingen kommandiert. Seine Dienststellung als Oberst z.D. wurde am 31. August 1941 beendet, gleichzeitig wurde er unter Belassung in seiner bisherigen Dienststelle zur Verfügung der Luftwaffe gestellt. Sein Kommando zur zur Luftkriegsschule 8 wurde am 7. Oktober 1941 mit Wirkung vom 30. September 1941 für beendet erklärt. Zum 1. September 1941 wurde Philipp Hinkelbein zum Generalmajor z.V. befördert und in den aktiven Dienst übernommen. Bereits am 5. Oktober 1941 wurde der Generalmajor Hinkelbein bis zum 20. Oktober 1941 zum Luftgau Westfrankreich kommandiert. Am 31. Oktober 1941 wurde Generalmajor Hinkelbein aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Damit endete seine Dienstleistung beim Luftgau-Kommando VII. Mit Wirkung vom 1. November 1941 stand er damit in der Wehrüberwachung des örtlich zuständigen Luftgau-Kommandos und verblieb als z.V. der Luftwaffe. Seine Kontoverbindung war damals die Deutsce Bank in Ludwigsburg mit der Kontonummer 5554. 1943 wurde sein Schwiegersohn umgebettet. Anfänglich wurde er vom Flugplatz Blecquenecques auf den Kriegerfriedhof Pihen überführt. Sein Sohn Claus Hinkelbein war bei Kriegsende Oberstleutnant und Chef des Stabes vom Luftgau XIV. Der Schwiegersohn ruht heute auf dem Friedhof in Bourdon, wo er sich den Grabstein mit Feldwebel Heinz Pohlandt und dem Gefreiten Otto-Günther Müller teilt. Sein Sohn brachte es in der Bundesluftwaffe ebenfalls zum Generalmajor