Pionier-Bataillon 655

 

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Einheit Feldpostnummer
Stab 20522
1. Kompanie 03929
2. Kompanie 13758
3. Kompanie 14922
Kolonne 22610 gestr. Jul/44

Das Bataillon wurde am 25. Januar 1940 in Pirna, Wehrkreis IV, aufgestellt. Es wurde als bespanntes Bataillon der Heerestruppe mit 3 Kompanien aufgestellt. Zur Aufstellung verwendete man die 15. Kompanien der Infanterie-Regimenter 304 und 394, sowie die 1. Kompanie vom Pionier-Bataillon 209 der 209. Infanterie-Division. Zuerst wurde das Bataillon im Westen eingesetzt. Die Marschbereitschaft des Bataillons mußte innerhalb von 24 Stunden am 15. Mai 1940 hergestellt sein. Am 23. Mai 1940 erfolgt die Besichtigung durch den Inspekteur der Pioniere General Hopff. Am 1. Juni 1940 erfolgt der Abmarschbefehl für den 3. Juni 1940. Dabei wird auch die Mitnahme von 2 Brückenkolonnen befohlen. Am 2. Juni 1940 werden die Abmarschvorbereitungen getroffen und ein Bataillonsappell durchgeführt. Am 3. Juni 1940 fährt das Bataillon in 4 Transportzügen vom Bahnhof Pirna ab. Im 1. Transportzug befinden sich der Stab und die 2. Kompanie, verläßt den Bahnhof um 11:03 Uhr. Der 2. Transportzug beinhaltet die 3. Kompanie, ohne einen Zug, und die leichte Pionier-Kolonne, er verläßt Pirna um 16:25 Uhr. Der 3. Zug transportiert die 1. Kompanie und einen Teil vom Kriegsbrückengerät und verläßt Pirna um 19:15 Uhr. Der 4. und letzte Zug verläßt Pirna um 23:55 Uhr und transportiert den einen Zug der 3. Kompanie, sowie den Rest vom Kriegsbrückengerät. Die Fahrt geht über Dresden, Chemnitz und  Gera nach Saalfeld. Am 4. Juni 1940 geht der Transport weiter über Bamberg und Schweinfurt nach Mainz. Hier erfolgt zwischen 14:30 Uhr und dem nächsten Morgen 6 Uhr. Das Kriegsbrückengerät wird hierbei nicht entladen. Der Stab und die leichte Pionier-Kolonne beziehen Unterkunft in Gau-Bischofsheim, die 1., 2. und 3. Kompanie in Lorsweiler. Am 5. Juni 1940 erfolgt die Einrichtung von Quartieren. Am 6. Juni 1940 erfolgt gemeinsam mit den Pionier-Bataillonen 658 und 660 zwei Kilometer südlich von Hackenheim ein Rhein-Brückenschlag mit M 36-Material. Die Leitung hat der Bataillonskommandeur. Am 7. Juni 1940 werden die Vorbereitungen für einen zweiten Rhein-Brückenschlag getroffen, dazu erfolgt das Verladen von drei Brückenkolonnen mit M 36-Gerät. Am 8. Juni 1940 werden weitere drei Brückenkolonnen mit M 36-Gerät verladen. Am 9. Juni 1940 werden Vorbereitungen zum Abtransport des Bataillons getroffen. Am 10. Juni 1940 erfolgt dann auch der Abmarsch. Der Stab begibt sich im Landmarsch über Mannheim, Karlsruhe und Freudenstadt nach Freiburg im Breisgau. Die Kompanien und die leichte Pionierkolonne fahren mit der Eisenbahn dorthin. Als Ortsunterkunft werden Lielienhof vom Stab und der Kolonne, sowie Bickensohl am Kaiserstuhl. Am 11. Juni 1940 wird das Bataillon dem Infanterie-Regiment 327 der 239. Infanterie-Division unterstellt. Es soll im Rahmen der 7. Armee im Raum Baltzenheim - Künheim über den Rhein angreifen und das feindliche Hauptkampffeld durchbrechen. Der Deckname des Unternehmens ist "Kleiner Bär". Hierzu werden die 1. Kompanie bei der 10. Kompanie und die 2. Kompanie bei der 9. Kompanie vom Infanterie-Regiment 327 eingesetzt. Die 3. Kompanie folgt unmittelbar hinter der vordersten Angriffskompanie. Das Infanterie-Regiment 327 greift mit den 3 Bataillonen gestaffelt an. Das III. Bataillon ist das erste welches angreift. Das erste Angriffsziel