Panzer-Brigade 104

 

Mit OKH-Befehl vom 18. Juli 1944 wurde die Aufstellung von 10 Panzer-Brigaden befohlen. Die Panzer-Brigade 104 wurde daraufhin ab dem 18. Juli 1944 im Raum um Fallingbostel im Wehrkreis XI aufgestellt. Der Brigadestab stammte aus Abgaben der Panzertruppen-Schulen und Teilen der 233. Panzer-Division. Die Panzer-Abteilung 2104 (Panther) der Brigade entstand mit 3 Kompanien und einem Werkstatt-Zug aus der Panzer-Abteilung 104, welche mit Panthern ausgestattet war. Diese war als Heerestruppe an der Ostfront eingesetzt gewesen. Das gepanzerte Panzergrenadier-Bataillon 2104 der Panzer-Brigade wurde aus Lehreinheiten des Panzergrenadier-Lehr-Regiments, Abgaben von Teileinheiten der 233. Panzer-Division und jungem Ersatz gebildet. Ebenfalls wurde ein Panzer-Pionier-Gruppe, in Stärke eines Bataillons, und eine Versorgungs-Kompanie aufgestellt. Die Nummer 2104 wurde für die Einheiten der Brigade nicht benutzt. Für die Ersatzgestellung war der Wehrkreis VI zuständig.

Noch vor Beendigung der Ausbildung wurde die Brigade, aufgrund der Lage ostwärts Warschau, an die Ostfront gebracht. Die Verlegung erfolgte Mitte August 1944 im Bahntransport nach Eydtkau in Ostpreußen. Die Ausladung erfolgt zwischen dem 16. und 18. August 1944. Erster Einsatz war am 21. und 22. August 1944 bei Gegenangriffen hart südlich der litauischen Grenze bei Schaken zur Unterstützung der 561. Volks-Grenadier-Division und der 1. Infanterie-Division. Zwischen dem 26. und 28. August 1944 wird die Brigade erneut, im Bahntransport ab Ebenrode, in den Raum nördlich Scharfenwiese verlegt. Sie kommt damit zur vom Bug zurückkommenden 2. Armee. Am 27. und 28. August wurde die Brigade bei der 3. Kavallerie-Brigade zum Gegenangriff angesetzt. Wiederholt mussten feindliche Angriffe abgewehrt und Gegenangriffe durchgeführt werden. Bis Ende August wird die Brigade als Flankenschutz dem Kavallerie-Korps zur Abwehr im Raum Borowcew beigegeben. Anfang September 1944 marschiert die Brigade nach Ostenburg (Putulsk). Ab dem 3. September 1944 unternimmt die Brigade Gegenangriffe im Bereich der 542. Volks-Grenadier-Division und 292. Infanterie-Division. Diese dienen der Stabilisierung der Abwehrfront der 2. Armee am Narew im Raum um Rozan. Bis Mitte September  geht die Brigade im Raum Obrebek zur Abwehr über. Danach übernimmt sie Abwehraufgaben am russischen Brückenkopf am Narew bis zum 7. Oktober 1944. Nach dem Festlaufen des deutschen Gegenschlages am Brückenkopf wurde die Panzer-Brigade am 8. Oktober 1944 zur Unterstützung der 28. Jäger-Division herangeführt.

Die Panzer-Brigade marschierte am 9. und 10. Oktober 1944 in den Raum Stary Golymin - Mackeim. Hier wird sie zur Abwehr am russischen Rozan-Brückenkopf eingesetzt. Sie deckte dabei den Abzug der 7. Infanterie-Division nach Norden, hinter den Orzyc-Abschnitt. Danach wurde sie bis zum 15. Oktober 1944 wieder zur Abwehr um Chiliny eingesetzt. Nach einigen ruhigeren Tagen beim Kavallerie-Korps, wurde sie ab dem 19. Oktober 1944 wieder bei der 7. Infanterie-Division im Raum Mackein eingesetzt. Am 24. und 25. Oktober 1944 hat die Brigade hohe Verluste als sie beim Infanterie-Regiment 62, im Raum Swelice - Klepowo, eingesetzt wird. Danach wird sie zum Gegenangriff im Raum Pultusk eingesetzt, wo sie eigene Infanterie freikämpfen soll. In Klepowo wird ein russischer Gegenstoß durch die Gefechtsstaffel des Stabes, unter persönlicher Führung des Kommandeurs, abgewiesen. Seit diesem Tag gilt der Kommandeur als vermisst, Major Weidenbrück übernahm die Führung der Brigade. Am 30. und 31. Oktober 1944 macht die Brigade noch erfolgreiche Gegenstöße bei der 5. Jäger-Division bei Olszak. Ein Nachtangriff, mit einer gepanzerten Gruppe der 6. Panzer-Division, am 1. November 1944 scheiterte unter großen Verlusten. Bis zum 8. November 1944 wird die Brigade noch als Eingreifreserve des Korps verwendet. Ab dem 9. November 1944 wird die Abteilung in den Raum Warschau, im Bahntransport, verlegt. 

Die Panzer-Brigade wurde Mitte November 1944 aufgelöst., das Personal wurde zur Neuaufstellung der 25. Panzer-Division herangezogen. 

Brigadekommandeure:

Oberstleutnant Gehrke (vermisst)

Major Weidenbrück