Hoepner, Erich Kurt Richard

 

* 14. September 1886, Frankfurt/Oder

† 8. August 1944, Berlin-Plötzensee (hingerichtet)

 

 

Erich Hoepner war der Sohn vom Sanitätsrat Dr. med. Kurt Wilhelm Friedrich Karl Hoepner und dessen Ehefrau Elisabeth Augusta Dorothea, geborene Kienast. Er trat am 10. März 1905 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das Schleswig-Holsteinische Dragoner-Regiment Nr. 13 in Metz. Am 18. November 1905 (Ff) wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1906 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 15. Februar 1905 (Kk) datiert. Am 2. Juni 1910 heiratete er die eindreiviertel Jahr jüngere Irma Clementine Ida Gebauer, Tochter des Kommerzienrates Hermann Julius Gebauer, in Charlottenburg geheiratet. Aus dieser Ehe gingen 2 Kinder hervor. 1913 wurde sein Sohn Joachim Eberhard Hoepner in Metz geboren. Am 1. Oktober 1913 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Dort wurde er am 17. Februar 1914 (V7v) zum Oberleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde diese Ausbildung abgebrochen. Er zog Anfang August 1914 bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Ordonanzoffizier im Stabe des XVI. Armeekorps ins Feld. Am 13. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse überwiesen. Am 18. Juni 1915 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er am 17. Oktober 1915 in eine Generalstabsstelle vom XVI. Armeekorps versetzt. Am 6. Mai 1916 wurde er vom XVI. Armeekorps vom 8. Mai 1916 bis zum 21. Mai 1916 der 33. Infanteriedivision als Kompanieführer zu Verfügung gestellt. Am 25. Juni 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse überwiesen. Am 7. September 1916 wurde er unter Belassung in seiner Stellung in den Generalstab der Armee versetzt. Am 17. Dezember 1916 wurde er zu den Offizieren von der Armee versetzt und dem AOK 1 zur besonderen Verwendung zugeteilt. Am 26. Februar 1917 wurde er unter Belassung bei den Offizieren von der Armee dem Oberkommando der 7. Armee zur besonderen Verwendung überwiesen. Am 2. März 1917 wurde er durch Verfügung vom AOK7 der Gruppe Hoehn als bodenständiger Quartiermeister überwiesen. Im Jahr 1917 wurde auch seine Tochter Ingrid geboren. Nach Kriegsende wurde er als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er als Eskadronschef im Reiter-Regiment 2 in Allenstein eingesetzt. Er übernahm die Führung über die 3. Eskadron. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch als solcher eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Chef der 2. Eskadron in das 2. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Im Jahr 1921 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde jetzt beim Stab der Inspektion der Kavallerie (In 3) eingesetzt. Spätestens im Frühjahr 1923 wurde er dann als Generalstabsoffizier zur 1. Kavallerie-Division nach Frankfurt an der Oder versetzt. Er wurde 1927 zum Major im Generalstab befördert. Er wurde in diesem Jahr als Generalstabsoffizier im Wehrkreis I verwendet. Am 1. Februar 1930 wurde er als Nachfolger von Oberstelutnant Herbert Fischer zum Kommandeur des I. Bataillons vom 17. (Preuß./Braunschw.) Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Im Jahre 1932 wurde Hoepner zum Oberstleutnant befördert und daraufhin zum Kommandeur des 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Potsdam ernannt. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Chef des Stabes der 1. Division der Reichswehr. Dadurch wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 zum Chef des Stabes vom Wehrkreiskommando I in Königsberg ernannt. In dieser Position erfolgte 1935 seine Beförderung zum Oberst. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde er dann zum Chef des Stabes beim Gruppenkommandos 1 in Berlin ernannt. 1937 erfolgte die Ernennung zum Generalmajor. Erich Hoepner wurde im Herbst 1937 zum Kommandeur der 1. leichte Division in Wuppertal ernannt. Schon am 23. Januar 1938 folgte mit Patent vom 1. Februar 1938 die Beförderung zum Generalleutnant. Noch im Jahr 1938 wurde sein Rangdienstalter auf den 1. August 1937 verbessert. Im Jahr 1938 war Hoepner auch an Plänen für einen möglichen Militärputsch gegen Hitler beteiligt, der aber durch das Münchener Abkommen nicht zur Durchführung kam. Er übernahm am 24. November 1938 das Generalkommando XVI. Armeekorps als Kommandierender General.Am 1. April 1939 wurde er zum General der Kavallerie befördert. Als solcher führte er das XVI. Armeekorps im Polenfeldzug. Für die Leistungen in diesem Feldzug erhielt er am 27. Oktober 1939 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Auch im Westfeldzug kommandierte er weiter das XVI. Armeekorps. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Er behielt die Führung über seinen Stab, als dieser zur Panzergruppe 4 umbenannt wurde. Am 18. Oktober 1941 wurde er in einer Sondermeldung und am 19. Oktober 1941 im Wehrmachtsbericht namentlich genannt: "An der Durchführung dieser Operationen waren die Armeen des Generalfeldmarschalls von Kluge, der Generalobersten Freiherr von Weichs und Strauß, sowie die Panzerarmeen der Generalobersten Guderian, Hoth, Hoepner und des Generals der Panzertruppen Reinhardt beteiligt." Am 21. Oktober 1941 wurde er namentlich in einer Sondermeldung zum Wehrmachtsbericht genannt: "Trotz andauernder starker Bedrohung ihrer Ostflanke drehte die Masse der Armee des Generaloberst Busch zusammen mit der Panzerarmee des Generaloberst Hoepner zunächst nach Norden ein." Auch bei der weiteren Umbenennung am 1. Januar 1942 in 4. Panzerarmee kommandierte Hoepner diesen Stab. Er wohnte damals privat in Bredereiche in der Uckermarck. Am 8. Januar 1942 wurde Hoepner aber auf Befehl Hitlers abgelöst und anschließend auch unehrenhaft aus der Wehrmacht entlassen. Er hatte während der sowjetischen Winteroffensive einen Durchhaltebefehl ignoriert und die eigenen Truppen auf vorbereite Stellungen zurückgenommen. Er zog sich dann in Berlin in das Privatleben zurück und fand aber 1943 Anschluss an den militärischen Widerstand. Zuletzt wohnte er privat im Hohenzollerndamm 100 in Berlin-Wilmersdorf. Am 20. Juli 1944 befand er sich im Bendlerblock in Berlin, wo er in der Nacht verhaftet wurde. Er sollte als Nachfolger von Generaloberst Friedrich Fromm Oberbefehlshaber im Heimatkriegsgebiet werden. Im ersten Prozess gegen die Attentäter des 20. Juli 1944 wurde er am 8. August 1944 zum Tode verurteilt. Er wurde noch am gleichen Tag in Berlin-Plötzensee erhängt. Dies geschah kurz nach Generalleutnant Paul von Hase und vor Generalmajor Helmuth Stieff um 17:31 Uhr. 

 

Ritterkreuz (27. Oktober 1939)