ist der Waldrand östlich vom Rhein-Rhone-Kanal, das zweite ist der Kanal selbst und das dritte ist der Waldrand östlich von Durrenentsen. Mit Erreichen des 3. Angriffsziels scheidet das Bataillon aus dem Verband der 239. Infanterie-Division aus. Am 12. Juni 1940 werden im Angriffsabschnitt Erkundungen durchgeführt. Das Bereitstellungsgelände ist bewaldet und deswegen zum Bereitlegen von Sturmbooten, Floßsäcken und anderem Angriffsgerät gut geeignet. Das Öffnen der eigenen Sperren muß wahrscheinlich wegen der Nähe zum Gegner, nur 200 Meter Abstand, in den ersten 10 Minuten des Angriffs durch Gassensprengen durchgeführt werden. Die Anmarschwege sind nur zum Teil einsehbar, daher kann auch am Tage anmarschiert werden. Am 13. Juni 1940 werden weitere Angriffsvorbereitungen getroffen, wie das Herstellen von gestreckten Ladungen, Rohrladungen, geballte Ladungen sowie das Anfertigen von 9 Handwagen je Kompanie zum Vorbringen von Spreng- und Zündmitteln. Auch die empfangenen kleinen Flammenwerfer werden fertiggemacht und man bringt 23 Sturmboote in den Bereitstellungsraum vor. 2 Sturmboote wurden für ein Sonderunternehmen bei Badenweiler abgegeben. Diese erhält man aber am 14. Juni 1940 ersetzt durch eine Zuführung von zwei Sturmbooten. Es findet eine Führerbesprechung bei der 239. Infanterie-Division statt. Um 12 Uhr trifft der Befehl ein, daß die Abmarschvorbereitungen so zu treffen sind, daß der Abmarsch in die Bereitstellung um 22 Uhr angetreten werden kann. Um 17 Uhr kommt die Meldung das das Infanterie-Regiment 327 sich auf dem Vormarsch in die neuen Unterkunftsräume befindet und daß das Bataillon sofort in die vordere Stellung einzurücken habe. Der Abmarsch der fechtenden Teile des Bataillons beginnt um 19:30 Uhr. Es folgt um 22 Uhr das Einrücken in die vorderste Stellung. Der Angriffszeitpunkt wurde auf 10 Uhr am 15. Juni 1940 festgelegt. Die Feindtätigkeit war noch geringer als am Vortage, es hatte den Anschein, daß Artillerie zur französischen Nordfront abgezogen worden sei. Am 15. Juni 1940 wurden nachts Gassen durch die eigenen Hindernisse am Rhein geschnitten, die Sturmboote wurden vorgebracht und große Floßsäcke in die Sturmausgangsstellung verlegt. Wo das Zerschneiden der Gassen wegen Nähe zum Gegner nicht möglich war, wurden Hindernisgassensprengungen vorbereitet. Beim Angriff über den Rhein sollen die Pioniere die Bunker angreifen und die Infanterie sich auf die dazwischen liegenden Feldstellungen konzentrieren. Zur Niederkämpfung der Bunker wird jeweils ein Zug mit 3 Sturmbooten vorgesehen. Für das Zwischengelände werden 2-3 Sturmboote angesetzt. Der Start der Sturmboote wird ca. 80-100 Meter stromaufwärts erfolgen damit die Boote die Strömung ausnützen können. Um 10 Uhr ist dann der Angriffsbeginn. Schlagartig kommt die eigene Artillerie zu Wort, aber auch Pak und Flak bekämpfen direkt die Bunker. Um 10:10 Uhr wird das Feuer vorverlegt und die Sturmboote werden zum Ufer gebracht. Um 10:18 Uhr legt das erste Sturmboot ab und ist innerhalb einer Minute am jenseitigen Ufer. Danach erfolgt das Absetzen und der Pendelverkehr zwischen den Ufern, an dem sich nur 17 Boote beteiligen. Der Rest ist infolge von Motorschaden oder aus anderen Gründen nicht zu Wasser gelassen wurden. Von den eingesetzten Booten sind 2 gekentert. Sturmboote mit angehängten großen Floßsäcken werden Angriffsabschnitt überhaupt nicht eingesetzt, da die Fachleute wegen zu hoher Strömungsgeschwindigkeit abraten. 