von Fabeck, Arthur Otto Karl

 

* 6. Mai 1867, Hannover

+ 22. Juni 1957, Bad Kissingen

 

 

Karl von Fabeck war der Sohn vom Oberst a.D. Heinrich Arthur von Fabeck und dessen Ehefrau Otillie Magdalena Olga, geborene von Beneckendorff und Hindenburg. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1887 als Sekondeleutnant in die Preußische Armee ein. Er wurde dabei an das Garde-Grenadier-Regiment "Königin Elisabeth" Nr. 3 in Spandau überwiesen. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie in Spandau eingesetzt. 1890 gehörte er dann in gleicher Funktion zur 1. Kompanie seines Regiments in Berlin-Spandau. Am 1. Oktober 1890 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant von Kuczkowski zum Adjutant des I. Bataillons vom Garde-Grenadier-Regiment "Königin Elisabeth" Nr. 3 in Berlin-Spandau ernannt. Durch die Umbenennung seines Regiments war er dann ab dem 18. Oktober 1892 Adjutant des I. Bataillons vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Berlin-Spandau. Im Oktober 1893 wurde er dann zum Adjutant des neuen IV. (Halb-) Bataillons seines Regiments in Berlin-Spandau ernannt. Der Adjutant des I. Bataillon war jetzt Sekondeleutnant von Spangenberg. Am 30. Mai 1894 wurde er als solcher zum Premierleutnant befördert. Am 1. Oktober 1894 wurde er zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Adjutant des IV. Bataillons wurde Sekondeleutnant von Cranach. Etatmäßig wurde er selbst der 13. Kompanie seines Regiments zugeordnet. 1896 gehörte er etatmäßig zur 14. Kompanie seines Regiments. Ab dem Herbst 1896 wurde das komplette Regiment nach Charlottenburg verlegt. 1897 gehörte er etatmäßig zur 10. Kompanie seines Regiments, blieb aber immer noch zur Kriegsakademie kommandiert. Nach dem Abschluß seiner Ausbildung wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Etatmäßig gehörte er im Jahr 1898 zur 2. Kompanie vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Charlottenburg. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Er blieb auch danach weiter zum Großen Generalstab kommandiert. Am 29. März 1900 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Generalstab der Armee versetzt. Dort wurde er jetzt für mehrere Jahre dem Großen Generalstab unterstellt und von dort der Abteilung Landesaufnahme zugeteilt. Am 24. Mai 1901 hat er die vierzehn Jahre jüngere Johanna Antonietta Sophia Dorothea von Reiche, Tochter vom Rittergutsbesitzer und Offizier der Landwehr-Kavallerie Ernst Heinrich Erdmann von Reiche, auf Schloß Rozbitek geheiratet. 1903 wurde er als Nachfolger von Major von Heise-Rotenburg als Chef der 1. Kompanie zum 7. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 142 nach Mühlhausen im Elsaß versetzt. Diese Position füllte er mehrere Jahre aus. Am 30. Oktober 1904 wurde sein Sohn Siegmar Karl Arthur Ernst Johann Falkenstein von Fabeck in Mühlhausen im Elsaß geboren. 1905 wurde er durch Hauptmann Lancelle abgelöst. Dafür wurde er jetzt wieder zum Generalstab der Armee nach Berlin versetzt. Von dort wurde er Anfang 1906 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der 3. Division nach Stettin versetzt. Am 27. September 1906 wurde seine Tochter Edelgard Olga Sophie Anna Charlotte Johanna von Fabeck in Stettin geboren. Bereits 1906 gehörte er wieder zum Generalstab der Armee von dem er dem Großen Generalstab zugeteilt wurde. Sein Nachfolger bei der 3. Division wurde Major von Altrock. Am 27. Januar 1907 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er erneut als Ia bei er 3. Division in Stettin verwendet. Im nächsten Jahr wurde er wieder abgelöst, dieses Mal durch Hauptmann Freiherr von Lebedur sein Nachfolger. Er gehörte jetzt erneut zum Generalstab der Armee von dem er wieder dem Großen Generalstab zugeteilt wurde. 1910 wurde seine Tochter Sophia Dorothea Olga Anna Johanna von Fabeck in Berlin-Wilmersdorf geboren. Im Jahre 1911 wurde er als Nachfolger von Major von Dommes zum 1. Adjutant des Chef des Generalstabs der Armee ernannt. Die Stelle war im Jahr 1910 unbesetzt geblieben. Mitte Februar 1913 wurde er durch Major Hans Tieschowitz von Tieschowa abgelöst. Er selbst wurde er wit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Abteilungschefs im Großen Generalstab beauftragt. In dieser Funktion wurde er am 16. Juni 1913 zum Oberstleutnant befördert. Danach wurde er jetzt auch zum Abteilungschef der Zentralabteilung im Großen Generalstab ernannt. Damit unterstand er direkt dem Chef des Generalstabes der Armee. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 2. August 1914 zum Abteilungschef im Generalstab des Feldheeres ernannt. Seine Zentralabteilung war jetzt zuständig für Verwaltung, Organisation und Personalführung in dem Generalstab des Feldheeres. Er schlug jetzt auch in seiner Funktion als Chef der zentralen Abteilung den ihm verwandeten General der Infanterie von Hindenburg zum OB der 8. Armee in Ostpreußen vor. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Oberst befördert. Am 24. März 1916 wurde er als Nachfolger von Oberst Gustav Böhm zum Kommandeur vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 ernannt. Sein Nachfolger als Chef der Zentralabteilung wurde Oberstleutnant Hans Tieschowitz von Tieschowa. Am 3. Juli 1916 wurde er durch Oberst Gerhard von Heymann abgelöst. Dafür wurde er zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando VIII. Reservekorps ernannt. Anfang Dezember 1917 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Maximilian von Mutius zum Kommandeur der 4. Garde-Infanterie-Brigade ernannt. Dieses Kommando behielt er bis nach dem Ende des Krieges. Dabei wurde er mit einem Patent vom 20. September 1918 zum Generalmajor befördert. Anfang Januar 1919 wurde er durch Generalmajor Gustav Graf von Waldersee abgelöst. Danach wurde er in diesem Jahr 1919 als Mitglied des Reichsmilitärgerichts eingesetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er zum Befehlshaber der Infanterie der Reichswehr-Brigade 15 ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Infanterieführer III in Potsdam ernannt. Am 19. März 1921 wurde er mit Wirkung vom 31. März 1921 aus dem Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Sein Nachfolger als Infanterie-Führer III wurde Generalmajor Ernst Hasse. Er lebte die nächsten Jahre in der Uhlandstraße 155 in Berlin W15 mit der Telefonnummer Olivia 1643. Am 14. Dezember 1933 heiratete seine Tochter den vier Jahre jüngeren Landwirt Harry Ferdinand von Johnston aus Schweidnitz in Berlin-Wilmersdorf. Mitte der 30iger Jahre lebte er noch immer mit der gleichen Telefonnummer in der Bregenzer Straße 11 in Berlin W15. Am 22. Mai 1937 starb seine jüngste Tochter in seiner Wohnung in Berlin-Wilmersdorf. 1938 änderte sich dort seine Telefonnumer zu 921643. Sein Sohn wurde im zweiten Weltkrieg auch als PK-Berichterstatter eingesetzt. Sein etwa anderthalb Jahre jüngerer Bruder war Arthur Carl Otto Hans von Fabeck, der am 30. April 1945 als Oberst a.D. durch die Hand der Roten Armee starb. Dieser war mit der vierzehn Jahre jüngeren Freda Hedwig Clara von Blomberg seit 1902 verheiratet und kommandierte 1915 das Garde-Jäger-Bataillon am Hartmannsweilerkopf und 1916 das Reserve-Infanterie-Regiment 99 an der Somme. Das Paar wurde am 9. April 1903 Eltern einer Tochter Renate von Fabeck, die nach er Heirat mit dem Landrat Bernhard von Derschau am 6. Juli 1939 im Alter von 36 Jahren in Grottkau gestorben ist. Sein fünf Jahre jüngerer Bruder war Arthur Hugo Paul Wolfgang von Fabeck, dieser starb am 11. März 1910 in Charlottenburg. Der damalige Hauptmann und Kompaniechef der 12. Kompanie im Odenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 91 in Oldenburg hinterließ seine Ehefrau Annita Bertha Emma Marie Pauline von Fabeck, geborene von Fragstein und Niemsdorff, seine am 2. Dezember 1902 in Berlin geborene Tochter Emilie Helene Frieda Elisabeth Olga Irmgard von Fabeck und seinen am 13. Dezember 1903 in Berlin-Schöneberg geborenen Sohn Hans Wolfgang Arthur Maximilian Falkenstein von Fabeck. Der Bruder seiner Frau war Generalleutnant Ernst von Reiche. Nach dem Krieg wurde die Ehe seiner Tochter geschieden. Diese heiratete am 6. Mai 1957 den drei Jahre älteren Oberst a.D. Hugo Eduard Wilhelm Freiherr von Süßkind-Schwendi in Bad Kissingen. Generalleutnant a.D. Karl von Fabeck starb in dieser Stadt anderthalb Monate später im hohen Alter von 90 Jahren.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1879, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1879
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1880, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1880
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1881, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1881
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1882, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1882
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1883, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1883
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1884, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1884
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Holger Afflerbach - Falkenhayn - Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich, Beiträge zur Militärgeschichte, Band 42, Oldenbourg-Verlag, München 1994
Bernhard Wien - Weichensteller und Totengräber - Ludendorff, von Hindenburg und Hitler 1914-1937, Books On Demand, 2013
John Zimmermann - Tannenberg 1914: Der Erste Weltkrieg in Ostpreußen, Band 23 der Reihe Zeitalter der Weltkriege, De Gruyter Oldenbourg, 2021
Gerhard P. Groß - Das Große Hauptquartier im Ersten Weltkrieg, Verlag De Gruyter Oldenbourg, 2022 Berlin