Martini, Carl Bruno Reinhard
* 5. Juli 1875, Neuenburg (Kreis Schwetz) † ???? |
Reinhard Martini war der Sohn des Geheimen Justizrats und Landgerichtsdirektors Carl Heinrich August Martini und dessen Ehefrau Hedwig, geborene Hübschmanns. Er trat nach seinem Abitur im Frühjahr 1894 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin. Bei diesem wurde er im Herbst 1894 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1895 (U12u) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Berlin verwendet. 1897 wurde er in gleicher Funktion in der 4. (Königlich-Württembergischen) Kompanie des Regiments am gleichen Standort verwendet. Ab dem Frühjahr 1898 gehörte er mehrere Jahre zur 3. Kompanie des Regiments ebenfalls in Berlin. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Vom 1. Oktober 1899 bis 1902 wurde er zur Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg kommandiert. Etatmäßig gehörte er weiter zur 3. Kompanie seines Regiments. Während der Kommandierung wurde er am 17. August 1900 in das Telegraphen-Bataillon Nr. 3 nach Koblenz versetzt. Kurz vor seiner Rückkehr von der Technischen Hochschule wurde er am 12. September 1902 in das Eisenbahn-Regiment Nr. 3 ebenfalls in Berlin versetzt. Als Okompanieoffizier wurde er dort in die 1. Kompanie eingeteilt. Privat wohnte er 1902 in der Herbertstraße 11 in Schöneberg. Am 7. Oktober 1902 heiratete er die fast sieben Jahre jüngere Alice Eva Paula Wiemann, Tochter des Kaufmanns Carl Friedrich Wiemann, Stieftochter des Kaufmanns von Kornatzki, in Berlin-Schöneberg. Das Paar bezog dann eine Wohnung in der Kleiststraße 5 in Berlin-Schöneberg. Dort wurde am 21. Dezember 1903 seine Tochter Edda Judith Hedwig Anna Martini geboren. Im Frühajhr 1904 gehörte er als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin. Als solcher wurde er am 15. September 1904 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Er wurde kurz danals als Kompanieoffizier in die 5. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Am 18. August 1905 (Tt) hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Als solcher gehörte er im Frühjahr 1906 als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie des Regiments in Berlin. Am 13. September 1906 wurde er als Kompanieoffizier in die 1. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 1 ebenfalls in Berlin versetzt. Im Frühjahr 1908 und 1909 gehörte er als Kompanieoffizier zur 4. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 1 in Berlin. 1908 wohnte er in der Lutherstraße 41/42 in Berin-Charlottenburg. Dort wurde am 5. November 1908 sein Sohn Karl Hans Joachim Martini geboren. Ein Jahr später wurde ebenfalls im November 1909 sein Sohn Karl-Heinz Erich Günther Walter Martini in Charlottenburg geboren. Dieser starb aber bereits im Alter von 5 Wochen am 14. Dezember 1909. Am 19. Februar 1910 wurde er in das Telegraphen-Bataillon Nr. 4 nach Karlsruhe versetzt. Dort wurde er als Vertreter von Hauptmann Schott als Kompanieführer der 3. Kompanie eingesetzt. Am 10. September 1907 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag mit Wirkung vom 1. Oktober 1907 als Nachfolger von Hauptmann Schott zum Chef der 3. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 4 in Karlsruhe ernannt. Am 1. Oktober 1912 (H2h) hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. An diesem Tag wurde er als Chef der 3. Kompanie in Karlsruhe durch Hauptmann Schuster abgelöst. Dafür wurde er als Nachfolger von Hauptmann Hausding zum Chef der 4. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 2 nach Frankfurt an der Oder versetzt. Mitte September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 zum Direktor der Funkerschule und zugleich Lehrer zur Kriegstelegraphenschule nach Spandau (Ruhleben) versetzt. Er trug dabei weiter die Uniform vom Telegraphen-Bataillon Nr. 2. Sein Nachfolger als Chef der 4. Kompanie in Frankfurt wurde Hauptmann Eltester. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg war er noch Direktor der Funkerschule und zugleich Lehrer bei der Kriegstelegraphenschule. Über seine Zeit während des 1. Weltkrieges ist nicht viel bekannt. Am 15. Juli 1918 (D2d) wurde er zum Major befördert. Anfang 1919 wohnte er privat als Major in der Kastanienallee 22 in Charlottenburg 9 und hatte die Telefonnummer Wilhelm 1281. Er selbst wurde im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei gehörte er am 1. Oktober 1919 zur Militär-Abteilung im Reichspostministerium. 1920 änderte sich seine Telefonnummer in der Kastanienallee 22 in Charlottenburg 9 zur Westend 1281. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Offizier der Nachrichtentruppe zum Stab vom Wehrkreiskommando V in Stuttgart. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er als Stabsoffizier der Nachrichtentruppen (Stonach) zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 27. April 1921 wurde er zur 5. Nachrichten-Abteilung versetzt. Dort übernahm er als Nachfolger von Oberstleutnant Gustav Seelmann-Eggebert am 1. Mai 1921 das Kommando über die Abteilung. Er bezog seinen privaten Wohnsitz in der Grafeneckstraße 11 in Stuttgart. Dort erhielt er anfangs die Telefonnummer 12450 zugewiesen. Am 1. Oktober 1923 wurde er als Abteilungskommandeur durch Major Friedrich Thon abgelöst. Er wurde dafür mit dem Charakter als Oberstleutnant aus dem aktivem Dienst im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr verabschiedet. Er wohnte vorerst weiter in der Grafeneckstraße 11 in Stuttgart und hatte 1925 dort die Telefonnummer 9466 und ab 1926 die Telefonnummer 40726. Im Jahr 1930 starb seine Mutter. Seine Tochter Edda Judith Hedwig Anna Martini heiratete 1935 in München starb am 27. Juli 1992 in München. Er selbst lebte 1940 und 1941 als Oberstleutnant a.D. im Reichardtstieg 5 in Jena und hatte die Telefonnummer 4476. Anfang der 50iger Jahre wohnte er in Holzen bei Ebenhausen und hatte die Telefonnummer 656 als Straßenbahndirektor im Ruhestand. Ab 1956 bezeichnete er sich unter dieser Adresse wieder als Oberstleutnant a.D. Reinhart Martini. Noch 1969 stand er als solcher im Telefonbuch, wo er inzwischen unter dieser Adresse die Telefonnummer 3656 besaß.
Er hatte mehrere Geschwister.
Ein älterer Bruder war der am 3. März 1867
in Neuenburg geborene Clemens Hermann Ernst Georg
Erich Martini. Diese wurde Arzt und Dr. med. Als Stabsarzt der Marine war
er 1902 Trauzeuge bei seinem Bruder Reinhard. Er wohnte damals in der
Pfalzburger Straße 84 in Berlin. Im 1. Weltkrieg brachte er es bis zum
Generaloberarzt der Marine. Im April 1921 wurde er aus der Reichsmarine
entlassen. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalarzt verliehen. Daraufhin
ging er nach Kolumbien, wo er auch als Professor wirkte. In der Hauptstadt
Bogota ist er am 23. Juli 1953 auch gestorben.
Sein jüngster Bruder war der
am 20. September 1891 in Lissa geborene Wolfgang Martini. Dieser brachte es bis
zum General der Luftnachrichtentruppe und starb am 12. Januar 1963 in Schäftlarn
bei Ebenhausen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930