Schlachtschiff »Gneisenau«

 

Feldpostnummer: 00105

1. technische Daten

- Kiellegung: 14.02.1934 /Baustopp am 05.07.1934/erneute Kiellegung am 06.05.1935
- Stapellauf: 08.12.1936
- Indienststellung: 21.05.1938
- Werft: Deutsche Werke, Kiel
- Hauptbewaffnung: 9 x Sk 28-cm L/54,5 - 12 x Sk 15 cm L/55 - 14 x Sk 10,5 cm L/65 - 16 x Sk 3,7 cm
   L/83 - 10 bis 38 x Sk 2,0 cm - 6 Flugzeuge Arado 196 ab 1942, 6 Torpedorohre 53,3 in schwenkbaren
   Vierlingsgruppen an Deck
- Verdrängung: offiziell/max.: 26.000 t /32.100 t
- Baukosten: 146.174.000 RM
- Besatzungsstärke: ca. 1.669 Mann plus zeitweise 10 Offiziere und 61 Mannschaften des Flottenstabes
- Länge - Breite - Tiefgang: 229,8 m (ab 1939: 234,9 m) - 30,0 m - ( 8,30 m; bei 32.100 ts)
- Antriebsleistung konstr./Meilenfahrt: 160.000 PSw/165.930 PSw, 12 Wagner-Hochdruckkessel
- Geschwindigkeit konstr./Meilenfahrt: max.:31,0 kn / 31,3 kn
- Fahrbereich: 19 kn - 6200 sm,

2. Kommandanten

05.1938 - 11.1939: Kapitän zur See Erich Förste
11.1939 - 08.1940: Kapitän zur See Harald Netzbandt
08.1940 - 04.1942: Kapitän  zur See Otto Fein
02.1942 - 05.1942: Kapitän zur See Rudolf Peters
05.1942 - 07.1942: Fregattenkapitän Wolfgang Kähler
 

- Erste Offiziere (IO):

05.1938 - 05.1940: Kapitän zur See Werner Schönermark
05.1940 - 12.1940: Kapitän zur See Erich Heymann
12.1940 - 05.1942: Kapitän zur See Rudolf Peters
 

- Navigationsoffiziere (NO):

05.1938 - 12.1939: Fregattenkapitän Siegfried Sorge
12.1939 - 08.1941: Fregattenkapitän Hans-Eberhard Busch
08.1941 - 11.1941: Fregattenkapitän Franz Frerichs (i.V.)
11.1941 - 03.1942: Fregattenkapitän Hans-Erhard Busch
03.1942 - 04.1942: Korvettenkapitän Edgar Lanz
 

- Erste Artillerieoffiziere (IAO):

05.1938 - 04.1940: Fregattenkapitän Hans-Georg von Buchka
04.1940 - 07.1942: Fregattenkapitän Wolfgang Kähler
 

- Leitende Ingenieure (LI):

05.1938 - 04.1939: Korvettenkapitän (Ing.) Jensen
04.1939 - 06.1940: Korvettenkapitän (Ing.) Fritz Nötzold
06.1940 - 08.1940: Korvettenkapitän (Ing.) Hellmut Göller
08.1940 - 02.1942: Korvettenkapitän (Ing.) Eugen Kannengießer
02.1942 - 05.1942: Korvettenkapitän (Ing.) Stephan Zehme
05.1942 - 07.1942: Korvettenkapitän (Ing.) Rudolph Kuppe

 

3. Werdegang

Im Oktober 1939 nahm das Schiff an einem Vorstoß mit »Köln« und mehreren Zerstörern nach Norden teil. Die Unternehmung richtete sich gegen den Schiffsverkehr Skandinavien - England, blieb aber ohne Erfolg. Zwischen dem 21. und 27. November nahm das Schiff zusammen mit der »Scharnhorst« an einem Vorstoß gegen die »Northern Patrol« in südlich Islands teil. Bei dem Vorstoß konnte der Hilfskreuzer »Rawalpindi« versenkt werden. Auf dem Rückweg erhielt die »Gneisenau« schwere Seeschäden, so daß das Schiff bei der Rückkehr in die Werft mußte. Nachdem die Werftliegezeit am 4. Februar 1940 beendet war, verlegte das Schiff nach Wilhelmshaven.