1 Zug Sturmpioniere, der dem Bataillon für die Bunkerkämpfe um Künheim unterstellt ist, trifft nicht rechtzeitig ein. Die Bunker am Rhein werden durch Pak und Flak zum Teil zerstört, der Rest wird relativ leicht bezwungen. Gegen 12 Uhr ist das erste Angriffsziel erreicht. Der Biesheimer Rhein wird im Gesamtabschnitt erreicht. Der Übergang über diesen 20 Meter breiten Flußarm bereitet aber mehr Schwierigkeiten als erwartet. Der Angriff kann deshalb, trotz eines Stuka-Angriffs auf die Hauptkampflinie am Rhein-Rhone-Kanal und auf Künheim am Abend, an diesem Tage nicht mehr wesentlich vorgetragen werden. Gegen 22 Uhr wird Panzeralarm gegeben. Obwohl sich keine Panzer bei diesem Fehlalarm zeigen, zieht sich die Masse der Infanterie daraufhin zurück. Die Nacht verläuft wegen der Ermüdung der Truppe sehr unruhig, was durch Hecken- und Baumschützen noch schlimmer wird. Es wurden im Laufe des Tages 45 Gefangene gemacht. Am 16. Juni 1940 wird der Angriff auf das zweite Angriffsziel für 11 Uhr befohlen. Dem Sturm sollte ein fünfzehn Minuten dauernder Stuka-Angriff vorausgehen. Gegen 11:30 Uhr erreicht der Kommandeur als erster den Rhein-Rhone-Kanal. Wenige Minuten später treffen auch die Floßsäcke ein. Der Übergang kann aber noch nicht in Angriff genommen werden, da durch die eigene Artillerie erhebliche Verluste eintreten. Diese schießt auch noch etwa eine Stunde nach Erreichen des Kanals mit mittleren Kalibern unmittelbar auf den Kanal und bis zu 300 Meter hinter die vordersten eigenen Teile. Ab 12:30 Uhr wird in schneller Folge die Infanterie in kleinen Floßsäcken über den Kanal gesetzt, was etwa gegen 15:30 Uhr abgeschlossen ist. Anschließend wird über den einen der beiden Kanäle ein Floßsacksteg und danach mit einer zugeführten Brückenkolonne A eine 12-Tonnen-Kriegsbrücke über beide Kanäle hergestellt. Oberst Mack, Höherer Pionier Offizier beim Höheren Kommando XXXIII, spricht dem Bataillon um 15:30 Uhr die Anerkennung vom Kommandierenden General des Korps aus. Am Abend macht das Bataillon Biwak an der Brückenstelle am Rhein-Rhone-Kanal. Am 17. Juni 1940 erfolgt der Abbau der Kriegsbrücke und der Vormarsch nach Dürrenentzen. Der zugeteilte Zug der leichten Pionierkolonne vom Pionier-Bataillon 239 wird zu seinem Bataillon entlassen. Am 18. Juni 1940 marschiert das verlastete Bataillon von Dürrenentzen über Widensolen, Sunthoffen und Heilig-Kreuz nach Rouffach weiter vor. In Rouffach wird die Ourtsunterkunft bezogen. Am 19. Juni 1940 erfährt das Bataillon das es die Vogesenausgänge im Raum Gebweiler, Thann und Sennheim zu sichern hat. Die 2. Kompanie sichert den Raum Gebweiler, Jungholtz, Soultz, die 1. Kompanie sicherte den Raum Uffholtz, Steinbach, Sennheim und die 3. Komapnie sicherte den Raum Bitschweiler, Thann und Altthann. Für diesen Auftrag wurde dem Bataillon die Sperrkolonne (mot.) 577 unterstellt. Infolge verspätetem Eintreffen beim Überschreiten der Ill ist der Einsatz dieser Kolonne aber nicht möglich. Sie wird daher unmittelbar nach ihrem Eintreffen am 20. Juni 1940 wieder entlassen. Bei der 3. Kompanie ist die Durchführung erst nach Ortskämpfen in Thann und Bitschweiler möglich. Die Franzosen ziehen sich daraufhin nach Weiler zurück und zerstören die Straßenbrücke bei Weiler über die Thur nachhaltig. Die Kompanien biwakieren in den Sperräumen. Am 20. Juni 1940 wird das Bataillon der 213. Infanterie-Division unterstellt und greift im Raum Gebweiler - Bitschweiler in die Vogesen hinein an, mit