Gebirgs-Pionier-Bataillon 54

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 07212
1. Kompanie 16711
2. Kompanie 20407
3. Kompanie 25332
4. Kompanie 07549 ab Okt/43
Kolonne 25572
Brückenkolonne B 01967

Das Gebirgs-Pionier-Bataillon 54 wurde am 8. Oktober 1936 im Lager Luttensee bei Mittenwald, im Wehrkreis VII, aufgestellt. Das Bataillon war der Gebirgs-Brigade unterstellt.

Als Kern zur Aufstellung des Bataillons diente die 1. Kompanie des Pionier-Bataillons 7. Diese Spezialkompanie für den Gebirgseinsatz war bereits im Oktober 1935 in das Lager Luttensee verlegt worden. Sie hatte eine Gesamtstärke von 244 Mann, Kompaniechef war Hauptmann Schnitzler. Am 6. Oktober 1936 wurden auch die Restteile des Pionier-Bataillon 7 aus München in das Lager Luttensee verlegt. Aus dem Bataillon wurde dann am 8. Oktober das Gebirgs-Pionier-Bataillon 54, wobei die neue 3. Kompanie durch die 1./Pionier-Bataillon 47 gebildet wurde. Am 21. November 1936 verlegte das Bataillon in die neu erbaute Pionierkaserne in Mittenwald.

Am 1. Oktober 1937 wurde die 2. Kompanie aufgestellt, den Stamm bildeten die 1. und die 3. Kompanie. Am 17. September 1938 wurden erstmals Reservisten beim Bataillon eingezogen. Mit diesen wurden die Brückenkolonne und die leichte Pionier-Kolonne aufgestellt. Am 17. Februar 1938 führte das Bataillon eine Mobilmachungsübung im Rahmen des friedensmäßigen Ausbildungsdienstes durch. Es folgte eine kurze Ausbildungszeit und etwa am 10. März 1938 wurde das Bataillon in Mittenwald auf die Eisenbahn verladen wurde. Für den Einmarsch nach Österreich wurde das Bataillon nach Osten verlegt. Die 1. Kompanie wurde dem Gebirgsjäger-Regiment 98 unterstellt und sollte am 12. März 1938 ab 5:30 Uhr den Grenzübergang Scharnitz nehmen und danach nach Innsbruck vorrücken, was ohne Probleme gelang. Die 2. Kompanie vom Bataillon wurde dem Gebirgsjäger-Regiment 99 unterstellt. Nach ihrer Ausladung in Freislassing folgte ein Nachtmarsch über Bad Reichenhall - Berchtesgaden und Roßfeld zur Salzach-Brücke bei Hallein. Dort musste die Kompanie Minen räumen und Sprengladungen an der Brücke beseitigen. Danach ging es weiter nach Salzburg, um anschließend über den Mondsee und Wolfgangsee Bad Ischl zu erreichen. Die 2. Kompanie bezog am Halstätter See Quartier, bevor sie im Eisenbahntransport nach Graz verlegt wurde. Die 3. Kompanie wurde bei dem Einmarsch der Gruppe Freilassing unterstellt, welche in der Masse aus dem III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 61 bestand. Diese Gruppe ging über die Eisenbahnbrücke nach Osten vor und erreichte Salzburg ohne Schwierigkeiten. In der Nacht vom 13. zum 14. März 1938 wurde die 3. Kompanie dann wieder der Gebirgs-Brigade unterstellt, welche durch die Steiermark nach Graz marschierte. Dort wurde das Bataillon dann ohne die 1. Kompanie vereinigt, welche weiter in Innsbruck verblieb. Aus Graz und Innsbruck kehrten dann die Kompanie nach vollzogenem Anschluss wieder nach Mittenwald zurück. Ab dem 9. April 1938 unterstand das Bataillon durch Umbenennung der übergeordneten Einheit der 1. Gebirgs-Division. Im Juli und August 1938 wurde das Bataillon zum Stellungsausbau am Westwall in der Gegend um Pirmasens eingesetzt. Im August 1938 verlegte das Bataillon auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Im September 1938 wurde das Bataillon in die Bereitstellungsräume an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze verlegt. Innerhalb der 1. Gebirgs-Division wurde die Bunkerlinie überschritten und bis Prachatitz / Prachatice vorgegangen. Die Pioniere mussten dabei viele vorgefundene Sperren entfernen, aber es wurde auch zur Brückenverstärkung eingesetzt. Am 19. Oktober 1938 erging der Befehl zum Rückmarsch nach Mittenwald, wo das Bataillon am 21. Oktober 1938 per Eisenbahntransport eintraf. Im Juni 1939 fand eine Hochgebirgsübung im Wettersteingebirge statt. Direkt anschließend wurden Brückenschlag-Übungen bei Schwaz un Hall in Tirol durchgeführt, wobei u. a. am 18. Juli eine 4-to-Kriegsbrücke bei Schwaz über den Inn gebaut wurde. Ab dem 5. September 1939 wurde das Bataillon im Polenfeldzug eingesetzt. Die Kompanien wurden einzeln den Regimentern der 1. Gebirgs-Division unterstellt. Sie unterstützen den Vormarsch dieser Einheiten. Dabei wurden sie hauptsächlich zum Beseitigen von Sperren und zum Wiederherstellen von zerstörten Brücken eingesetzt. Der Vormarsch der 2. Kompanie führte über Gorlice - Znigrod - Krosno - Przemysl. Bei Lesko baute die Kompanie eine 140 Meter lange 16-to-Behelfsbrücke über den San.

