Panzergrenadier-Regiment 140

 

Feldpostnummern ab 1942 bzw. 1942/43: Die Einheiten wurden durch Umbenennung des Schützen-Regiment 140 als Teile des Panzergrenadier-Regiment 140 in der Feldpostübersicht eingetragen. Das II. Bataillon wurde dagegen 1943 gestrichen, ohne umbenannt worden zu sein, wurde hier aber trotzdem aufgeführt. Ebenfalls neu wurde die 11. Kompanie eingetragen, welche noch 1942/43 in schwere Granatwerfer-Kompanie umbenannt. Bis auf den Regimentsstab und das I. Bataillon wurden alle Einheiten 1943 gestrichen. Das I. Bataillon wurde zum II. Bataillon vom Panzergrenadier-Regiment 7 umbenannt, der Regimentsstab wurde nie gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab ab 1942 21701
Stabskompanie ab 1942 47835
Stab I. Bataillon ab 42/43 03794 A
1. Kompanie ab 42/43 03794 B
2. Kompanie ab 42/43 03794 C
3. Kompanie ab 42/43 03794 D
4. Kompanie ab 42/43 03794 E
Stab II. Bataillon 22085 A
5. Kompanie 22085 B
6. Kompanie 22085 C
7. Kompanie 22085 D
8. Kompanie

22085 E

schwere I.G.-Kompanie
9. I.G.-Kompanie
ab 1942 46023
10. (Fla) Kompanie ab 1942 19115
11. Kompanie
schwere Granatwerfer-Kompanie
ab 42/43 04309

