Beobachtungs-Ersatz-Abteilung 44
Beobachtungs-Ausbildungs-Abteilung 44
Beobachtungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 44

 

Feldpostnummern ab dem 15. April 1945: Die Nummer wurde für Stab und Einheit herausgegeben, ohne allerdings die Einheit näher zu bezeichnen.

Einheit Feldpostnummer
Stab 56020 A

Die Abteilung wurde am 26. August 1939 in Stockerau, Wehrkreis XVII, aufgestellt. Gleich bei ihrer Aufstellung stellte die Abteilung die Vermessungs-Abteilung 631 auf. Die Abteilung selbst unterstand der Division 177. Am 1. August 1941 wurde die Abteilung nach Olmütz in das Protektorat Böhmen und Mähren verlegt. Hier wurde die Abteilung in der Radetzky- und in die Laudon-Kaserne untergebracht. Beide Kasernen lagen am Ufer der March. Am 1. Oktober 1942 wurde die Abteilung in eine Beobachtungs-Ersatz-Abteilung 44 und in eine Beobachtungs-Ausbildungs-Abteilung 44 geteilt. Am 10. April 1943 wurden diese beiden Abteilungen dann zur Beobachtungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 44 zusammengelegt. Diese Abteilung stellte dann am 1. Februar 1944 die Reserve-Beobachtungs-Abteilung 44 auf. Ab 1945 unterstand die Abteilung direkt dem Wehrkreis XVII. Die Ersatz-Abteilung selbst verblieb in Olmütz im Protektorat Böhmen und Mähren und wurde im April 1945 bei der Kommandantur Olmütz mobil gemacht. Eine Verlegung der Abteilung nach Gmunden am Traunsee scheiterte am Einspruch des Festungskommandanten. Noch Anfang Mai 1945 musste die Abteilung auf Befehl der Heeresgruppe Mitte trotz wiederholt vorgebrachten Einspruchs ein aus jungem Ersatz eilig zusammengestelltes Infanterie-Bataillon unter Major Dr. Portmann mit der Eisenbahn in das aufständische Prag schicken. Unterwegs wurde der Zug von Tschechen überfallen, weiteres ist über das Schicksal des Bataillons nicht bekannt. Die Masse der Abteilung verblieb in Olmütz und beteiligte sich an der Verteidigung der Stadt. Am 8. Mai 1945 geriet sie dann in russische Gefangenschaft.

Die Ersatz-Abteilung lieferte für unter anderem folgende Einheiten den Ersatz:

Stäbe: Arko 44; Arko 131; Arko 132; Arko 147; HArko 310; HArko Afrika;

Beobachtungs-Abteilungen: 35; 44;

leichte Beobachtungs-Abteilungen: 35; 44;

Stellungs-Beobachtungs-Abteilungen: 41; 45; 48; 59; 63; 69; 72;

Beobachtungs-Abteilungen (tbew.): 48; 59; 63; 69; 72;

Gebirgs-Beobachtungs-Abteilungen: 38;

leichte Gebirgs-Beobachtungs-Abteilungen: 38;

Kommandeure:

Hauptmann Roller Mobilmachung - ???

Major Döllgast - April 1940

Major Hell 1. Mai 1940 - August 1940

Major Hellberg August 1940 - Mai 1941

Major Schüch Mai 1941 - Januar 1942

Oberstleutnant Palm 15. Januar 1942 - August 1942

Hauptmann Wymetal m.F.b. (vertrat zeitweise Oberstleutnant Palm)

Major Reichert September 1942 - November 1942

Major Borisch Dezember 1942 - Februar 1944

Major Boess Februar 1944 -

Major Kloesges

Major Dr. Portmann

Hauptmann Stocker - Mai 1945

Reserve-Beobachtungs-Abteilung 44

 

Feldpostnummern: keine ermittelt

Die Abteilung wurde am 1. Februar 1944 in Olmütz, Protektorat Böhmen und Mähren, aufgestellt. Die Abteilung wurde für den Wehrkreis XVII aus der Beobachtungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 44 aufgestellt und dem LXIV. Reserve-Korps in Frankreich zugeteilt. Die Abteilung verlegte dann zu diesem Generalkommando in den Westen. Unter Major Borisch wurde die Abteilung mit allem notwendigen Gerät im Eisenbahn-Transport nach Pont-St.-Maxence an der Oise nahe bei Senlis, nördlich von Paris. Mitte März 1944 trafen die ersten Rekruten, vorwiegend Österreicher, in Frankreich ein. Die Ausbildung wurde oftmals unter kriegsmäßigen Bedingungen durchgeführt und schloss auch infanteristischen Gefechtsdienst mit ein. Am Tag der Landung in der Normandie baute die Abteilung mehrere Erdbunker zur Ortssicherung, ansonsten blieb alles ruhig. Außerdem stellte die Abteilung mehrere Gruppen zur Bewachung verschiedener Objekte der Eisenbahn in der Umgebung. Ende Juli 1944 wurde der Kommandeur durch Angehörige der Resistance verwundet. Als die Alliierten Anfang August 1944 aus ihrem Landekopf ausbrechen konnten und sich Mitte August 1944 der Seine von Süden her näherten, stellte sich die Abteilung befehlsgemäß in der Nähe von Reims bereit und sicherten sich durch Feldwachen. Knapp zwei Wochen später schanzte die Abteilung etwa 130 Kilometer südöstlich an der oberen Marne zwischen Joinville und Chaumont im Abschnitt von Andelot. Doch am 12. September 1944 überrollten amerikanische Panzer die schwach besetzten Stellungen und nahmen einen großen Teil der Abteilung gefangen. Nach der Räumung Frankreichs sammelten nur kleine Reste in Olmütz.

Kommandeure:

Major Borisch Februar 1944 - Juli 1944 (verwundet)

Major Dr. Portmann August 1944 - August 1944 (erkrankt)

???