Ab dem 3. Oktober 1939 verlegte das Bataillon an den Rhein, zunächst in den Raum Bonn. Im November erfolgte die weitere Verlegung in den Raum Niederbreisig und Brohl, wo vor allem Wasserübungen stattfanden. Im Frühjahr 1940 nahm das Bataillon an einer Übung auf der Hochebene der Eifel teil. In der Nacht vom 10. zum 11. Mai 1940 wurde bei Dahmen die Grenze nach Luxemburg überschritten. Am 11. Mai 1940 wurde dann bei Houffalize die Grenze nach Belgien überschritten. Der erste Einsatz des Bataillons erfolgte an den dortigen Sperren. Das Bataillon erreichte jetzt die Mass, fand die Brücken aber zerstört vor. Der Gegner hatte sich aber bereits vom Westufer gelöst, so dass der Übergang durch einen Brückenschlag bei Fumay problemlos durchgeführt werden konnte. Als nächstes folgte der Oisne-Aisne-Kanal, wo sich französische Kräfte zur Verteidigung eingerichtet hatten. Das Bataillon erhielt den Auftrag, mit je einer Kompanie bei Angriffsbeginn die Gebirgsjäger-Regimenter 99 und 100 zu unterstützen. Zusätzlich sollten über Floßsäcke Stege gebaut werden, um den Übergang möglichst ohne Verzug zu gewährleisten. Die 3. Kompanie sollte gleichzeitig mit dem Bau einer 4-Tonnen- und einer 8-Tonnen-Brücke beginnen. Nach verlustreicher Überwindung des Kanals am 5. Juni stieß das Bataillon mit der Division gegen die Aisne vor, welche im kühnen Stoß überwunden wurde. Das nächste Gewässer war der Ourcq, welcher ebenfalls durch Brückenbau rasch überwunden wurde. Jetzt ging der Marsch weiter zur Marne, welche nach Bau einer 16-to-Kriegsbrücke bereits am 12. Juni 1940 durch erste Teile überwunden wurde. Danach folgten der Petit un die Grand Morin, welche aber keine besonderen Hindernisse darstellten. Dann gelangte das Bataillon an die Seine. Bei Bray wurde eine Kriegsbrücke geschlagen, über die die Masse der Division überging. Danach kam das Bataillon nach Gien an der Loire. Die Loire wurde am 17. Juni 1940 überschritten. Der Übergang erfolgte in einem klassischen Angriff nach Vorbereitung. Zuerst erfolgten die Übergänge über die Reste der gesprengten Stadtbrücke und auf Floßsäcken. Nach dem Ausschalten der gegnerischen Infanteriewaffen wurden zwei Fähren eingesetzt. Gleichzeitig wurde noch eine Pontonbrücke gebaut. Ab dem 19. Juni 1940 befand sich das Bataillon im Vorgehen auf den Cher. Beim Waffenstillstand am 24. Juni befand sich das Bataillon zwischen Macon und Lyon. Nach dem Waffenstillstand folgten für das Bataillon an der Grenze zur Schweiz Wochen der Erholung. Als Besatzungstruppe konnte sich das Bataillon etwas entspannen, es wurde für Brückenbauten und Straßenreparaturen im Jura eingesetzt.. Ende Juli 1940 verlegte die Division für die Vorbereitung des Unternehmens Seelöwe in den Raum Boulogne - Ambleteuse - Wimereux. Nach dem Absagen des Unternehmens wurde das Bataillon in die Vorbereitung zur Eroberung von Gibraltar eingespannt. Erst Ende 1940 treffen die Teile vom Bataillon in Südfrankreich im Raum Besancon wieder zusammen.