Das Panzer-Grenadier-Regiment 140 wurde am 5. Juli 1942 in Südrussland durch die Umbenennung des Schützen-Regiments 140 aufgestellt. Das Regiment unterstand nach der Aufstellung weiter der 22. Panzer-Division. Nachdem diese im Juni / Juli 1942 in den Raum Charkow verlegt wurde, verblieb das Panzergrenadier-Regiment 140 (ohne II. Bataillon und 10. (Fla) Kompanie)  im Raum um Kramatorskaja / Slawjansk, wo es in die "Panzerkampfgruppe Michalik" eingegliedert wurde. Diese war der Kern der neu aufzustellenden 27. Panzer-Division. Ab August 1942 unterstand das Regiment als Kern der Panzerkampfgruppe als schnelle Eingreiftruppe der Heeresgruppe B der 2. Armee´, die im Raum zwischen Tim und Gegend beiderseits Woronesh / Don in schwere Abwehrkämpfe verwickelt war. Im Rahmen der 2. Armee folgte die Zuweisung zur 323. Infanterie-Division im Raum südwestlich von Woronesh. Ab September 1942 wurde das Regiment im Rahmen der "Panzerkampfgruppe Michalik" in die Aufstellung der 27. Panzer-Division einbezogen und hierzu in den Raum westlich von Woronesch verlegt. Am 9. Oktober 1942 wurden alle einsatzbereiten Teile der 27. Panzer-Division, so auch ein gemischtes Bataillon des Panzer-Grenadier-Regiments 140, in den Raum hart westlich von Woronesch verlegt, um hier für einen möglichen russischen Angriff bereit zu stehen. Anfang November 1942 verlegte die Einheit in den Abschnitt nördlich Kastornoje im Raum der 2. Armee. Das Regiment zog in Gorjainowo unter. Ende November verlegte die Einheit im Rahmen der 27. Panzer-Division hinter die 8. italienische Armee in den Raum um Rossosch - nördlich Kantemirowka. Hier sollte sie ihre Aufstellung und Gefechtsausbildung abschließen. Am 9. und 10. Dezember verlegte das Regiment dann in den Raum um Bogutschar - Belyj Kolodes - Pissarewka. Die Einheiten hatten im neuen Unterkunftsraum den Auftrag, sich so bereit zu stellen, dass mögliche russische Einbrüche  sowohl bei der 8. italienischen Armee als auch bei der 2. ungarischen Armee aufgefangen werden konnten. Dabei wurde Die 27. Panzer-Division in mehrere Kampfgruppen aufgespalten: Kampfgruppe I (Oberstleutnant Maempel) mit Panzergrenadier-Regiment 140 (ohne I. und zwei Züge 10. (Fla) Kompanie), Sturmgeschütz-Abteilung 201, eine Batterie leichte Feldhaubitzen. Kampfgruppe II (Major Friedrich) mit verstärktem I. / Panzergrenadier-Regiment 140, Panzer-Abteilung 127, zwei Panzer-Pionier-Züge, eine Batterie leichte Feldhaubitzen. Kampfgruppe III (Oberstleutnant Lachnitt) mit Panzerjäger-Abteilung 127 (ohne 3. Kompanie) und III. / Polizei-Infanterie-Regiment 6. Am 16. Dezember begann dann die erwartete russische Großoffensive im Raum der 8. italienischen Armee und der 2. ungarischen Armee. Dabei wurde die Kampfgruppe I bei Deresowka von der russischen Offensive voll getroffen. Am 17. Dezember lag der russische Schwerpunkt im Abschnitt der Division im Abschnitt Gadjuschtsche-Filonowo im Abschnitt der Kampfgruppe I. Am Abend dieses Tages ordnete die 27. Panzer-Division für das II. Bataillon des Regiments, zusammen mit der 2. / Panzer-Pionier-Bataillon 127 (als "Kampfgruppe Fürbringer" bezeichnet) an, sich vom Feind zu lösen, über Belyj Kolodes zu sammeln und Sorkij zu erreichen. Die Kampfgruppe III, zusammen mit den Resten der 9. und 10. / Panzergrenadier-Regiment 140, kämpfte sich hinter die südlichen Widerstandsnester der 27. Panzer-Division zurück. Die "Kampfgruppe Friedrich" (I. / PGR 140 mit Teilen der Pz.Pi.Btl., einer Bttr., Teile Pz.Abt. 127) schlug sich in der Nacht zum 18. Dezember durch das feindbesetzte Zapkowo bis hinter die Riegel der 27. Panzer-Division zurück. Am 20. Dezember 1942 wurden die Reste der 27. Panzer-Division neu gegliedert: "Kampfgruppe Friedrich", bestehend aus I. / Panzergrenadier-Regiment 140 und 1. / Panzer-Pionier-Bataillon 127 mit 3. / Polizei-Infanterie-Regiment 14, im Abschnitt nordwestlich Iwanowka. "Kampfgruppe Fürbringer", bestehend aus verstärktem II. / Panzergrenadier-Regiment und den Resten des Ski-Bataillons der 385 Infanterie-Division. Links die "Kampfgruppe Schulze", bestehend aus dem III. / Grenadier-Regiment 539. Als Divisionsreserve stand die Panzer-Abteilung 127, das Panzer-Artillerie-Regiment 127. Die nach dem Abflauen der Kämpfe am "Tschernaja Kalitwa-Abschnitt" verkürzte HKL des XXIV. Panzerkorps konnte auch am 21. / 22. Dezember 1942 gegen alle Feindnagriffe aus Richtung Now. Kalitwa verteidigt werden. Sie wurde ausgebaut und verlief nun im Raum Gegend Iwanowka - südwestlich Now. Kalitwa / Don.  Zum Jahreswechsel wurde die 27. Panzer-Division aus dem Einsatzraum herausgezogen und zur frontnahen Auffrischung und Auffüllung hinter der Frontlücke im Abschnitt der italienischen 8. Armee, Raum beiderseits Ganussowka / Janussowka - Markowka (nordöstlich Starobelsk) verlegt. Da die Division jedoch auch in diesem Raum sofort zum Schließen von Frontlücken eingesetzt wurde, wurden umgehend neue Kampfgruppen gebildet und an der Front eingesetzt. Am 6. Dezember 1943 gliederte sich die Division wie folgt: Rechts Kampfgruppe "Köhler", bestehend aus Teilen der 19. Panzer-Division, dem verstärkten Panzer-Pionier-Bataillon 127 sowie Teilen des II. / Panzergrenadier-Regiment 140, im Raum Morowskij-Now. Markowka. Anschließend Kampfgruppe "Pohlmann", bestehend aus Teilen Führer-Begleit-Bataillon, II. / Polizei-Infanterie-Regiment 14, Teile Sturmgeschütz-Abteilung 201, um