Schell, Otto Wilhelm

 

* 9. Juli 1895, Altendorf, Kreis Essen

† 2. September 1944, Rumänien (an der Ostfront gefallen)

 

Otto Schell trat am 2. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Lehrers kam dabei zum Rheinisches Kürassier-Regiment „Graf Gessler“ Nr. 8. Am 20. März 1917 wurde er bei einem Infanterieregiment zum Leutnant der Reserve befördert. Als solcher wurde er dann als Zug- und Kompanieführer bei der Infanterie eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 22. August 1920 erhielt er dann seinen Abschied aus dem Reichsheer. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen.

Nach dem Ausscheiden absolvierte er ein landwirtschaftliches Studium in München und Wien. Anschließend wurde er als Landwirtschaftlicher Eleve eingesetzt. Von Juli 1927 bis Februar 1932 wurde er dann als Kaffeepflanzer in Deutsch-Ostafrika im Einsatz. Anschließend kam er wieder nach Deutschland zurück. Am 6. Mai 1932 hat er Irmgard Hartmann geheiratet. Vom 1. November 1933 bis zum 28. Februar 1934 und vom 18. Juni 1934 bis zum 22. Juli 1934 absolvierte er dann Eignungsübungen beim II. Bataillon vom 16. Infanterie-Regiment in Hannover. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde am 1. April 1935 als Hauptmann in das Heer übernommen. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Januar 1934 datiert. Er wurde anfangs bei der Reichswehrwerbestelle Dortmund eingesetzt. Durch die Umbenennung seiner Dienststelle kam er dann zum Wehrbezirkskommando Dortmund. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom Infanterie-Regiment 39 in Wesel ernannt. Im Jahr 1938 verlegte er mit seiner Kompanie und dem gesamten Bataillon nach Düsseldorf. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er weiter als Hauptmann und Chef der 9. Kompanie vom Infanterie-Regiment 39 eingesetzt. Anfangs kam er jetzt an der Westfront zum Einsatz. Dort wurde er 1939/40 zum Major befördert. Im Westfeldzug im Frühjahr 1940 führte er sein Kompanie dann im Verband der 26. Infanterie-Division ins Gefecht. Am 17. Februar 1941 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 39 ernannt. Dieses führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 19. November 1941 wurde ihm als Major das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Kurz darauf wurde er anscheinend zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1941 festgelegt. Anfang des Jahres 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 413 ernannt. Dieses führte er dann im Verband der 206. Infanterie-Division ebenfalls im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. Angeblich führte er Mitte August 1942 als Oberstleutnant für wenige Tage die 161. Infanterie-Division. Auch bei der Umbenennung seines Regiments zum Grenadier-Regiment 413 blieb er weiter der Kommandeur. Zum 1. Dezember 1942 wurde er zum Oberst befördert. Im Februar 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 364 ernannt. Dieses führte er dann im Verband der 161. Infanterie-Division im Südabschnitt der Ostfront. Am 5. Januar 1944 übernahm er dann als Kommandeur das neue Grenadier-Regiment 993. Dieses führte er dann vorerst im Verband der 278. Infanterie-Division in Oberitalien. Am 10. Juli 1944 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Georg-Wilhelm Postel mit der Führung der 320. Infanterie-Division bei der Heeresgruppe Südukraine beauftragt. Mit dieser wurde er im August 1944 im Raum Kischinew vom Abfall Rumäniens überrascht. Am 2. September 1944 ist er bei der Vernichtung seiner Division in Rumänien gefallen. Nachträglich wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. September 1944 zum Generalmajor befördert.

 

Ritterkreuz (19. November 1941)