Von dort unternahm »Gneisenau« zusammen mit »Scharnhorst« und »Admiral Hipper« einen Vorstoß nach Norden gegen den Schiffsverkehr Bergen (Norwegen) - England. Dabei kam es auch zur Zusammenarbeit mit einigen U-Booten. Das Unternehmen ("Nordmark") blieb erfolglos, lediglich die U-Boote konnten 12 Schiffe mit 38.000 BRT versenken.

Im Zuge des Unternehmens "Weserübung" kam es westlich der Lofoten zu einem Gefecht mit dem britischen Schlachtkreuzer »Renown« und dem Kreuzer »Birmingham«. »Renown« konnte beschädigt werden, aber auch »Gneisenau« erhielt Treffer und kehrte am 12. April 1940 nach Wilhelmshaven zurück.

Vom 4.-10. Juni erfolgte mit »Scharnhorst«, »Admiral Hipper« und vier Zerstörern von Kiel aus ein Einsatz in das Nordmeer, um die Heereseinheiten in Norwegen zu entlasten. Die Operation, die den Namen "Juno" trug, führte am 8. Juni zur Versenkung des britischen Flugzeugträgers »Glorious« und der Begleitzerstörer »Ardent« und »Acaste«. Weiter wurde der Tanker »Oilpioneer«, der Truppentransporter »Orma« und dessen Geleitzerstörer versenkt. Der Verband lief dann nach Drontheim.

Am 10.-12. Juni erfolgte ein weitere Vorstoß ins Nordmeer, der jedoch vorzeitig abgebrochen wurde.

Bei einem Vorstoß ins Nordmeer am 20. Juni 1940 zusammen mit »Admiral Hipper« erhielt »Gneisenau« einen Torpedotreffer von dem englischen U-Boot »Clyde«, so daß der Vorstoß abgebrochen werden mußte. In Drontheim erfolgte eine Notreparatur, bevor das Schiff am 25. Juli nach Kiel auslaufen konnte. Dort ging das Schiff von Juli bis November in die Werft.

Am 28. Dezember 1940 erfolgte dann gemeinsam mit »Scharnhorst« der erste Durchbruchsversuch in den Atlantik. Der Versuch mußte jedoch wegen Seeschäden auf »Gneisenau« abgebrochen werden. Der zweite Versuch glückte dann, und am 3. Februar 1941 konnte die Dänemarkstraße passiert werden. Am 8. Februar 1941 operierten die Schiffe dann gegen den Geleitzug HX-108, der jedoch vom britischen Schlachtschiff »Ramillies« begleitet wurde. Daraufhin wurde der Angriff abgebrochen. Das Gleiche passierte beim Angriff auf den Geleitzug SL-76, der vom Schlachtschiff »Malaya« begleitet wurde. Herangeführte U-Boote konnten fünf Frachter versenken. Am 9. April 1941 konnte ein Einzelfahrer versenkt werden. Südlich von Neufundland kam es dann zu einer Geleitzugschlacht.

Am 22. März 1941 liefen die Schiffe dann in Brest ein. Insgesamt konnten 22 Schiffe mit 115.600 BRT versenkt werden. Im April 1941 erfolgten mehrere Luftangriffe auf die Schiffe, bei der »Gneisenau« mehrere Bomben- und Torpedotreffer erhielt. Daher entschied sich Hitler, die Schiffe nach Deutschland zurückzuholen. Zwischen dem 11. und 13. Februar 1942 erfolgte dann der Kanaldurchbruch der »Gneisenau«, »Scharnhorst« und »Prinz Eugen«. Der Verband wurde von den englischen Streitkräften zu spät erkannt, die anschließenden englischen Angriffe konnten abgeschlagen werden. »Gneisenau« lief am 12. Februar in Kiel ein. Dort traf das Schiff in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar 1942 ein schwerer Bombenangriff, bei dem das Schiff einsatzunfähig gebombt wurde. Am 4. April 1942 wurde das Schiff nach Gotenhafen verlegt, wo es am 1. Juli 1942 außer Dienst gestellt wurde.

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