von Horn, Victor Sigismund Rudolf

 

* 9. Juli 1866, Nieder-Giersdorf, Kreis Grottkau

† 4. Februar 1934, Berlin-Friedenau

 

 

Rudolf von Horn war der Sohn des Generalmajors Rudolf Karl Wilhelm von Horn und dessen Ehefrau Ida Friederike Charlotte, geborene Großer. Sein Großvater war Generalleutnant Rudolf von Horn. Er wurde vom Kadettenkorps als Sekondeleutnant in die Königlich Preußiche Armee überwiesen. Er kam dabei zum 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General Feldzeugmeister" Nr. 3. Bei diesem wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 8. Batterie seines Regiments in Jüterbog eingesetzt. Vom 1. Oktober 1887 bis 30. September 1889 kommandierte man ihn an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule nach Berlin. Etatmäßig blieb er weiterhin der 8. Batterie zugeteilt. 1891 war er als Nachfolger von Premierleutnant Leonhardt Adjutant der II. Abteilung vom 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General Feldzeugmeister" Nr. 3 in Brandenburg an der Havel. Als Nachfolger von Premierleutnant Ribbentrop wurde er 1891/92 zum Regimentsadjutant vom 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General Feldzeugmeister" Nr. 3 in Brandenburg an der Havel. Seine Nachfolge als Abteilungsadjutant trat Sekondeleutnant Warnecke an. Als Regimentsadjutant wurde er am 14. September 1893 zum Premierleutnant befördert. Am 1. Oktober 1893 wurde er für seine Generalstabsausbildung für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Premierleutnant von Peschke. Die ersten beiden Jahre gehörte er etatmäßig zur 6. Batterie seines Regiments. Dann wurde er am 1. Oktober 1895 etatmäßig zur 4. Batterie versetzt. Im Sommer 1897 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Er gehörte weiter etatmäßig zur 4. Batterie vom 1. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General Feldzeugmeister" Nr. 3 in Brandenburg an der Havel. Als Premierleutnant wurde er im Jahr 1898 zum Großen Generalstab versetzt und dort beim Generalstab der Armee eingesetzt. Am 24. Mai 1898 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Er wurde als solcher weiter beim Großen Generalstab dem Generalstab der Armee zugeteilt. Am 27. Januar 1902 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Kettler zum Chef der 3. Batterie vom 1. Schlesisches Feldartillerie-Regiment "von Peucker" Nr. 6 in Breslau ernannt. 1904 wurde er als Nachfolger von Major von Koschembar als 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 37. Division in Allenstein eingesetzt. Am 16. März 1905 wurde er in dieser Funktion zum Major befördert. Am 4. Mai 1905 ist sein Vater in Moys, Kreis Görlitz, gestorben. Am 15. Dezember 1905 hat er die über achtzehn Jahre jüngere Marie Auguste Bertha Dorothea Gräfin von der Groeben, Tochter des Regimentskommandeurs vom 1. Ostpreußisches Dragoner-Regiment "König Albert von Sachsen" Nr. 10, Oberstleutnant Ernst Heribert Friedrich Wilhelm Nicolaus Harald Graf von der Groeben, in Allenstein geheiratet. Kurz nach der Hochzeit wurde er als Nachfolger von Major Brockhaus als Kommandeur der I. Abteilung zum Kurmärkisches Feldartillerie-Regiment Nr. 39 nach Perleberg versetzt. Diese Position behielt er viele Jahre. Als Abteilungskommandeur wurde er am 22. März 1912 auch zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 18. Oktober 1912 als Nachfolger von Oberst Krahmer zum Kommandeur vom 2. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment „General-Feldzeugmeister“ Nr. 18 in Frankfurt an der Oder ernannt. Bereits am 22. April 1914 wurde er in dieser Funktion zum Oberst befördert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges rückte er dann mit seinem Regiment an die Front. Am 5. März 1915 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Feldartillerie-Brigade 56 ernannt. Anfang 1917 wurde er dann zum Artilleriekommandeur der 56. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1917 zum Generalmajor befördert. Anfang 1918 wurde er dann zum Kommandeur der 185. Infanterie-Division an der Westfront ernannt. Als solchem wurde ihm am 21. September 1918 der Orden Pour le mérite verliehen. Anfang 1919 wurde er zum Kommandeur der 5. Artillerie-Brigade ernannt. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab Juli 1919 als Artillerieführer 27 eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Artillerieführer 5 eingesetzt. Am 16. Januar 1920 wurde er zum Kommandeur der 1. Kavallerie-Division ernannt. Als solcher wurde er beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 auch als Vertretung des Befehlshabers der Befehlsstelle VI in Breslau eingesetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er vorerst weiter der Kommandeur der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder. Am 17. Dezember 1920 starb seine Mutter in Kagel im hohen Alter von 80 Jahren. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Anfang August 1921 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur der 3. Division der Reichswehr ernannt. Damit wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber im Wehrkreis III ernannt. Am 31. Januar 1926 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Artillerie verliehen. Sein Nachfolger wurde Generalleutnant Otto Hasse. In der Folge wurde er im November 1926 wurde er zum Führer des Präsidiums vom Kyffhäuserbundes ernannt. Er gliederte den Bund unter seiner Führung im Mai 1933 in den nationalsozialistischen Staat ein, wobei der Bundesvorstand teilweise ausgetauscht wurde. Er lebte damals in der Kaiserallee 133 in Berlin-Friedenau. Ende Januar 1934 musste er die Führung des Kyffhäuserbundes schwer erkrankt abgeben. Nur wenige Tage später ist er dann nach einer Operation im Berliner Lazarus-Krankenhaus gestorben. Sein am 27. September 1863 in Magdeburg geborener Bruder Friedrich Wilhelm Rudolf von Horn starb am 13. April 1923 als lediger Major a.D. und kaufmännischer Angestellter in Berlin-Friedenau. Sein am 16. Juni 1865 in Magdeburg geborener Bruder Friedrich Wilhelm Hans von Horn lebte als Oberleutnant a.D. als Plantagenbesitzer in Ostafrika und heiratete Marie Luise von Cölln, bevor er am 8. Mai 1932 in Kibuni, bei Moschi in Tansania, starb. Sein am 22. Juli 1868 in Magdeburg geborener Bruder Friedrich Wihelm Kuno von Horn starb am 2. November 1911 unverheiratet als Hauptmann a.D. in Charlottenburg. Sein am 12. Januar 1872 in Magdeburg geborener Bruder Friedrich Wilhelm Horst von Horn heiratete am 30. Juli 1898 Emmita "Mita" Gaetjens. Er lebte als Plantagenbesitzer in Deutsch-Ostafrika.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926