Lindner, Kurt
* 22. Oktober 1891, Wohlau + 10. Dezember 1949, Wiesbaden |
Kurt Lindner war der Sohn des Maurers und Zimmermeisters Heinrich Lindner und dessen Ehefrau Bianka. Am 9. April 1911 trat er als Fahnenjunker in das 9. Westpreußische Infanterie-Regiment Nr. 176 ein, in dem er am 18. November 1911 zum Fähnrich ernannt und am 20. August 1912 zum Leutnant befördert wurde. Bei Kriegsbeginn war er Zugführer in seinem Regiment, mit dem er an der Ostfront eingesetzt wurde. Er nahm an der Schlacht bei Tannenberg im August 1914 teil. Ab dem 11. September 1914 war er Bataillons-Kommandeur und kämpfte im Oktober 1914 im Raum Warschau. Am 31. Dezember 1914 wurde er schließlich Regiments-Adjutant im Stab seines Regiments. Mit seinem Regiment kämpfte er weiter an der Ostfront und ab Oktober 1915 an der Westfront zwischen Somme und Oise. Am 17. November 1917 wurde er verwundet und in ein Lazarett eingeliefert, wo er am 28. November 1917 zum Oberleutnant befördert wurde. Nach seiner Genesung kehrte er als Regiments-Adjutant in den Stab seines Regiments zurück. Am 21. Juni 1918 wurde er als Ordonnanz-Offizier in den Stab der 35. Infanterie-Division versetzt. Gleichzeitig war er zwischen dem 15. Oktober und dem 20. Oktober 1918 mit der Führung des II. Bataillons des 9. Westpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 176 beauftragt. Ab dem 11. November 1918 kehrt er wieder in sein Regiment zurück und wurde dort als Kompanie- und Bataillonsführer eingesetzt. Nach Kriegsende wurde das Regiment beim Grenzschutz Ost eingesetzt. Am 21. April 1920 folgte seine Versetzung als Ordonnanz-Offizier in den Stab des Infanterieführers 9 und am 1. Oktober 1920 seine Versetzung in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 9. Am 6. Mai 1921 heiratete er Erika Brink. Am 1. Februar 1926 zum Hauptmann befördert, wurde er am gleichen Tag in den Stab des Infanterie-Regiments 6 versetzt. In diesem Regiment fungierte er ab dem 1. Oktober 1927 als Kompaniechef der 8. (MG.) Kompanie in Lübeck. Am 1. August 1932 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Georg Zwade als Chef der 8. (MG.) Kompanie in das 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment nach Potsdam versetzt. Am 1. Juni 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des Ausbildungs-Batailloms vom Infanterie-Regiment Görlitz ernannt. Am 1. Januar 1937 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. Oktober 1937 übernahm er das Kommando über das MG-Bataillon 3 in Büdingen, später Bitburg. Er führte das Bataillon bis Dezember 1939 und übernahm anschließend das Kommando über das Infanterie-Regiment 391, das auf dem Truppenübungsplatz Munsterlager aufgestellt wurde. Mit dem Regiment verlegte er im Juni 1940 nach Nordfrankreich. Ab Juni 1941 kämpfte das Regiment in Rußland. Am 5. Februar 1942 erhielt er von seinem Divisionskommandeur folgende Beurteilung: "Führte sein Regiment sehr umsichtig und ruhig aber energisch. Genoss hohes Ansehen sowohl bei seinem Regiment als auch in der gesamten Division. Handelte stets sehr entschlußfreudig und selbständig. Denkt in größerem Rahmen. Im Feindeinsatz als tapferer Soldat voll und ganz bewährt. F.s.g.a. Nach Ansicht der Division zum Divisions-Kommandeur voll geeignet, sobald gesundheitlich wieder hergestellt." Am 8. April 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 15. Mai 1942 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 252. Am 15. Juli 1942 übernahm er das Kommando über das Infanterie-Regiment 252 im Raum Rshew. Am 5. Februar 1943 wurde Kurt Lindner erneut in die Führerreserve versetzt und am 1. April 1943 zum Generalmajor befördert. Am 15. Juli 1943 wurde er Kommandeur der Unteroffiziersschulen Ost in Posen. Sein Dienstposten wurde am 20. November 1943 umbenannt in Brigade-Stab der Unteroffiziersschulen Ost und am 1. März 1944 in Kommandeur des Divisionsstabes der Unteroffiziersschulen Ost. Am 15. März 1944 wurde er zur Einarbeitung als Lehrer für Erdtaktik azur 3. Fliegerschul-Division versetzt. Kurz vor Kriegsende wurde er am 28. April 1945 noch Kommandeur der Führer-Nachwuchsschule für Infanterie und Kavallerie. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 1. Juli 1947 entlassen wurde. Nach seiner Entlassung zog er nach Wiesbaden, wo er 1949 verstarb.
Literatur und Quellen:
Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10849
Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Röverkamp: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 7: Knabe–Luz. Biblio-Verlag, Bissendorf 2004