Schlachtschiff »Scharnhorst«

 

1. Technische Daten

- Kiellegung: 14. Februar 1934 /Baustopp am 5. Juli 1934/erneute Kiellegung am 15. Juni 1935
- Stapellauf: 3. Oktober 1936
- Indienststellung: 7. Januar 1939
- Werft: Marinewerft Wilhelmshaven
- Hauptbewaffnung: 9 x Sk 28 cm L/54,5 - 12 x Sk 15 cm L/55 - 14 x 10,5 cm L/65 - 16 x 3,7 cm L/83 -
  10 bis 38 x 2,0 cm - 6 Flugzeuge Arado 196 ab 1942, 6 Torpedorohre 53,3 in schwenkbaren
  Vierlingsgruppen an Deck
- Verdrängung: offiziell/stand./max.: 26.000 t/31.552 t (1935) -31.847 t (1943)/38.900 t
- Baukosten: 143.471.000 RM
- Besatzungsstärke: ca. 1.840 Mann
- Länge über alles/KWL - Breite - Tiefgang: 229,8 m (ab 1939: 234,9 m)/226,0 m - 30,0 m - 9,1 m
- Antriebsleistung: 160.000 WPS, 12 Wagner-Hochdruckkessel
- Geschwindigkeit: max. 31,5 Knoten
- Fahrbereich: 19 kn - 7.100 sm

2. Kommandanten

01.1939 - 10.1939: Kapitän zur See Otto Ciliax
10.1939 - 03.1942: Kapitän zur See Kurt Caesar Hoffmann
03.1942 - 10.1943: Kapitän zur See Friedrich Hüffmeier
10.1943 - 12.1943: Kapitän zur See Fritz Hintze

- Erste Offiziere (IO):
01.1939 - 09.1941: Kapitän zur See Günther Schubert
09.1941 - 03.1942: Fregattenkapitän Hilmar Schroeter
03.1942 - 04.1943: Kapitän zur See Helmuth Gießler
04.1943 - 12.1943: Fregattenkapitän Ernst Dominik

- Navigationsoffiziere (NO):
01.1939 - 03.1941: Fregattenkapitän Helmuth Gießler
03.1942 - 02.1943: Fregattenkapitän Achim Teubner
02.1943 - 12.1943: Korvettenkapitän Edgar Lanz

- Erste Artillerieoffiziere (IAO):
01.1939 - 04.1941: Fregattenkapitän Wolf Löwisch
04.1941 - 02.1943: Korvettenkapitän Ernst Dominik
04.1943 - 12.1943: Korvettenkapitän Walter Bredenbreuker

- Leitende Ingenieure (LI):
01.1939 - 07.1940: Fregattenkapitän (Ing.) Erwin Liebhard
07.1940 - 03.1942: Korvettenkapitän (Ing.) Walther Kretzschmar
04.1942 - 10.1943: Fregattenkapitän (Ing.) Walter Kaupert
10.1943 - 12.1943: Korvettenkapitän (Ing.) Otto König
 

3. Werdegang

Zwischen dem 21. und 27. November 1939 unternahm »Scharnhorst« zusammen mit »Gneisenau« einen Vorstoß gegen die »Northern Patrol« südlich von Island, in dessen Verlauf der britische Hilfskreuzer »Rawalpindi« versenkt wurde. Im Zuge des Unternehmens "Nordmark", dem Vorstoß nach Norden zur Bekämpfung des Schiffsverkehrs Bergen - England zusammen mit »Gneisenau«, »Admiral Hipper« und mehreren Zerstörern zwischen dem 18. und 20. Februar 1940 konnten keine Erfolge erzielt werden.

Während des Unternehmens "Weserübung" gehörte das Schiff zur Deckungsgruppe und nahm gemeinsam mit »Gneisenau« an dem Gefecht mit dem britischen Kreuzer »Renown« und »Birmingham« teil. Die »Renown« konnte beschädigt werden.

Zwischen dem 4. und 10. Juni 1940 nahm das Schiff gemeinsam mit »Gneisenau«, »Admiral Hipper« und vier Zerstörern an einem Vorstoß ins Nordmeer (Operation "Juno") teil. Dabei wurden der britische Flugzeugträger »Glorious«, die Begleitzerstörer »Ardenif« und »Acasta«, der Tanker »Oilpioneer«, der Truppentransporter »Orama« und dessen Bewacher »Juniper« versenkt. Die »Scharnhorst« erhielt dabei von dem Zerstörer »Acasta« einen Torpedotreffer, wodurch Mittel- und Steuerbordmaschine ausfielen und der achterne Drillingsturm Cäsar außer Gefecht gesetzt wurde. Das Schiff lief daraufhin wieder nach Drontheim. Im Juni erfolgte dort die Notreparatur und anschließend die Rückkehr nach Deutschland.

Am 28. Dezember 1940 erfolgte dann gemeinsam mit »Gneisenau« der erste Durchbruchsversuch in den Atlantik. Der Versuch mußte jedoch wegen Seeschäden auf der »Gneisenau« abgebrochen werden. Der zweite Versuch glückte dann, und am 3. Februar 1941 konnte die Dänemarkstraße passiert werden. Am 8. Februar 1941 operierten die Schiffe gegen den Geleitzug HX-108, der jedoch vom britischen Schlachtschiff »Ramillies« begleitet wurde. Daraufhin wurde der Angriff abgebrochen. Das gleiche passierte beim Angriff auf den Geleitzug SL-76, der vom Schlachtschiff »Malaya« begleitet wurde. Herangeführte U-Boote konnten fünf Frachter versenken. Am 9. April 1941 konnte ein Einzelfahrer versenkt werden. Südlich von Neufundland kam es dann zu einer Geleitzugschlacht.

Am 22. März 1941 liefen die Schiffe in Brest ein. Insgesamt konnten 22 Schiffe mit 115.600 BRT versenkt werden. Bis zum Februar 1942 blieb »Scharnhorst« dann in Brest, wo es immer wieder starke Bombenangriffe auf sich zog und immer wieder beschädigt wurde. Daher lief »Scharnhorst« gemeinsam mit »Gneisenau« und »Prinz Eugen« am 11. Februar 1942 zum Kanaldurchbruch aus. Nach geglücktem Durchbruch erhielt das Schiff jedoch zwei Minentreffer und war für 30 Minuten manövrierunfähig. Dann konnte es jedoch aus eigener Kraft die Deutsche Bucht anlaufen. Am 12. Februar 1942 lief das Schiff dann in Wilhelmshaven ein und wurde nach der Reparatur in Gotenhafen stationiert.

Im März 1943 verlegte das Schiff in den Altafjord nach Norwegen. Von dort führten »Scharnhorst«, »Tirpitz« und mehrere Zerstörer vom 6. bis 7. September 1943 ein Unternehmen gegen Spitzbergen durch. Der dortige Stützpunkt konnte zerstört werden. Anschließend blieb das Schiff in den Fjorden Norwegens stationiert, führte aber keine Unternehmungen mehr durch. Am 25. Dezember lief eine Kampfgruppe mit »Scharnhorst« und fünf Zerstörern aus, um gegen den gemeldeten Geleitzug JW-228 zu operieren. Schwere britische Seestreitkräfte erfaßten mit ihren Radargeräten die »Scharnhorst«, die ihre Zerstörer vor dem entscheidenden Gefecht entlassen hatte. Es gelang dem Gegner nach mehrfachen Versuchen, die »Scharnhorst« zu stellen und zu vernichten

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Salve der vorderen Türme. Rechts das Fliegererkennungszeichen.  

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