Bogatsch, Rudolf

 

* 14. September 1891, Breslau

† 5. Juni 1970, München

Rudolf Bogatsch trat am 19. März 1910 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 1. Schlesisches Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ Nr. 6. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Als solcher wurde er dann anfangs als Batterieoffizier im 1. Schlesisches Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ Nr. 6 eingesetzt. Als solcher kam er bei Beginn des 1. Weltkrieges an die Front. Anfang 1915 wurde er dann zum Abteilungsadjutant in seinem Regiment ernannt. Ab Anfang März 1915 wurde er dann kurzzeitig auch als Batterieführer im 1. Schlesisches Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ Nr. 6 eingesetzt. Als Abteilungsadjutant wurde er am 18. August 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Herbst 1915 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 1. Schlesisches Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ Nr. 6 ernannt. Zum Beginn vom Herbst 1917 erhielte er dann verschiedene Kommandierungen zu anderen Einheiten, bevor er in den Stabsdienst wechselte. Am 18. August 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Zum Kriegsende wurde er dann im Generalstabsdienst eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er nach einer längeren Zeit im Grenzschutz als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Er kam dann zur Befehlsstelle VI nach Breslau. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann zum Reiter-Regiment 7 versetzt. Von diesem wurde er weiter beim Dienst bei der Befehlsstelle VI in Breslau belassen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er dann weiter beim 7. (Preuß.) Reiter-Regiment. Im Herbst 1921 war er leider nicht in der Stellenbesetzung zu finden. Im Herbst 1922 kam er dann zum Generalstab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau. Dort wurde er dann mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zum Chef der 3. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Insterburg ernannt. Diese Funktion übte er dann mehr als drei Jahre aus. Am 1. Februar 1930 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Major in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1928 festgelegt. Dort wurde er dann als Gruppenleiter in der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) eingesetzt. Diese Funktion behielt er auch wieder drei Jahre. Ab dem 1. Februar 1933 wurde er die nächste Zeit im RWM als Abteilungsleiter bei der Inspektion der Waffenschulen (In 1) eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. April 1933 zum Oberstleutnant befördert. Im Juni 1933 wurde er dann als Leiter der Abteilung LA IV eingesetzt. Damit war er für die Flak bzw. den zivilen Luftschutz zuständig. Im Sommer 1933 wurde er dann zum Chef des Stabes der noch geheimen Inspektion der Flakartillerie ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der Fahr-Abteilung Berlin-Lankwitz ernannt. Am 1. April 1935 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst in die Luftwaffe übernommen. Dort wurde er dann anfangs als Kommandeur der Flak-Abteilung Lankwitz eingesetzt. Im Oktober 1935 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Höheren Kommandeur der Flakartillerie III in Dresden ernannt. Er war damit der oberste Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis III. Ab dem 1. April 1936 wurde er gleichzeitig auch noch zum Kommandeur vom Luftgau-Kommando VII ernannt, welches anfangs auch als Luftgau-Kommando Dresden bezeichnet wurde. Am 1. Oktober 1937 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann zum Chef vom Luftwaffen-Verwaltungsamt ernannt. Am 1. Januar 1938 wurde er als solcher zum Generalmajor befördert. Am 1. Dezember 1938 wurde er dann mit der stellvertretenden Führung vom Luftgau-Kommando IV in Dresden beauftragt, vielleicht sogar zum Kommandierenden General davon ernannt. Ende Januar 1939 gab er sein Kommando wieder ab. Dafür wurde er am 1. Februar 1939 zum General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Gleichzeitig war er dann auch Befehlshaber der Heeresflieger- und Flakverbände. Diese Position übte er dann auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 aus. Am 1. Januar 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Auch zum Beginn des Westfeldzuges im Frühjahr 1940 wurde er weiter beim Oberbefehlshaber des Heeres verwendet, ebenso nach Beginn des Ostfeldzuges im Sommer 1941. Am 1. Juli 1941 wurde er zum General der Flieger befördert. Am 20. März 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Mitte Mai 1942 wurde er abgelöst und kam dann als Offizier z.b.V. zum Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Am 1. August 1942 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando XVII in Wien ernannt. Anfang September 1943 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Ende März 1944 wurde er dann zur Luftflotte Reich kommandiert. Nach anderen Angaben wurde er dann bereits zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando IX in Hannover ernannt, wofür es aber nur wenig Anhaltspunkte gibt. Am 21. Juli 1944 wurde er dann bis Ende August 1944 mit der stellvertretenden Führung vom Luftgau-Kommando XI für General der Flieger Ludwig Wolff in Hannover beauftragt. Ende August 1944 übergab er diese Führung dann an Generalleutnant Dipl. Ing. Heinrich Burchard. Anfang September 1944 wurde er dann zum Kommandant der Luftverteidigung West ernannt. Mitte September 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandierenden General vom IV. Flak-Korps ernannt. Anfang Mai 1945 geriet er dann in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er noch im Frühjahr 1946 wieder entlassen.

Er betätigte sich später auch als Autor. Dabei schrieb er als Beilage zur Zeitschrift Das Parlament auch "Politische und militärische Probleme nach dem Frankreichfeldzug".

 

Ritterkreuz (20. März 1942)