Schmitt, Artur

 

* 20. Juli 1888, Albersweiler, Rheinland-Pfalz

† 15. Januar 1972, (München)

 

Artur Schmitt trat am 18. Juli 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Sohn eines Hauptlehrers kam dabei zum 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand". Bei diesem wurde er dann am 11. Februar 1908 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 26. Mai 1909 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 18. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Prinz Ludwig Ferdinand" eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann als Leutnant zur Schutztruppe Deutsch-Südwest-Afrika versetzt. Sein Patent wurde dabei auf den 26. Mai 1907 verbessert. Im Ersten Weltkrieg wurde er dann anfangs als MG-Zugführer eingesetzt. Am 24. Dezember 1914 wurde er dann zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieführer eingesetzt. Zum Ende des Frühjahrs 1915 wurde er dann als Verbindungsoffizier zum Burenkorps Maritz verwendet. Am 9. Juli 1915 geriet er dann in Gefangenschaft. Am 10. Juli 1918 kam er dann wieder nach Deutschland zurück. Dort wurde er dann zum Hauptmann befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 5. Oktober 1916 festgelegt. Er wurde jetzt als Ordonanzoffizier zum AOK 19 und zum Generalkommando z.b.V. 63 kommandiert. Am 29. Juli 1918 wurde er in das Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment zurückversetzt. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 22. März 1918 festgelegt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab Ende Oktober 1918 als Kompanie- und Bataillonsführer im Grenzschutz-Bataillon 2 eingesetzt. Ab Mitte März 1919 wurde er dann als Führer der 2. Kompanie vom Freikorps Eulenburg eingesetzt. Im Sommer 1919 wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 52 zugeteilt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 30 versetzt. Anfang Dezember 1919 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 41. Mitte Juni 1920 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom Reichswehr-Schützen-Regiment 41 ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr hat er am 30. September 1920 seinen Abschied von der Armee erhalten.

Am 1. Oktober 1920 ist er dafür in die Bayerische Landespolizei eingetreten. Er diente jetzt als Hauptmann der Polizei in Aschaffenburg. Am 10. April 1923 hat er Annemarie Hartmann geheiratet. Dieser Ehe entsprangen 4 Kinder. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann zur Bayerischen Landespolizei nach München versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er dort zum Major der Polizei befördert. Am 1. September 1934 wurde er zum Oberstleutnant der Polizei befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Oberst der Polizei befördert. Nur wenige Tage später wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Oberst in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1935 festgelegt. Er wurde jetzt beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment Göttingen eingesetzt. Ab dem 15. Oktober 1935 kam er dann bei der Umbenennung des Regiments bei der Enttarnung der Verbände zum Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 38 in Göttingen. Am 6. Oktober 1936 kam er dann durch die Umbenennung des Stabes während seiner Verlegung zum Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 87 nach Aschaffenburg. Im November 1936 wurde er dann zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt. Er wurde zur Heeres-Feldzeugmeisterei kommandiert. Am 1. Februar 1937 wurde er dann zum Kommandant vom Feldzeug-Kommando XI in Hannover ernannt. Als solchem wurden ihm zum 1. Juni 1939 die Charakter als Generalmajor verliehen. Auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 behielt er weiter sein Kommando über das Feldzeugkommando XI. Erst am 10. Februar 1940 gab er sein Kommando an Generalmajor Hans Knuth ab. Er wurde dafür am 11. Februar 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 626 ernannt. Mit diesem wurde er dann im Verband der 555. Infanterie-Division am Oberrhein eingesetzt. Bei der Auflösung der übergeordneten 555. Infanterie-Division wurde er kurzzeitig als stellvertretender Führer eingesetzt. Am 25. September 1940 übernahm er dann wieder von Generalmajor Hans Knuth als Kommandant das Feldzeug-Kommando XI in Hannover. Zum 1. Februar 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 19. Februar 1941 wurde er als solcher zum Kommandeur vom neuen Oberfeldzeugstab 2 im Wehrkreis XXI ernannt. Mit diesem Stab wurde er dann bei Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug bei der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Am 19. September 1941 wurde er dann zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 556 (Korück 556) in Nordafrika ernannt. Am 10. November 1941 gab er sein Kommando als Korück 556 an Oberst Otto Deindl ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandant des östlichen Abschnitts in Bardia ernannt. Dieser umfasste die Räume Bardia, Sollum und den Halfaya-Pass. Sein Befehlshaber traute den Italienern die Verteidigung dieses Abschnittes nicht zu. Am 18. November 1941 bildete er dann die Division Bardia. Dazu verwendete er über 4.000 Italiener und mehr als 2.000 Deutsche. Diese waren meist Angehörige der Versorgungstruppen der 21. Panzer-Division. Am 2. Januar 1942 geriet er dann in Bardia in englische Gefangenschaft. Er wurde zuerst nach Kairo gebracht. Am 5. Februar 1942 wurde ihm nachträglich für seine Arbeit als Führer einer Kampfgruppe in der Panzergruppe Afrika das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Etwa gleichzeitig wurde er mit dem Schiff nach Kanada überführt. Zum 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Anfang 1946 wurde er dann nach Kriegsende wieder nach Europa gebracht. Im Winter 1947/48 wurde er aus der Gefangenschaft/Internierung entlassen.

 

Ritterkreuz (5. Februar 1942)