Krutenkij. Links Kampfgruppe "Lieke", bestehend aus II. / SS-Polizei-Infanterie-Regiment 3 mit Resten der Kampfgruppe "Fegelein" um Kulikowka. Dahinter die Kampfgruppe "Friedrich", bestehend aus verstärktem I. / Panzergrenadier-Regiment 140, der SPW-Kompanie, Teilen der II. / Panzergrenadier-Regiment 140 und der SS-Kampfgruppe "Fegelein". Divisionsreserven im Raum Ganussowka - Bonderowo - Kamenka/Nord: III. / Polizei-Infanterie-Regiment 6 und Masse SPW-Kompanie 127 sowie Panzer-Artillerie-Regiment 127. Kampfgruppe "Merx", bestehend aus der verstärkten Panzer-Abteilung 127 im Raum Bonderewo / Kamenka. Die Kampfgruppe "Klass", bestehend aus zwei Luftwaffen-Feld-Bataillonen und Teilen des II. / Panzergrenadier-Regiment 140, übernahm am 7. Januar 1943 den Raum Now. Markowka / südlich von Geraskoff. Dahinter wurden die 4. und 6. Batterie des Panzer-Artillerie-Regiments 127 in neue Feuerstellungen in der Gegend Now. Markowka vorgezogen.
Am 14. Januar 1943 begann die zweite Phase der "Dritten Schlacht um den Don", als der Großangriff der russischen "Südwestfront" auch gegen das Zentrum des - auf dem Südflügel der verbleibenden Front / italienischen 8. AOK fechtenden - XXIV. Panzerkorps losbrach. Er führte auf dem rechten offenen Flügel der italienischen 8. Armee im Raum nordwestlich Kantemirowka - um Walentinowka schon bis abends zu einem tiefen Einbruch auf Rossosch zu. Damit entstand zwischen dem Raum südlich Rossosch / Now. Kalitwa und der Gegend um Walentinowka ein weit offener Einbruchsraum. Mitten in diesem Einbruchsraum stand nun um Starobelsk - Nowopskoff / Aidar die 27. Panzer-Division. Nach schweren Abwehrkämpfen ging die Division in den folgenden Tagen, nachdem im Westen / Nordwesten ein lockerer Anschluss an Vorausabteilungen der von Westen herankommenden 320. Infanterie-Division gefunden wurde, unterstützt durch Sperrverbände der Heeresgruppe B vor zunehmendem Feinddruck aus Richtung Nordost auf Riegel beiderseits Nowopskoff, am oberen Aidar, zurück. Dort verteidigte die Panzer-Abteilung 127, infanteristisch eingesetzt und unterstützt durch eine Hand voll verbleibender Panzer, wichtige Aidar-Übergänge. Am 18. Januar kam es zu schweren Kämpfen beiderseits Now. Rossosch und um Nowopsskoff und die Aidar-Brücken, die nur unter größten Anstrengungen gehalten werden konnten. Am 19. Januar erhielt die Division in Nowopskoff Unterstützung durch das Panzergrenadier-Lehr-Regiment 901 und die Sturmgeschütz-Lehr-Batterie 901. Nach diesen Kämpfen war bis zum 21. Januar 1943 nur noch eine Kampfgruppe der 27. Panzer-Division übrig geblieben, die aus Nowopskoff herausgedrängt wurden. Diese Reste wurden zusammen mit der 19. Panzer-Division zu einem Vorstoß durch Nowopskoff auf die Aidar-Übergänge angesetzt, wobei es erneut zu schweren Kämpfen um Nowopskoff kam und die Division erneut schwere Verluste kostete. Die Kampfgruppe, jetzt der 19. Panzer-Division unterstellt, brach das weitere Angriffsunternehmen ab und ging bis zum 25. Januar kämpfend in den Raum Swatowo-Melowatka und dann in den Donez-Brückenkopf nördlich von Slawjansk zurück. Am 25. Januar wurde die Division dann durch die die 19. Panzer-Division in den Raum Proletarsk verlegt und dort gesammelt. Von dort aus stieß die Kampfgruppe am 26. Januar auf Now. Atrachan vor, um die durch den Ort für den Durchmarsch der Reste der italienischen 8. Armee offen zu halten. Es gelang, den Ort zu nehmen und einen Sperrriegel aufzubauen, vor dem bis zum 30. Januar alle Angriffe abgewiesen werden konnten. Am Abend des 30. Januar 1943 wurde der Brückenkopf um Now. Astrachan aufgegeben und die Kampfgruppe der 27. Panzer-Division ging über die Brücke bei Werch. Proletarsk nach Süden über den Donez zurück. Anschließend besetzte sie einen Abwehrriegel im Raum um Beresowskij - Belogorowka. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stärke auf 1 1/2 mot. Bataillone, ein schwaches Panzer-Pionier-Bataillon, zwei leichten und drei schweren Artillerie-Batterien , zehn Panzerabwehrgeschütze und eine Panzer-Kompanie mit Panzerkampfwagen II und Panzer 38 (t) zusammen geschrumpft. Bei den anschließenden harten Kämpfen um Solotarewka hatte die Kampfgruppe erneut schwere Verluste. Vom Panzer-Pionier-Bataillon 127 fielen alle Offiziere einschließlich des Truppenarztes. Und sogar die verbleibenden Reste wurden noch weiter in einzelne Kampfgruppen aufgeteilt, die meist nur eine Kampfstärke von höchstens 50 Mann hatten. Am 6. Februar 1943, nach dem Abflauen der Kämpfe südwestlich von Proletarsk / Artemowsk existierte die 27. Panzer-Division praktisch nicht mehr. Am 1. März 1943 folgte die offizielle Auflösung des Regiments. Die Reste wurden zu einem Bataillon zusammen gefaßt und als II. Bataillon in das Panzer-Grenadier-Regiment 7 der 7. Panzer-Division eingegliedert. Die Schützenpanzer-Kompanie 127 wurde zur 2. (gep) / Kradschützen-Bataillon 7.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war anfangs das Schützen-Ersatz-Bataillon 404, später Panzergrenadier-Ersatz-Bataillon 404, zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Rudolf Maempel (1943)

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 7. Die Landstreitkräfte 131 – 200. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979
Rolf Stoves: Die 22./25./27. Panzer Division und die 233. Reserve Panzerdivision , Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1985