Reichard, Hans Emil Otto
* 31. August 1872, Berlin † 3. September 1936, Berlin |
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Hans Reichard war der Sohn vom königlichen Hoffotograf Johann Jakob Reichard und dessen Ehefrau Hermine Amalie Eugenie Berta, geborene von Below. Er trat am 1. April 1893 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Niederschlesische Pionier-Bataillon Nr. 5 nach Glogau. Bei diesem wurde er am 17. Oktober 1893 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er dann anfangs in der 3. Kompanie seines Bataillons als Kompanieoffizier eingesetzt. Im Herbst 1896 wurde er mit einigen anderen Bataillonskameraden zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Am 15. Juni 1898 wurde er in das Samländisches Pionier-Bataillon Nr. 18 nach Königsberg versetzt. Bei diesem handelte es sich um ein Festungs-Pionier-Bataillon. Dort wurde er anfangs erneut in der 3. Kompanie verwendet. Am 1. Januar 1899 wurde er in dieser durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Als solcher hat er am 9. August 1901 die vier Jahre jüngere Katharina Martha Schmock, Tochter vom Versicherungsbeamten Gustav Schmock, in Königsberg geheiratet. Am 1. Oktober 1901 folgte, unter gleichzeitiger Ernennung zum Oberleutnant, seine Versetzung in das Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 nach Harburg. Bei diesem wurde er jetzt anfangs in der 4. Kompanie eingesetzt. Erst am 24. April 1904 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Als solcher wurde er jetzt in die 2. Kompanie vom Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 in Harburg versetzt. Am 20. Juli 1904 wurde er in die IV. Ingenieur-Inspektion versetzt. Von dort wurde er zum Fortifikationsdienst zur Festung Diedenhofen kommandiert. In welcher der drei Festen der Moselstellung er dann eingesetzt wurde, ist nicht überliefert. Von Diedenhofen wurde er Ende 1906 auch zur Militärtechnischen Akademie kommandiert. Bei dieser wurde er am 18. November 1907 zum Hauptmann befördert. Am 21. Juli 1908 folgte seine Versetzung in das Badische Pionier-Bataillon Nr. 14, wo er ab dem 1. August 1908 als Nachfoilger von Hauptmann Louis als Chef der 3. Kompanie in Kehl eingesetzt wurde. Diese Position behielt er dann einige Jahre. Erst am 16. Juni 1911 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Ab dem 19. Juli 1911 diente er beim Ingenieur-Komitee in Berlin. Seine 3. Kompanie in Kehl übernahm dafür Hauptmann Umber. Am 4. November 1913 starb sein Vater in Berlin-Charlottenburg. Während des Ersten Weltkrieges fungierte er anfangs als Kompaniechef. Im Herbst 1917 wurde er verwundet. Ab 1918 wurde er als Kommandeur der Pioniere der 183. Infanterie-Division eingesetzt. Am 18. Juni 1917 war er zum Major befördert worden. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Gelb widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit vielen anderen Orden ausgezeichnet. Nach Kriegsende wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde dabei in die Inspektion für Waffen und Gerät im Reichswehrministerium (RWM) eingeteilt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 blieb er weiter dort eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 blieb er ebenfalls weiter im RWM eingesetzt. Am 1. Dezember 1922 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant und seine Versetzung in die Kommandantur des Pionier-Übungsplatzes Klausdorf. Er wurde dann auch zum Kommandant vom Pionier-Übungsplatz Klausdorf ernannt. Am 5. Januar 1923 starb seine Mutter Hermine Reichard in der Irrenanstalt Berlin-Buch im Alter von 76 Jahren. Am 25. Januar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1927 Kommandant des Übungsplatzes durch Oberstleutnant Hermann Hosse abgelöst. Zu diesem 1. Februar 1927 wurde er als Abteilungsleiter zum RWM nach Berlin versetzt. Seine Abteilung gehörte zum Heereswaffenamt (WaA), wo er auch am 1. November 1927 zum Oberst befördert wurde. Ab dem 1. Februar 1930 wurde er als Höherer Pionier-Offizier zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Generalmajor befördert. Er wohnte dann in Berlin-Wilmersdorf in der Brandenburgischen Straße 39 in Berlin-Wilmersdorf. Dort ist er am 3. September 1936 auch gestorben. So steht es auch im Sterberegister in Berlin-Wilmersdorf 1936/Nr. 1279. Nach anderer Quelle soll erangeblich am 3. Dezember 1930 gestorben sein, was aber auch der Rangliste 1931 widersprechen würde. Er wurde nach seinem Tod auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beerdigt. Seine Frau stab am 6. Mai 1955 in Bad Harzburg.
Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/10851 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931