dem Auftrag die feindlichen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Das Angriffsziel ist der Westrand der Vogesen. Das Bataillon wird mit einer Kompanie dem Infanterie-Regiment 406 und mit zwei Kompanien dem Infanterie-Regiment 318 unterstellt und bekommt den Auftrag den Infanterieangriff zu unterstützen. Das Pionier-Bataillon 213 erhält keinen Auftrag. Der Angriff wird bei beiden Regimentern bereits gegen 15:30 Uhr angetreten und Widerstand wird schnell gebrochen. Die dem Infanterie-Regiment 406 unterstellte 2. Kompanie wird mit je einem Zug den 3 Bataillonen des Regiments unterstellt. Bis 22 Uhr wird die Linie Wintzfelden - Lautenbach erreicht. Von den Pionieren werden Sperren beseitigt und eine 16-Tonnen-Brücke in Bühl wiederhergestellt. Die 1. Kompanie kämpft beim III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 318 und jeweils die Hälfte der 3. Kompanie bei den beiden anderen Bataillonen. Die 1. Kompanie beseitigt auf der Vormarschstraße zum Hartmannsweilerkopf zahlreiche Sperren. Um 22:45 Uhr wird auf dem Hartmannsweilerkopf die Fahne gehißt. Beim Aufräumen von Sperren werden 22 Gefangene gemacht. Die Hälfte der 3. Kompanie die beim II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 318 angreift beseitigt den Hauptteil der Sperren. Die andere Hälfte der 3. Kompanie stellt in Weiler einen Umgehungsweg über die Eisenbahn für schwerste Lasten unter Benutzung eines Eisenbahntunnels her. Von der Brücke in Weiler wurde so nachhaltig gesprengt, das von ihr nichts mehr übrig ist. Der vorderste Teil vom Infanterie-Regiment 318 erreicht gegen 22 Uhr die Linie Hartmansweilerkopf - Ranspach-West - Nitzach-Nord. In den Feldstellungen bezieht das Bataillon Unterkunft für die Nacht. Am 21. Juni 1940 wird der Gegner im gesamten Divisionsbereich zurückgeworfen. Bis 9 Uhr wird die Linie Linthal - Höfen - Wegekreuz 1 Kilometer südöstlich Jungfraukopf - Oderen - Ranspach - Urbes - Kunbach östlich von Mollau erreicht. Es wurden zahlreiche Gefangene gemacht und besonders im Abschnitt vom Infanterie-Regiment 318 wurden viele Waffen und Geräte erbeutet. Die 213. Infanterie-Division erhält nun den Befehl über St. Amarin - Urbes auf Bussang durchzustoßen und den zwischen Fellering und Bussang stehenden Gegner zu vernichten. Ebenfalls sollte noch die Gebirgsstraße zwischen Gebweiler und Uffholtz in Richtung auf den Col du Ventron vom Gegner gesäubert werden. Gegen 11 Uhr sind Fellering und Mollau fest in eigener Hand. Der Versuch den Straßentunnel, 3,5 Kilometer östlich von Bussang, in Besitz zu nehmen läßt sich wegen starken Abwehrfeuers nicht durchführen. Der Angriff soll jetzt erst nach Artillerievorbereitung erfolgen. Für die Nacht zieht der Stab in Banspach unter, die 1. Kompanie in Oderen, die 2. Kompanie biwakiert auf dem Markstein, die 3. Kompanie nächtigt in Urbes und die leichte Pionierkolonne in Moosch. Am Morgen des 22. Juni 1940 tritt das Infanterie-Regiment 406 mit der unterstellten 2. Kompanie vom Bataillon zum Vormarsch auf der Straße Kruth - Ventron, zur Herstellung der Verbindung mit einer vom Westen anrückenden Panzer-Division, an. Die Pioniere erhalten den Auftrag eine Straßensperre, welche ca. 6 bis 7 Kilometer westlich von Kruth liegt zu beseitigen und die Straße für Fahrzeuge des Regiments wieder fahrbereit zu machen. Die 3. Kompanie, welche heute in voller Stärke dem III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 318 unterstellt war, erhält den Auftrag den