Probst, Eduard Philipp

 

* 23. August 1873, Frankfurt am Main

† 25. Juli 1958, Groß-Linden

 

 

Eduard Probst war das 2. Kind und Sohn des Kaufmanns Karl Johann Probst und dessen Ehefrau Klara Barbara, geborene Goettig. Er trat im Frühjahr 1892 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Mainz. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1892 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. Juni 1893 zum außeretatmäßiger Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Bataillons in Mainz eingesetzt. Anfang 1895 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Kompanie seines Bataillons am gleichen Standort. Am 1. Oktober 1895 wurde er für etwa zwei Jahre zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Etatmäßig gehörte er während dieser Zeit weiter zur 4. Kompanie. Nach seiner Rückkehr zum Bataillon wurde er als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Mainz eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Herbst 1899 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Breuer zum Adjutant vom Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Mainz ernannt. In dieser Funktion wurde er am 18. April 1901 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Durch die Umbenennung und den Umzug seines Bataillons war er ab dem 1. Oktober 1901 Adjutant vom Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Hannoversch-Münden. Am 12. September 1902 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Am 11. September 1903 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1903 in die 3. Ingenieur-Inspektion versetzt. Von dieser wurde er zum Fortifikationsdienst in Feste Kaiser Wilhelm II. nach Mutzig kommandiert. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant in Hannoversch-Münden wurde Leutnant Paarmann. Er heiratete am 4. Januar 1905 die zehn Jahre jüngere Magdalene Julie Berta Ottilie Matilde Moelle, Tochter des Verwaltungsgerichtsdirektors Ludwig Moelle, in Stettin. Am 15. September 1905 wurde er in das Brandenburgisches Pionier-Bataillon "von Rauch" Nr. 3 nach Spandau versetzt. Bei diesem wurde er als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie eingesetzt. Vom 18. April 1906 bis zum 22. Mai 1906 wurde er als Kursusteilnehmer zum II. Lehrkurs bei der Infanterie-Schießschule kommandiert. Am 16. Oktober 1906 wurde er in das Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 21 nach Mainz versetzt. Bei diesem wurde er als Führer der 4. Kompanie eingesetzt. Am 18. Mai 1907 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Er wurde an diesem Tag auch zum Chef der 4. Kompanie vom Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 21 in Mainz ernannt. Am 17. September 1909 wurde er zum 1. Oktober 1909 als Chef der 4. Kompanie zum neu aufzustellenden 2. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 25 ebenfalls in Mainz versetzt. In dieser Funktion hat er am 20. April 1910 sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 als Nachfolger von Hauptmann Zuehlke zum 1. Adjutnant der 1. Pionier-Inspektion in Berlin ernannt. Sein Nachfolger als Kompaniechef in Mainz wurde später Hauptmann Hosemann. Im Jahr 1913 wurde ihm eine Tochter in Berlin-Friedenau geboren. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er immer noch als 1. Adjutnant der 1. Pionier-Inspektion in Berlin verwendet. Über seine Einsätze im 1. Weltkrieg ist bisher nicht viel bekannt. Am 18. August 1916 wurde er zum Major befördert. Er wurde im Ersten Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit einigen anderen Orden ausgezeichnet. Im Jahr 1919 wurde er als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er zum Kommandeur vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 10 ernannt. Auch bei der Bildung vom 200.000-Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer Kommandeur vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 10 der Reichswehr-Brigade 10. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon 6 in Minden ernannt. Dieses wurde 1921 zum 6. (Preußisches) Pionier-Bataillon umbenannt, er blieb aber weiter Kommandeur des Bataillons. Er wurde in dieser Funktion zum 1. Juli 1921 auch zum Oberstleutnant befördert. 1922/23 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Albert Gehre ab. Er wurde dafür zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Munster ernannt. Dieses Kommando behielt er einige Jahre. Am 1. Mai 1926 wurde er als solcher auch zum Oberst befördert. Am 31. März 1927 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Für ihn wurde Oberstleutnant Erich Freiherr von Falkenstein mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant beauftragt.

Über eine spätere Verwendung ist bisher nichts bekannt. Seine Tochter hat am 11. Februar 1940 in Hannover geheiratet.