Aus Besancon wurde das Bataillon Anfang April 1941 an die Grenze zu Jugoslawien verlegt. Die motorisierten Teile des Bataillons bildeten dabei den Anfang der Marschbewegungen. Der Rest vom Bataillon wurde auf Lkw der II. Abteilung vom Kraftwagen-Transport-Regiment 601 an das Ziel verlegt. Der Marsch begann am 03. April 1941 und am 6. April 1941 wurde ein Ruheraum erreicht. Für die Fußteile vom Bataillon befand sich dieser im Raum Enzdorf - Frasdorf im Chiemgau. Von dort wurde dann in einem Zug zur Grenze marschiert. Die motorisierten Teile des Bataillons trafen am 8. April 1941 am Ziel ein und wurde sofort zur Erkundung über die Drau angesetzt. Ein Stoßtrupp der 3. Kompanie gelangte unbemerkt hinter die feindlichen Linien und konnte den Gegner überraschen. Danach konnte der Sturm auf die feindbesetzte rückwärtige Höhenstellung beginnen. Das Bataillon half der Division beim Übergang über die Drau. Die 1. Kompanie wurde zum Bau einer 8-Tonnen-Kriegsbrücke über die Drau bei Unterdrauburg angesetzt. Andere Teile vom Bataillon wurden zum Bau eines Tragetiersteges bzw. einer Behelfsbrücke über die Meza bei Poljana im Verband mit dem Gebirgsjäger-Regiment 99 angesetzt. Der Bau der Kriegsbrücke bei der 1. Kompanie gestaltete sich ausgesprochen schwierig, da die einzig mögliche Brückenstelle im Bereich der Mies-Mündung lag. Dazu kam noch die hohe Fließgeschwindigkeit der Drau und die geringe Tiefe des Mies, welche keinen Einsatz von Kriegsbrückengerät erlaubte. Deshalb wurde die Brücke in gemischter Bauweise errichtet. Nach 36 Stunden wurde die 133 Meter lange Brücke bei Kälte und Schneetreiben fertig gestellt. Bei den zerstörten Eisenbahnbrücken im Gebiet der Division nahm das Bataillon sofort Reparaturen vor. Ein Erkundungszug vom Bataillon wurde am 12. April 1941 auf die noch funktionierenden Eisenbahnbrücken im Divisionsbereich eingesetzt. Es gelang diesem insgesamt 1.800 Kilo Sprengstoff auszubauen. Bereits am 13. April 1941 rollten die ersten Züge. Die Division erhielt am 14. April 1941 den Befehl alle Angriffe und die Verfolgung einzustellen. Am 18. April 1941 übergab die Division der Reichsbahn ein intaktes Eisenbahnnetz in ihrem Bereich. Nach einer Phase der Ruhe und Erholung verlegte das Bataillon mit der Division in die Slowakei, wo Anfang Mai 1941 alle Teile vereinigt waren. Am 22. Juni 1941 ging das Bataillon gegen die Grenzstadt Oleszyce vor. Am 23. Juni 1941 fiel der Bataillonskommandeur, Major von Brockhusen, versteckten russischen Soldaten zum Opfer. Daraufhin wurde das Bataillon angesetzt, diese Soldaten in den hohen Getreidefeldern ausfindig zu machen. Am 21. Juli 1941 sicherte das Bataillon den Brückenkopf Nemirow durch Minensperren. Am 22. Juli 1941 erreichte die 3. Kompanie bei Woltschok den Bug, wo in der Brücke durch Sprengung eine 22 Meter breite Lücke klaffte und der Fahrbahnbelag brannte. Eine handstreichartige Einnahme der Brücke scheiterte. Die 2. Kompanie setzte am Nachmittag des 22. Juli 1941 die ersten Teile mit Fähren über. Am 23. Juli 1941 gelang es die gegnerische Wirkung auf die Brücke auszuschalten. Danach wurde ein Steg für die Infanterie über die Fehlstelle gebaut. Die Wiederherstellung der Brücke bei Woltschok wurde dem Gebirgs-Pionier-Regiment 620 befohlen. Das Bataillon richtete derweil stromaufwärts einen Fährbetrieb ein. Am 24. Juli 1941 erhielt das Bataillon einen Rasttag, mit Ausnahme des Fährpersonals. Der Korps-Pionierführer befahl am 24. Juli 1941 dem Pionier-Bataillon 73 mit unterstellter 1. Kompanie vom Bataillon den Bau einer Brücke über den Bug bei Ssemjonki. Die Kompanie wurde dorthin auf Kfz der Brückenkolonne 2/410 verlegt. Am 25. Juli 1941 erhielt das gesamte Bataillon bis auf die 1. Kompanie Ruhe zugewiesen. Die 1. Kompanie unterstützte das Pionier-Bataillon 73 bis 12:00 Uhr. Am 26. Juli 1941 tritt die Division an und die 3. Kompanie wurde der Vorausabteilung zugeteilt. Der Rest vom Bataillon wurde an der Bug-Brücke zur Verkehrsregelung eingesetzt. Am 27. Juli 1941 wurden die 1. und die 2. Kompanie den Gebirgsjäger-Regimentern zugeteilt. Am 28. Juli 1941 igelte sich eine Halbgruppe der 3. Kompanie bei der Vorausabteilung ein. Ein Zug der 3. Kompanie entschärfte Sprengladungen an einer Straßenbrücke und sicherte den Ortsausgang durch Minensperren, ein weiterer Zug besserte Brücken aus. Am 29. Juli 1941 wurde vom Bataillon weiter die Sicherung durch Sperren vorangetrieben. Außerdem betrieb es kampfkräftige Aufklärung unter starken eigenen Verlusten. Am 30. Juli 1941 unterstützte das Bataillon den weiteren Angriff und sicherte die offenen Flanken. Beim Bataillon kam es zu Ausfällen durch Luftangriffe. Am 31. Juli 1941 beteiligte sich das Bataillon am Angriff auf Golowanewsk. Dabei bahnen 2 Pionierzüge den Weg durch den Wald. Am 1. August 1941 befand sich das ganze Bataillon im infanteristischen und pioniertechnischem Einsatz. Die leichte Pionierkolonne baute an dem Tag eine Brücke. Am 2. August 1941 wurde der Bau der Brücke bei Golowanewsk fertig gestellt und es wurde Ssinjucha angegriffen. Am 3. August 1941 war durch Regen nur wenig Bewegung möglich. Die 2. Kompanie gab an diesem Tag ihre Fahrräder ab und wurde zur Fußkompanie. Am 4. August 1941 beteiligte sich das Bataillon an der Zerschlagung eingebrochenen und Verfolgung entweichenden Gegners. Am 5. August 1941 kam es zum infanteristischen Einsatz des gesamten Bataillons zur Vernichtung des bei Podwyssokoje eingeschlossenen Gegners. Am 6. August 1941 kam es dann zu einem Ausbruchversuch der eingeschlossenen Gegner und Teile das Bataillons mussten zur Rundumverteidigung übergehen. Der Rest war den Regimentern der Division zugeteilt. Am 7. August 1941 wurde das Bataillon zur Säuberung des Gefechtsfeldes eingesetzt. Das Bataillon hatte bis dorthin 330 Kilometer überwunden. Im September 1941 wurde der Dnjepr erreicht. Zur Überwindung des Stromes wurde das Bataillon dem Gebirgs-Pionier-Regiment 620 unterstellt. Dabei beteiligte sich das Bataillon an dem längsten Brückenschlag seiner Geschichte. Danach drang das Bataillon wieder mit der Division über Stalino an den Mius vor. Dieser wurde gegen heftigen Widerstand überwunden. Bei einbrechendem Winter wurde dann noch der Owrag überwunden, welcher bereits vereist war.