Straßentunnel möglichst unbeschadt in Besitz zu nehmen. Es wird beabsichtigt den Tunnel nach einer halbstündigen Artillerievorereitung einer 15-cm-Batterie von den Südhängen aus zu nehmen. Der Angriffsbeginn wird für 5 Uhr festgelegt. Um 6:10 Uhr ist der östliche Tunneleingang im Besitz des Bataillons und um 6:20 auch der westliche. Um 6:40 Uhr sind auch alle Straßensperren beseitigt. Der Gegner hatte sich entweder beim Artilleriefeuer oder bereits in der vorherigen Nacht zurückgezogen. Ein Angriff auf Bussang ist wegen straker Gegenwehr nur schwer durchzuführen. Teile des II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 318 werden daher zum systematischen Durchkämmen der Bergkämme eingesetzt. Der Rest vom Regiment wird mit der unterstellten 3. Kompanie vom Bataillon zum Angriff auf den Ort Bussang eingesetzt. Für den Ortskampf wird beschlossen Pionier-Stoßtrupps mit geballten Ladungen und Flammenwerfern einzusetzen. Die geballten Ladungen deprimieren den Gegner derart, das zwischen 19 Uhr und 20:30 Uhr gelingt, von Haus zu Haus Bussang zu nehmen. Anschließend müssen im Ort noch 8 Sperren, darunter 2 schwere, beseitigt werden. Als der Ort um 20:30 Uhr in fester Hand ist, wird noch ein gemischter Infanterie-/Pionier-Spähtrupp nach St. Maurice vorgetrieben. Um 22:30 Uhr kommt die Nachricht vom Wafenstillstand mit Frankreich. Der Stab zieht in Ranspach, die 1. Kompanie in Oderen, die 2. Kompanie in Kruth, die 3. Kompanie in Bussang und die leicht Pionierkolonne in Moosch unter. Das Unterstellungsverhältnis zur 213. Infanterie-Division wird am 23. Juni 1940 um 11:30 Uhr aufgehoben. Die Kämpfe in den Vogesen wurden erfolgreich abgeschlossen. Das Bataillon erhält den Befehl zur Verfügung des Höheren Kommandos XXXIII den Raum Lagrange - Lachapelle - St. Germain, etwa 10 Kilometer nordöstlich von Belfort zu erreichen. Hierzu marschiert das Bataillon über Bitschweiler, Wegkreuz Mühlhausen - Ranspach, Sennheim - Niederaspach, Niedersulzbach mit getrennten Einheiten ab 17 Uhr. Zwischenunterkunft wird in Niederaspach bezogen. Am 24. Juni 1940 marschiert das Bataillon weiter. Es bezieht mit dem Stab in Bethenvilliers, 1. Kompanie in Lagrange, 2. Kompanie in Pelon, 3. Kompanie in Lachapelle und die Kolonne in St. Germain die Unterkunft. Am 25. Juni 1940 ist der Waffenstillstand mit Frankreich um 1:35 Uhr in Kraft getreten. Jetzt erhält das Bataillon die Aufgabe den Raum Villersexel - L'Isle sur le D - Montbeliard - Delle - Festung Belfort - Giromagny - Lure zu sichern und zu besetzen. Die 1. Kompanie baut auch eine 16-Tonnen-Brücke in Giromagny und die 2. Kompanie ebenfalls ein 16-Tonnen-Brücke, aber in Sermamagny, nördlich von Belfort. Am 26. Juni 1940 erkundet das Bataillon die Straßensperren im Raum Rougemont - Giromagny - Exincourt - Delle. Außerdem wird eine, durch eine Straßensprengung von 300 Meter verursachte, Straßensperre zwischen Petit Magny und Großmagny beseitigt, eine 16-Tonnen-Behelfsbrücke in Lepuix-Gy gebaut und sämtliche Straßensperren auf der Straße  Lachapell - Belfort beseitigt. Am 27. Juni 1940 werden weiter Straßensperren beseitigt, sowie Sprengkammern aufgeräumt und Sprengmunition sichergestellt. Am 28. Juni 1940 erhält das Bataillon vom Pionier-Regiment 678 den Auftrag, die Straße Giromagny - Rougemont - Aue - Sentheim - Gebersheim - Sennheim beschleunigt so herzustellen, das die 239. Infanterie-Division, zumindest mit Teilen, auf ihr marschieren kann. Die Erkundung ergibt, daß