Bahrdt, Karl Rudolph

 

* 13. August 1878, Leipzig

† ?????

 

 

Karl Barth war der Sohn des späteren Geheimen Sanitätsrats Dr. med. Robert Theodor Bahrdt und dessen Ehefrau. Er trat im Frühjahr 1898 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königin Husaren-Regiment Nr. 19 nach Grimma. Am 24. Oktober 1898 wurde er dort zum Portepeefähnrich befördert. Als solcher wurde er bei der 2. Eskadron seines Regiments eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Fähnrich ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er 21. August 1899 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Danach wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron seines Regiments in Grimma verwendet. Anfang 1902 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort. Am 24. September 1902 wurde er vom 2. Husaren-Regiment "Königin Carola" in die am 1. Oktober 1902 zu errichtende 2. Eskadron Jäger zu Pferde Nr. 19 nach Chemnitz versetzt. Diese war dem Karabiner-Regiment zugeteilt. Er wohnte jetzt privat in der 1. Etage der Oststraße 191 in Chemnitz. Am 6. Juli 1903 schied er behufs Übertritts zur Ostasiatischen Besatzungs-Brigade aus dem Heer der Königlich Sächsischen Armee aus. Er wurde in der Ostasiatischen Eskadron Jäger zu Pferde in Tientsin mit einem Patent vom 21. August 1899 angestellt. Am 24. Oktober 1906 wurde er von der Ostasiatischen Eskadron Jäger zu Pferde der bisherigen Ostasiatischen Besatzungs-Brigade, mit dem Ausscheiden aus dieser Brigade in der Armee und zwar im 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II, König von Preußen" in Chemnitz wiederangestellt. Er wurde dort wieder mit einem Patent als Leutnant vom 21. August 1899 als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron eingesetzt. In dieser Eskadron wurde er am 27. April 1907 auch zum Oberleutnant befördert. Er wurde vom 17. Juli 1907 bis zum 20. August 1907 zum Lehrkursus für Oberleutnants und Leutnants der Kavallerie zur Infanterie-Schießschule kommandiert. Er wohnte jetzt privat für einige Jahre in der 2. Etage der Dietzelstraße 33 in Chemnitz. Zum Beginn vom Herbst 1908 wurde er als Nachfolger für den zu den Reserveoffizieren übergetretenen Leutnant Colin Otto William Hilmar von Rocheid zum Adjutant vom 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II, König von Preußen" in Chemnitz ernannt. Er wurde am 24. September 1910 zum 1. Oktober 1910 als Adjutant zur neu zu errichtenden 4. Kavallerie-Brigade Nr. 40 ebenfalls in Chemnitz versetzt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant in Chemnitz wurde Leutnant Udo von Pawel-Rammingen. Am 20. März 1911 wurde er, als Adjutant der 4. Kavallerie-Brigade Nr. 40, unter Versetzung mit dem 1. April 1911 in das 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen" vom 1. April 1911 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung zum Königlich Preußischen Großen Generalstab kommandiert. Sein Nachfolger als Brigadeadjutant in Chemnitz wurde gleichzeitig Rittmeister Hermann Bramsch. Am 20. März 1912 wurde er vom 1. April 1912 ab auf ein weiteres Jahr zur Dienstleistung zum Königlich Preußischen Großen Generalstab kommandiert. Am 22. April 1912 wurde er im 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen", unter Ernennung zum Eskadronchef und Versetzung in das Karabiner-Regiment nach Borna, Belassung in dem Kommando zum Königlich Preußischen Großen Generalstabe und Beibehalt seiner bisherigen Uniform, zum Rittmeister, vorläufig ohne Patent, befördert. Nominell wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Arnim zum Chef der 5. Eskadron des Regiments in Borna ernannt. Am 13. September 1912 erhielt er sein Patent als Rittmeister. Er wohnte jetzt privat in der Fasanenstraße 17 in Charlottenburg und hatte die Telefonnummer Steinplatz 10858. Als Eskadronchef im Karabiner-Regiment wurde er am 19. März 1913 als Hauptmann in den Generalstab der Sächsischen Armee versetzt und der Zentral-Abteilung des Generalstabes in Dresden zugeteilt. Sein Nachfolger als Eskadronchef in