Der starke Frost brachte dann die Front zum Erliegen. Um dem russischen Gegenangriff zu begegnen wurde die Front hinter den Mius zurückgenommen. Erst am 17. Mai 1942 geriet die Front beim Angriff auf Charkow wieder in Bewegung. Beim weiteren Vormarsch zum Donez hatten die Pioniere mehrfach gefährliche Einsätze, vor allem beim Minenräumen, zu bestehen. Der Übergang über den Donez erfolgte problemlos. Danach folgte die Überquerung des Don bei Rostow. Dort war nur eine Pontonbrücke vorhanden, auf der schwere Teile übersetzten. Für die eigene Division musste das Übersetzen mit Fähren passieren. Dadurch dauerte der nur schubweise durchführbare Übergang mehrere Tage. Jetzt konnte die Division in den Kaukasus vorgehen. Dieses unerschlossene Gebiet verlangte den Pionieren viel ab. Straßen und Wege mussten gebaut werden, Gebirgsflüsse mit Behelfsbrücken überwunden werden. Das Ziel für die Division war das Schwarze Meer bei Tuapse. Vielfach wurden von Pionierstoßtrupps Erdbunker im dichten Waldkaukasus ausgeräumt. Da Tuapse nicht genommen werden konnte, mussten die Kaukasusstellungen aufgegeben werden.

