Kreysing, Hans

 

* 17. August 1890, Göttingen

† 14. April 1969, Heidelberg

Hans Kreysing trat am 23. Februar 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Hannoversches Jäger-Bataillon Nr. 10. Bei diesem wurde er am 22. September 1910 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. August 1908 datiert. Während des Ersten Weltkrieges kämpfte er mit seinem Bataillon an allen Fronten. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Vor Verdun wurde er im Mai 1916 schwer verwundet. Am 27. Januar 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 28. April 1918 wurde er zum Adjutant vom Goevernement Oesel ernannt. Am 4. November 1918 wurde er zum Kommandeur des Reserve-Jäger-Bataillon 10 ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Anschließend wurde er nach einer gewissen Zeit beim Freikorps in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er im Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef des III. (Jäger-) Bataillons zum 17. Infanterie-Regiment. Anfang der zwanziger Jahre mehrere Jahre als Chef der 12. (MG.) Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Goslar eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zum Chef der 6. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen ernannt. Seine Kompanie gab er dafür an Hauptmann Hans Runnebaum ab. Im Frühjahr 1928 wurde er dann in den Stab des II. (Preuß.) Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen versetzt. Am 1. April 1929 wurde er dann für die nächsten Jahre zur Kommandantur Oppeln versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1931 zum Major befördert. Am 1. Januar 1934 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom 16. Infanterie-Regiment in Oldenburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Oldenburg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 16 in Oldenburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 16 ernannt. Diese Position hatte er dann auch noch zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 inne. Er führte es dann im Polenfeldzug ins Gefecht. Dabei wurden ihm beide Spangen des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Frühjahr 1940 führte er das Regiment dann in den Westfeldzug. Das Infanterie-Regiment 16 wurde im Luftlandeeinsatz im Raum Waalhaven abgesetzt, um die Flanke der deutschen Truppen zu sichern. Für die Erfolge seines Regiments wurde er am 29. Mai 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Im September 1940 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 16 ab. Am 23. Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur der 3. Gebirgs-Division in Norwegen ernannt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er die Division im Ostfeldzug an der Eismeerfront. Dabei wurde die Division jetzt an der Liza eingesetzt. Ab Oktober 1941 stand die Division im Raum Vaasa im Einsatz. Am 1. Juli 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Zu dieser Zeit kam die Division an die Ostfront im Raum Welikije Luki. Nach der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad wurde er mit seiner Division an den Don verlegt. Für die Leistungen der Division im Raum Stalingrad Anfang 1943 wurde er am 20. Januar 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anfang August 1943 gab er sein Kommando über die 3. Gebirgs-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. November 1943 wurde er dann zum General der Gebirgstruppe befördert und am gleichen Tag zum Kommandierenden General des XVII. Armeekorps im Südabschnitt der Ostfront ernannt. Am 18. Februar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt: "In den schweren Kämpfen im Raum Nikopol haben ostmärkische, bayerische, rheinisch-westfälische, sächsische, mecklenburgische, pommersche und ostpreußische Divisionen unter dem Befehl des Generals der Gebirgstruppen Schörner und der Generale Brandenberger, Mieth und Kreysing in der Zeit vom 5. November 1943 bis zum 15. Februar 1944 in Angriff und Abwehr starke Durchbruchsversuche der Bolschewisten, oft mit blanker Waffe, verhindert und ihnen hohe Verluste zugefügt." Für die gelungene Räumung des Brückenkopfes von Saporoshje erhielt er am 13. April 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Am 28. Dezember 1944 übernahm er den Oberbefehl über die 8. Armee in Ungarn. Bei Kriegsende geriet er in Südmähren in Gefangenschaft. Er brach aus dieser aus und gelangte bis nach Göttingen. Dort geriet er dann in britische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst 1948 wieder entlassen.

Nach seiner Freilassung engagierte er sich ehrenamtlich im DRK. 1969 ist er in Heidelberg gestorben. Er wurde am 21. April 1969 unter großer Anteilnahme, auch der Bundeswehr, in Oldenburg beigesetzt.

 

Ritterkreuz (18. Mai 1940) Eichenlaub (20. Januar 1943) Schwerter (13. April 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermiont Bradley, Markus Rövekamp, Ernes Henriot: Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 7: Die Generale des Heeres 1921-1945. Knabe - Luz, Biblio-Verlag