Borna wurde Rittmeister Albert Freiherr von und zu Mannsbach. Privat wohnte er bis 1915 in der 1. Etage der Arndstraße 2 und hatte die Telefonnummer 16005. Zur Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er dem Generalstab vom Generalkommando XII. Armeekorps zugeteilt. Über seine Einsätze im Krieg ist bisher wenig bekannt. Vom 28. Juni 1915 bis zum 12. August 1915 wurde er vom Generalstab des XII. Armeekorps zur Dienstleistung zum 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 kommandiert. Anfangs übernahm er die Führung der 1. Kompanie. Später führte er auch noch die 3. Kompanie vom Bataillon. Bei einem Unfall wurde er im August als Führer der 3. Kompanie vom 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 leicht verletzt, blieb aber bei der Truppe. Zumindest Ende 1916 und Anfang 1917 gehörte er zur Fliegertruppe und war als Führer der 2. Kompanie bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 6 in Großenhain im Einsatz. Am 2. August 1917 wurde er zum Major, vorläufig ohne Patent befördert. 1918 war er auf einer Generalstabsstelle bei der 24. Reserve-Division im Einsatz. Er wurde im 1. Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Major zum Generalstab der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 blieb er weiter dort eingesetzt. Im Herbst 1921 war er 1. Generalstabsoffizier im Generalstab der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder. Am 1. Februar 1922 hat er den 18. April 1918 als neues Rangdienstalter als Major erhalten. Spätestens im Frühjahr 1923 gehörte er zum Regimentsstab vom 9. (Preußisches) Reiter-Regiment in Fürstenwalde. Dort erhielt er seine Einweisung als Regimentskommandeur. Sein Nachfolger als Ia der wurde Hauptmann Erich Hoepner. Am 1. Februar 1924 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 5. Februar 1925 ging er in Hamburg an Bord vom Dampfer "Mount Clay" der United American Lines, ehemals Hilfskreuzer "Prinz Eitel Friedrich", der über Halifax nach New York fuhr, was am 13. Februar 1925 erreicht wurde. Er wohnte damals in Beeskow. Am 1. April 1925 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Friedrich Böhmer von Emmich zum Kommandeur vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment in Fürstenwalde ernannt. Am 31. März 1927 gab er sein Kommando ab und wurde aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Oberst verliehen. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur in Fürstenwalde wurde Oberstleutnant Dr. Ferdinand von Löbbecke

1938 wurde er als char. Oberst wieder in der Wehrmacht tätig. Er gehörte im Herbst 1938 zur Abteilung Ersatzwesen der Amtsgruppe Ersatz- und Heerwesen (Ag EH) des Allgemeinen Heeresamtes (AHA) in Berlin. Er wohnte privat in der Kaiserallee 202 in Berlin W15 und hatte die Telefonnummer 244948. 1940 war er nicht mehr in der Dienstaltersliste B verzeichnet.

Sein Bruder war der am 7. April 1877 in Leipzig geborene Hans Robert Bahrdt. Dieser schlug wie der Vater die Laufbahn eines Mediziniers ein. Er wurde Professor für Kinderkrankheiten in Dresden. Dessen Sohn Roland Hans Bahrdt, geboren am 24. Juli 1914 in Charlottenburg, beging am Nachmittag des 30. Januar 1940 im Untersuchungsgefängnis in Düsseldorf Selbstmord. Zu diesem Zeitpunkt war er Oberleutnant im Nachrichtenzug der III. Abteilung des Artillerie-Regiments 11.

 

Literatur und Quellen:
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1898, Dresden 1898
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904, Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905, Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906, Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907, Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908, Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909, Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910, Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911, Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912, Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Stellenbesetzung des Heeres 1938