von Stumpfeld, Hans Joachim

 

* 7. Mai 1881, Weißenfels an der Saale

† 26. Mai 1968, Hamburg

 

 

Hans-Joachim von Stumpfeld war ein Sohn vom Kavallerieoffizier von Stumpfeldt und dessen Ehefrau. Er trat nach seinem Abitur am 12. Januar 1910 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24. Bei diesem wurde er am 18. August 1901 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1902 (G) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 3. (Großherzoglich-Mecklenburgische) Batterie vom Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 in Nuestrelitz verwendet. Vom 5. Februar 1905 bis zum 26. Mai 1905 wurde er zur Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Vom 1. Oktober 1906 bis zum 30. August 1908 wurde er als Schüler zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er  im Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 am 1. Oktober 1908 als Nachfolger von Leutnant von Hiller zum Adjutant der I. Abteilung in Güstrow ernannt. Diese Position behielt er für viele Jahre. Als solcher wurde er am 18. August 1911 (Q2q) zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Engel zum Regimentsadjutant in Güstrow ernannt, sein Nachfolger als Abteilungadjutant wurde Leutnant von Brunn. Dieses Position behielt er auch zu Beginn des 1. Weltkrieges. Seine Beförderung zum Hauptmann erfolgte am 8. November 1914 (V4v). Am 13. November 1914 wurde er als Kompanieführer zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 248 versetzt. Ab dem 21. Januar 1915 wurde er als Batterieführer der 4. Batterie wieder zu seinem Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 versetzt. Im Februar 1915 wurde er als Kompanieführer im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 248 mit dem Ritterkreuz erster Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern ausgezeichnet. Vom 8. Juli 1916 bis zum 10. August 1916 wurde er als stellvertretender Adjutant zur 18. Feldartillerie-Brigade kommandiert. Ab dem 16. Februar 1917 wurde er als Abteilungsführer der I. Abteilung vom Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 verwendet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er ab dem 15. Januar 1919 im Freikorps angestellt. Dabei gehörte er zum Freiwilligen-Artillerie-Regiment 24. Kurz darauf wurde er im Frühjahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Mai 1919 wurde er als Batterieführer der 2. Batterie vom leichten Reichwehr-Artillerie-Regiment 9 eingesetzt. Er heiratete am 28. August 1919 die über sechszehn Jahre jüngere Anna-Luise Alexandrine Theodora Ernestine von Raven, Tochter vom Major Rudolf Otto Ernst Wilhelm von Raven, in Güstrow. Am 1. September 1919 wurde er zum Führer der leichten Munitions-Kolonne der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 9 ernannt. Am 1. April 1920 kam er als Adjuatnt zum Stab Befehlshaber der Artillerie 9. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Stab Befehlshaber der Artillerie (Artillerieführer 9) der Reichswehr-Brigade 9. Sein Sohn Hans Robert von Stumpfeld wurde am 19. September 1920 in Güstrow geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Hammerstein versetzt. Bereits am 22. Dezember 1920 wurde er als Chef zur 5. Batterie vom Artillerie-Regiment 2 nach Güstrow versetzt. Diese Position behielt er wieder einige Jahre. Auch bei der Umbenennung des Regiments zum 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment blieb er weiter der Chef der 5. Batterie. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 8. November 1914 (10) zugewiesen. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Kommandant des Hauptquartiers des Stabes vom Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Sein Nachfolger als Chef der 5. Batterie vom 2. (Preuß) Artillerie-Regiment in Güstrow wurde Hauptmann Hans Oster. Als Kommandant des Hauptquartiers wurde er am 1. Aprl 1925 (11) in Berlin zum Major befördert. Seine Tochter Irmgard von Stumpfeld wurde am 19. Februar 1926 in Berlin geboren. Am 1. Juli 1927 wurde er zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin versetzt. Seine Versetzung zum Stab vom Artillerieführer II am gleichen Standort erfolgte am 1. Februar 1929. Nur ein Jahr später wurde er am 1. Februar 1930 (22) zum Oberstleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er zu diesem Datum auch zum Kommandeur der I. Abteilung vom 2. (Preuß) Artillerie-Regiment in Stettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1932 (1 oder 2) zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1933 wurde er aus dem aktiven Dienst im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Abteilungskommandeur wurde Major Martin Wandel.

Am 1. Oktober 1933 wurde er wieder angestellt. Er wurde jetzt als Kommandeur des Wehrbezirkskommando Hamburg I (WBK Hamburg I) eingeteilt. Während seiner Zeit in Hamburg wohnte er mindestens bis 1943 privat in der Oderfelder Straße 7 in Hamburg 37 (ab 1936 Hamburg 13), wo er die Telefonnummer 523727 hatte. Anfang März 1935 wurde er als Oberst (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Er blieb weiter Kommandeur des WBK Hamburg I. Am 1. April 1939 wurde er zum Ausbildungsleiter der Artillerie in Hamburg ernannt. Bei der Mobilmachung wurde er zum ersten Kommandeur des neue aufgestellten Artillerie-Regiment 225 innerhalb der 225. Infanterie-Division. Anfang Januar 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür als Nachfolger von Generalmajor Kurt Herzog zum Artilleriekommandeur 108 (Arko 108) ernannt. Im Westfeldzug zum Ende des Frühjahrs 1940 gehörte er mit seinem Stab zum XII. Armeekorps. Zum 1. Oktober 1940 wurde er zum Generalmajor befördert. Als Generalleutnant Arnold Freiherr von Biegeleben am 11. Oktober 1940 eines natürlichen Todes starb, übernahm er am 12. Oktober 1940 kurzzeitig die Führung der 6. Infanterie-Division. Am 14. Oktober 1940 wurde er durch Generalleutnant Helge Auleb bereits wieder abgelöst. 1941 kam er mit seinem Stab zum XXXXVIII. Armeekorps. Mit diesem zog er dann zum Sommerbeginn 1941 in den Ostfeldzug. Anfangs war er im Südabschnitt der Ostfront im Einsatz, bevor er mit dem Korps Anfang des Herbstes 1941 in den Mittelabschnitt wechselte. Im November 1942 wurde unter seinem Kommando im Großraum vor Stalingrad ein bunt gemischter Alarmverband gebildet, der als Gruppe von Stumpfeld, aber manchmal auch als Division von Stumpfeld bezeichnet wurde. Mit diesem Verband wurde er unter der Heeresgruppe Don eingesetzt. Anscheinend wurde er im Januar 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Am 3. Februar 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 31. Mai 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Sein Sohn heiratete noch vor Kriegsende eine am 28. Juni 1923 geborene Brigitte, ist aber am 6. Februar 1945 in Groß Born gefallen oder gestorben. Er hatte noch einen zweiten Sohn, der den Krieg überlebte. Vom 25. Juli 1945 bis zum 23. April 1950 befand er sich selbst in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Wie er in diese geraten konnte, ist nicht klar. Nach seiner Rückkehr leiß er sich wieder in Hamburg nieder. Anfangs wohnte er im Dahlienweg 12a in Hamburg-Harburg, wo er die Telefonnummer 776165 hatte. 1955/56 zog er mit dieser Telefonnummer in den Dahlenwieg 14, wo sich in den sechziger Jahren die Telefonnummer über die 7658855 zu 7608855 änderte.