Oelsner, Wilhelm
* 7. Mai 1887, Obernigk / Schlesien † 24. Mai 1965, Goslar |
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Wilhelm Oelsner war der Sohn des Rentiers Adalbert Oelsner und dessen Ehefrau Rosa, geborene von Dresky. Er trat am 28. April 1906 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 nach Schweidnitz. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 16. August 1907 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Er wurde anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Bereits 1909 wurde er als Kompanieoffizier bei der 9. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Schweidnitz eingesetzt. 1910 gehörte er als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Im Frühjahr 1912 gehörte er dann zur 3. Kompanie seines Regiment. Vom 1. Juli 1912 bis zum 30. November 1912 wurde er dann zur Ausbildung als Flugzeugführer zu den Bristolwerken nach Halberstadt kommandiert. Im Frühjahr 1913 gehörte er dann wieder zur 2. Kompanie seines Regiments. Am 1. Oktober 1913 wurde er in die neue Maschinengewehr-Kompanie vom 1. Schlesisches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm II" Nr. 10 versetzt. Auch kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg diente er noch bei dieser als Kompanieoffizier. Ende August 1914 wurde er in seinem Regiment zum Kompanieführer ernannt. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Vom 30. Mai 1915 bis zum 12. Juni 1915 wurde er zum Ausbildungskurs für Kompanieführer kommandiert. Am 23. September 1916 wurde er als Führer der MG-Kompanie eingesetzt. Am 21. Oktober 1916 wurde er zum Kommandeur der Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 24 ernannt. Am 25. November 1916 wurde er als solcher auch zum Hauptmann befördert. Am 2. November 1918 hat er Herta Gärtner, Tochter eines Kommerzianrates Gärtner, geheiratet. Am 20. November 1918 wurde er zum Bataillonskommandeur ernannt. Am 30. Dezember 1918 wurde er als Führer der MG-Kompanie eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab Mitte Januar 1919 als Bataillonskommandeur verwendet. Im Juni 1919 wurde er als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs als MG-Offizier beim Stab der Reichswehr-Brigade VI eingestezt. Am 15. Februar 1920 wurde er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 versetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Dort wurde er dann die nächsten Jahre als Kompaniechef der 4. MG-Kompanie in Marienwerder eingesetzt. Diese Funktion übte er dann für viele Jahre aus. Seine erste Ehe wurde im Dezember 1922 geschieden. Zwischen dem 28. April 1924 und dem 17. Mai 1924 absolvierte er einen MG-Lehrgang. Am 15. März 1927 wurde seine Tochter Ina Oelsner geboren. Am 1. Februar 1928 wurde er dann zum Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Marienburg (Westpreußen) versetzt. Seine Kompanie übernahm dafür Hauptmann Brinkmann. Er selbst wurde an diesem 1. Februar 1928 als MG-Lehrer auch noch zur Infanterieschule Dresden kommandiert. Mit dem Stab vom Ausbildungs-Bataillon wurde er dann kurz darauf etatmäßig nach Marienwerder verlegt, blieb aber weiter kommandiert. Am 1. Februar 1930 wurde er dort auch zum Major befördert. Am 1. Oktober 1930 wurde er als solcher dann auch zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Marienwerder ernannt. Am 10. Februar 1932 hat er Marianne von Rauchfuß, Tochter vom Major a.D. Udo von Rauchfuß, geheiratet. Am 28. März 1933 wurde sein Sohn Udo Oelsner geboren. Am 1. Februar 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Mai 1934 wurde er dann als Lehrstabsreferent zur Kommandantur der Festung Breslau versetzt. Am 1. April 1936 wurde er dann zum Leiter der Heeres-Feldzeugsverwaltung VIII in Breslau ernannt. Am 1. November 1935 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Mai 1938 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Wandern ernannt und damit vorläufig in Ostrow über Zielenzig stationiert. Dabei trug er weiter die Uniform vom Infanterie-Regiment 3. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 behielt er weiter sein Kommando. Am 1. Oktober 1939 wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen. Am 1. Februar 1941 wurde er dann sogar zum Generalmajor befördert. Sein Kommando über den Truppenübungsplatz Wandern behielt er anscheinend bis zum Winter 1943/44. Am 1. Februar 1944 wurde er dann zum Kommandant einer Feldkommandantur mit dem Einsatztraum Korinth ernannt. Dafür kommen zumindest die Feldkommandanturen 1028, 1031, 1032 und 1042 in Betracht. Im Herbst 1944 gab er sein Kommando bereits wieder ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Bis zum Kriegsende erhielt er anscheinend kein anderes Kommando mehr. Vom 19. Januar 1945 bis zum 1. März 1945 befand er sich laut Karteikarte in Behandlung. Bei Kriegsende kam er dann in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche
Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
NARA T-78 R-891