Bis März 1943 nahm das Bataillon an den Rückzugskämpfen auf den Kuban-Brückenkopf teil. Dieser Rückzug brachte den Pionieren ununterbrochen Arbeit. Sie mussten durch Sperren den Rückzug decken, beim Stellungsbau helfen und sich an Stoßtruppunternehmen beteiligen. Wenn einmal Ruhe eintrat bildete das Bataillon die Divisionsreserve. Im Februar 1943 erhielt das Bataillon eine 4. Bau-Kompanie unter Führung von Hauptmann Reicherzer. Diese Kompanie kam durch Auflösung des Gebirgs-Bau-Bataillon 75 beim XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps zum Bataillon. Am 22. März 1943 endete diese Phase, als die Division aus der Front herausgezogen wurde. Über die Enge von Kertsch wurde das Bataillon auf die Krim übergesetzt. Von dort ging es im Eisenbahntransport über Rumänien nach Bulgarien. Dort konnte nach der Ankunft eine kleine Ruhepause eingeschoben werden. Danach bezog das Bataillon im Raum um Nis. Von Juli 1943 bis November 1943 verlegte die Division nach Griechenland. Am Ende des Jahres 1943 wurde der Balkan zur endgültigen Heimat des Bataillons. Anfang Dezember 1943 marschierte das Bataillon nach Bosnien und Kroatien. Dort wurde das Bataillon zum Partisaneneinsatz herangezogen. Zentrum dieses Einsatzes war die Lim-Brücke bei Prijepolje. Diese Brücke wurde von den Partisanen heftig verteidigt. Mit Schlauch- und Sturmbooten überquerten Pioniere mit unterstützenden Jägern den Fluss. Auf der feindlichen Seite mussten dann die angebrachten Sprengladungen unschädlich gemacht werden.

