Freiherr von Biegeleben, Arnold Christian Rüdiger Joseph Maria

 

* 16. April 1883, Hannover

† 11. Oktober 1940, Jullouville

 

 

Arnold Freiherr von Biegeleben war der Sohn vom Kavallerieoffizier char. Generalmajor Ludwig Maximilian Freiherr von Biegeleben und dessen Ehefrau Anna Marie Eva Therese, geborene Freiin von Esebeck. Er trat am 29. März 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 in Darmstadt. Bei diesem wurde er am 14. November 1901 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1902 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1901 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Batterieoffizier bei der 4. Batterie seines Regiments in Darmstadt eingesetzt. Im Frühjahr 1904 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Batterie seines Regiments. Vom 10. Februar bis zum 31. Mai 1905 wurde er zum II. Lehrgang auf die Feld-Artillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Im Frühjahr 1905 war er als Batterieoffizier bei der 5. Batterie seines Regiments im Einsatz. Im Frühjahr 1906 gehörte er in gleicher Funktion wieder zur 5. Batterie seines Regiments. Am . Oktober 1906 wurde er als Nachfolger von Leutnant Ferdinand Freiherrr Schenck zu Schweinsberg zum Adjutant der II. Abteilung vom 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 in Darmstadt ernannt. Am 1. Oktober 1908 wurde er als Nachfolger von Leutnant Hans von Trott zu Solz zum Regimentsadjutant ernannt. Diese Funktion sollte er viele Jahre behalten. Sein Nachfolger als Abteilungsadjutant wurde Leutnant Joachim von Kleinschmit. Am 18. August 1910 wurde er als Regimentsadjutant zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zog er dann als Regimentsadjutant vom 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 an die Front. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er ab dem 14. Oktober 1914 als Batterie-Führer eingesetzt. 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, 1916 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Am 1. Februar 1917 wurde er zum Führer der III. Abteilung seines Regiments ernannt. Im Herbst 1918 wurde er leicht verwundet, blieb aber bei der Truppe. Er erhielt nicht das Verwundetenabzeichen in Schwarz. Im Ersten Weltkrieg wurde ihm auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Nach der Rückkehr seines Regiments in die Heimat und der dortigen Demobilisierung vom Regiment wurde Biegeleben ein Jahr lang als Adjutant vom Generalkommando VI. Reserve-Korps beim Grenzschutz Ost eingesetzt. Noch im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bereits beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er in das 6. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiter beim 6. (Preuß.) Reiter-Regiment. Bei diesem wurde er ab dem 15. Juni 1921 als Eskadron-Chef in Pasewalk eingesetzt. Am 2. Oktober 1921 starb sein Vater in Darmstadt. Am 1. Juli 1922 folgte seine Umbenennung zum Rittmeister. Als solcher wurde er dann als Chef der 1. Eskadron vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment in Pasewalk eingesetzt. Am 1. November 1924 wurde er zum Major befördert. Am 1. Februar 1925 wurde er für die nächsten Jahre in den Stab der 1. Kavallerie-Division nach Frankfurt an der Oder versetzt. Am 1. April 1929 wurde er dann in die 6. Eskadron vom 15. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Münster in Westfalen versetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann im Frühjahr 1930 in der 4. Eskadron vom 15. (Preuß.) Reiter-Regiment in Münster eingesetzt. Im Frühjahr 1931 gehörte er dann wieder zur 6. Eskadron vom 15. (Preuß.) Reiter-Regiment in Münster. Am 1. Oktober 1931 wurde er als Nachfolger von Oberst Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels zum Kommandeur vom 15. (Preuß.) Reiter-Regiment in Paderborn ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1932 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er dann zum Kommandeur der 2. Reiterbrigade ernannt. Am 1. Mai 1935 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1936 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Höherer Kavallerie-Offizier 2 in Hannover ernannt. Am 1. August 1937 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Höherer Kavallerie-Offizier 4 in Dresden ernannt. Am 1. März 1938 übernahm er das Kommando über die 6. Infanterie-Division in Bielefeld. Privat wohnte er jetzt in der Goethestraße 12 in Bielefeld und hatte die Telefonnummer 3515. Mit seiner Division bezog er dann bei Ausbruch des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Noch 1939 erhielt er beide Spangen des Eisernen Kreuzes. Während des Frankreichfeldzuges konnte er mit seiner Division am 9. Juni 1940 nachmittags die Seine bei Les Andeyles im Kampf überschreiten und so die französische Verteidigung bei Paris zum Einsturz bringen. Hierfür wurde er am 5. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach dem Westfeldzug blieb er mit seiner 6. Infanterie-Division als Besatzungstruppe in Frankreich. Am 11. Oktober 1940 ist er morgens zwischen 5 und 6 Uhr in Jullouville, 8 km südostwärts Granville, an einem Herzschlag gestorben. Seine Vertretung übernahm kurzfristig Oberst Hans-Joachim von Stumpfeld an, bevor sein Nachfolger Generalmajor Helge Auleb eintraf. Der ledige Generalleutnant fand seine letzte Ruhestätte auf dem Soldatenfriedhof La Cambe in der Normandie beerdigt. Seinen Grabstein teilt er sich mit dem am 28. Juli 1944 gefallenen Oberscharführer Werner Daberkow. Seine Schwester war die Agnes Freiin von Biegeleben. Seine Mutter starb nur wenige Tage nach Kriegsende am 21. Mai 1945 im hohen Alter von 91 Jahren in Goddelau.

 

Ritterkreuz (5. August 1940)