außer der in Giromagny bereits fertiggestellten 16-Tonnen-Behelfsbrücke und der beseitigten Straßensperre zwischen Grosmagny und Petit Magny noch je ein Übergang über die Doller in Aue und 1 Kilometer westlich Sentheim herzurichten sind. In Aue wird unter Ausnutzung der gesprengten Eisen-Straßenbrücke, ein Übergang für 16-Tonnen-Lasten fertiggestellt. Zur Vermeidung des Baues einer Brücke über die Dollar wird ein Umgehungsweg etwa 800 Meter nördlich erkundet und für alle Lasten befahrbar gemacht. Ab 24 Uhr ist die gesamte Vormarschstraße für Lasten bis zu 16-Tonnen befahrbar. Am 29. Juni 1940 und am 30. Juni 1940 kommt es zu keinen besonderen Vorkommnissen. Am 1. Juli 1940 wird die Verlegung des Bataillons nach Straßburg befohlen. Dort soll es dauerhafte Behelfsbrücken errichten Dafür wird das Bataillon dem Kommandeur der Rheinbrücken, Oberbaustab 14, Genral Baumgartner, in Freiburg im Breisgau unterstellt. Am 2. Juli 1940 nimmt das Bataillon Verbindung mit dem Kommandeur der Rheinbrücken auf. Um 6 Uhr kommt der Befehl zur Vorbereitung des Abmarsches. Um 10 Uhr erfolgt der Abmarsch des Quartiermachkommandos unter Hauptmann Sandmann. Um 14 Uhr erfolgt der Abmarsch sämtlicher Bespannteile unter Leutnant Marx. Zwischenunterkunft beziehen die Bespannteile vom Bataillon in Niederaspach. Am 3. Juli 1940 wird um 5 Uhr mit den Bespannteilen über Colmar nach Housen weiter marschiert. Um 6 Uhr erfolgt der Abmarsch der verlasteten Kompanien. Die Hälfte vom Bataillon trifft gegen 12 Uhr gegen in Straßburg ein, der Rest gegen 23 Uhr. Das Bataillon bezieht, ohne die Bespannteile, Unterkunft auf dem Stockfeld in Straßburg-Neuhof. Die Bespannteile ziehen in Housen unter. Am 4. Juli 1940 ziehen die Bespannteile über Schlettstadt nach Sermersheim weiter. Für den Einsatz werden die ersten Erkundigungen durchgeführt. Der erste Eindruck beim Einfahren in die Stadt ist erschütternd. Gegen Abend beziehen die bespannten Teile Unterkunft in Sermersheim. Am 5. Juli 1941 erfolgt ab 6 Uhr der Weitermarsch der bespannten Teile nach Straßburg. Um 14 Uhr treffen sie in den Unterkunftsräumen ein. Um 16 Uhr erteilt der Kommandeur der Rheinbrücken den Befehl zur sofortigen Inangriffnahme zum Aufbau von vier 16-Tonnen-Behelfsbrücken. Eine sollte über den Marne-Rhein-Kanal nach Ruprechtsau führen, die zweite über den kleinen Rhein und die dritte über das Vauban-Becken, beide im Zuge der Haupt-Ost-West-Verbindung. Die vierte sollte über den toten Rhein westlich von Straßburg-Neuhof führen. Sämtliche Behelfsbrücken sollten so angelegt werden, daß sie mindestens ein Jahr dem gesamten Verkehr im Zuge dieser Straßen aufnehmen können. Außerdem sollte auch der Verkehr trotz Aufräumungsarbeiten an den Sprengstellen sowie beim Bau neuer Straßenbrücken unbehindert fließen können. Anschließend wurden sofort die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Am 6. Juni 1940 wurde die Brückenbauten 2 bis 4 in Angriff genommen.

Am 17. Februar 1941 wurde die 2. Kompanie zur Aufstellung des Pionier-Bataillon 744 der Heerestruppe abgegeben. Die Abgaben wurden wieder ersetzt. Ab dem Sommer 1941 nahm das Bataillon am Rußlandfeldzug teil. 

1942 wurde das Bataillon unter der 9. Armee bei der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. 

1944 war es bei der Heeresgruppe Nord eingesetzt.  

Die Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 14 in Weißenfels, Wehrkreis IV. 

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