Der Beginn des Jahres 1944 sah das Bataillon meist beim Schneeräumen. Ab dem 19. März 1944 wurde das Bataillon in Ungarn eingesetzt. Die 4. Bau-Kompanie wurde 1944 als 4. Kompanie an das leichte Radfahr-Straßenbau-Bataillon 501 abgegeben. Daran schloss sich wieder ein Einsatz in Griechenland an. Dieser dauerte bis zum 20. Juli 1944 und diente in erster Linie wieder der Bekämpfung von Partisanen. Ende Juli 1944 wurde das Bataillon nach Montenegro verlegt. Über Montenegro erreichte das Bataillon Ende August bzw. Anfang September 1944 Serbien. Am 8. September 1944 war die ganze Division im Raum Nisch versammelt. Sie wurde zur Entwaffnung des rumänischen Okkupationskorps eingesetzt. Die Front rückte immer näher. Dann stand die Division zwischen den russischen Angreifern und den jugoslawischen Partisanen im Hinterland. Durch einen energischen Stoß des Gegners wurde die Division in drei Teile gespalten. Bei der Hauptgruppe befand sich die Masse vom Bataillon. Lediglich die Brückenkolonne kam zur Kampfgruppe Groth, welcher es nicht gelang zur Division zurückzufinden. Diese Kampfgruppe wurde schließlich einem anderen Korps zugeteilt. Anfang Oktober 1944 ging das Bataillon mit der Division weiter hinhaltend auf die Morava zurück. Nach erfolgter Einkesselung versuchte die Division auszubrechen und auf Belgrad vorzustoßen, was aber misslang. Die Division brach dann unter Aufbietung aller Kräfte nach Westen durch. Der Feinddruck war so stark, dass die Division sich erst wieder im November 1944 fangen konnte, als Stellungen hinter der Drina bezogen wurden. Dieser Rückzug wurde zum starken Aderlass für das Bataillon. Die Grabenstärke des Bataillons ohne seine 2. Kompanie betrug am 18. Dezember 1944 nur noch 55 Mann. Das im gleichen Streifen eingesetzte Heeres-Gebirgs-Pionier-Bataillon 74 verfügte dagegen noch über 189 Mann Gefechtsstärke.

Bis Anfang März 1945 kämpfte das Bataillon zwischen Drau und Plattensee. Fast den ganzen März 1945 nahm das Bataillon an der Frühjahrsschlacht am Plattensee teil. Über die Raab ging es bei Kam weiter zurück. Die Division wurde dann im Freistritztal eingesetzt, um die Verbindung zu den am Semmering eingesetzten Truppen herzustellen. Dort startete die Division das letzte große Angriffsunternehmen, an dessen Erfolg das Bataillon entscheidenden Anteil hatte. Der Masse vom Bataillon gelang es sich schließlich über die Enns nach Westen abzusetzen. Dort gerieten die Soldaten des Bataillons in amerikanische Gefangenschaft. Sie wurden in den Kriegsgefangenenlagern Mauerkirchen und Radstatt interniert und wurden in der Mehrheit Mitte Juli 1945 entlassen.

Die Ersatzgestellung für das Bataillon nahm das Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillon 54 in Mittenwald, im Wehrkreis VII, wahr.

Kommandeure:

Oktober 1936 Major Geiger

Mai 1938 Hauptmann Drück

September 1938 Oberstleutnant Geiger

November 1938 Oberstleutnant Zimmer

Mai 1940 Major von Brockhuisen - 23. Juni 1941 (gefallen)

Juni 1941 Major Schlager

März 1942 Hauptmann Gramm (i.V.)

April 1942 Major Schlager

März 1943 Major Daumiller

Juni 1944 Major Scheubner

Oktober 1944 Hauptmann Harder

Januar 1945 Major Weiss