Klotz, Hermann Walter Günther
| * 8. März 1869, Magdeburg
† 9. April 1952, |
Günther Klotz war der Sohn vom Generalleutnant Georg Otto
Hermann Klotz und dessen fast zweiundzwanzig
Jahre jüngere Ehefrau Bertha Emilie Helene,
geborene Bigorck. Nach seiner Kadettenausbildung wurde er am 22. März 1888 als
Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee übernommen. Er wurde dabei von
der Haupt-Kadettenanstalt in Groß Lichterfelde zum Hessisches Pionier-Bataillon
Nr. 11 nach Mainz überwiesen. Anfangs wurde er als außeretatmäßiger
Sekondeleutnant als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie des Bataillons
verwendet. 1889/90 wurde er in gleicher Funktion zur 3. Kompanie seines
Bataillons am gleichn Standort versetzt. Am 19. September 1891 wurde er zum
etatmäßigen Sekondeleutnant ernannt. Am 1. Oktober 1890 wurde für etwa zwei
Jahre zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Etatmäßig gehörte er
während dieser Zeit zur 3. Kompanie seines Bataillons. Nach seiner Rückkehr
gehörte er im Frühjahr 1893 als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie seines
Bataillons in Mainz. 1893/94 wurde er in gleicher Funktion in die 4. Kompanie am
gleichen Standort versetzt. Am 18. April 1895 wurde er im Hessischen
Pionier-Bataillon Nr. 11 zum Premierleutnant befördert. Als solcher wurde er
weiter als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons in Mainz
eingesetzt. Als Nachfolger von Premierleutnant Haenichen wurde er 1895/96 zum
Adjutant vom Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 am gleichen Standort ernannt.
Am 27. Januar 1897 wurde er zur 3. Ingenieur-Inspektion versetzt. Von dort wurde
er zum Fortifikationsdienst nach Mainz entsendet. Sein Nachfolger als
Bataillonsadjutant wurde Sekondeleutnant Breuer. Am 1. Oktober 1897 wurde er für
seine Generalstabsausbildung für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert,
etatmäßig gehörte er zum Fortifikationsdienst in Mainz. Durch die Umbenennung
seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 13.
Oktober 1900 heiratete er die etwas über acht Jahre jüngere
Hermine Therese Klein, Tochter vom
Proviantmeister Hermann Theodor Selle, Adoptivtochter vom Rentier
Gustav Emil Klein, in Charlottenburg. Sein
Bruder Hauptmann Hermann Klotz war dabei Trauzeuge. Nach seiner Rückkehr von der
Kriegsakademie gehörte er im Frühjahr 1901 zum Fortifikationsdienst in Straßburg
im Elsaß. Am 7. September 1901 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1901 zum
Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er am 18. Oktober
1901 als Adjutant zur 3. Ingenieur-Inspektion in Straßburg im Elsaß kommandiert.
Am 12. September 1902 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 14. Juni
1904 wurde er mit einem verbesserten Patent vom 27. Januar 1902 als Nachfolger
von Hauptmann Preusker als Chef der 1. Kompanie in das Magdeburgisches
Pionier-Bataillon Nr. 4 nach Magdeburg versetzt. Am 18. Mai 1907 wurde er bis
auf weiteres zur Dienstleistung beim Kriegsministerium nach Berlin kommandiert.
1907/08 wurde er auch in das Kriegsministerium versetzt. Dort wurde er in der 4.
Unterkunfts-Abteilung (B4) eingesetzt. Am 21. Juli 1908 wurde er dort zum Major
befördert. Als solcher wurde er am 21. April 1911 zur 4. Ingenieur-Inspektion
versetzt. Er wurde zu diesem Tag auch zum Ingenieur-Offizier vom Platz in Mainz
ernannt. Vom 16. April 1913 bis zum 25. April 1913 wurde er zum I.
Informationskursus zur Infanterie-Schießschule kommandiert. Am 19. April 1913
wurde er als Nachfolger von Major Marschall von Bieberstein zum Kommandeur vom
Brandenburgisches Pionier-Bataillon "von Rauch" Nr. 3 in Spandau ernannt. Am 22.
April 1914 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im Winter 1914/15 war er
Kommandeur der Pioniere des III. Armeekorps. Am 5. März 1915 hat er für die
Dauer des mobilen Verhältnisses den Rang usw. eines Regimentskommandeurs
erhalten. Im Krieg wurde er als Kommandeur vom 3. Grossherzoglich Hessisches
Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117 verwendet. Am 27. Januar 1917
wurde er zum Oberst befördert. Er wurde auch noch als Kommandeur der 14.
Reserve-Infanterie-Brigade verwendet. Nach dem Krieg wurde er in der
Heeresfriedenskommission bei der Unterkommission für Festungen verwendet. 1920
wurde er dann zum Entfestigungskommissar ernannt.
Vom 9. Juni 1920 bis zum
17. Juni 1920 bereiste er das von den Alliierten besetzte Rheinland. Die
Rundreise führte ihn in die Festungen Köln, Wesel, Koblenz, Mainz und
Germersheim. Am 10. Februar 1921 wurde ihm der
Charakter als Generalmajor verliehen. Nach der Ehrenrangliste war er sogar
Generalleutnant a.D.
Er hatte mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 28. August
1862 in Königsberg geborene Johannes Hermann Walter Klotz.
Ein weiterer
älterer Bruder war der am 23. Februar 1864 in Königsberg geborene
August Karl
Florian Hermann Klotz.
Eine jüngere Schwester war die
am 16. August 1872 in Straßburg im Elsaß geborene Bertha Mathilda Maria Julie
Klotz. Diese heiratete am 5. August 1893 den über vierundzwanzig Jahre älteren
verwitweten Rittergutsbesitzer von Kleszowen Victor Emil Beckerath Eugen von
Sperber in Wiesbaden. Der Ehemann war später auch Reichstagsabgeordneter. Der
Ehemann starb am 17. Oktober 1903 in der Joachimsthaler Straße 20 in
Charlottenburg. Seine Schwester starb am 26. Mai 1947 in Uelzen.