Felzmann, Maximilian

 

* 22. April 1894, Zwittau / Böhmen

† Juni 1962, Seefeld, Tirol

 

Maximilian Felzmann trat am 18. August 1913 als Fähnrich in die österreichische Armee ein. Er kam dabei zum Festungsartilleriebataillon Nr. 5 nach Trient. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Artillerieschule Traiskirchen am 1. August 1914 zum Leutnant befördert. Danach nahm er dann an den Kämpfen in Galizien und den Karpaten teil. Am 1. Februar 1916 wurde er zum Oberleutnant und Batteriechef ernannt. Er wurde als solcher dann bei verschiedenen Einheiten eingesetzt. Dabei wurde er auch abwechselnd an der italienischen und russischen Front eingesetzt. Im Krieg wurden ihm einige Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Felzmann in das Österreichische Bundesheer übernommen. In diesem wurde er am 1. Januar 1921 zum Hauptmann befördert. Ende der Zwanziger Jahre wurde er als Batteriechef bei der Brigadeartillerieabteilung Nr. 3 eingesetzt. Im Jahr 1930 zum Major befördert, wurde er zugleich zur Brigadeartillerieabteilung Nr. 6 nach Innsbruck versetzt. Nach der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich wurde Maximilian Felzmann mit seiner Abteilung als II. Abteilung in das Gebirgs-Artillerie-Regiment 111 übernommen. Er selbst wurde dann noch 1938 in den Regimentsstab vom Artillerie-Regiment 51 versetzt. Dort wurde er am 20. April 1939 zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1939 festgelegt. Bei der Mobilmachung stellte er dann das Artillerie-Regiment 251 auf und wurde zu seinem Kommandeur ernannt. Mit diesem Regiment nahm er dann zuerst im Frankreichfeldzug an Kampfhandlungen teil. In diesem wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach der Beendigung des Feldzuges folgte am 1. Februar 1941 seine Beförderung zum Oberst. Mit Beginn des Russlandfeldzuges beteiligte er sich an der Kesselschlacht bei Newel und am Vorstoß auf Kalinin. Im Winter 1941/42 führte er seine Artillerie ohne Verluste bis in den Raum Rshew und erhielt dort am 29. Januar 1942 das Deutsche Kreuz in Gold. Im Sommer 1942 leitete er die Artillerie in den schweren Schlachten um Rshew und wurde in Anerkennung seiner Leistungen Ende 1942 zum Artilleriekommandeur 130 beim XXVII. Armeekorps ernannt. Im März 1943 wurde er dann mit der Führung der 251. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Juni 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 251. Infanterie-Division ernannt. Noch im Herbst 1943 verhinderte er einen groß angelegten Durchbruch der Russen am Dnjepr, wofür ihm am 28. November 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Am 29. Oktober 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Die im Mittelabschnitt kämpfende hessisch-thüringische 251. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants Felzmann hielt in einem der Schwerpunkte der Abwehrschlacht den immer wiederholten Angriffen vielfach überlegener Sowjetkräfte unerschütterlich stand." Er befehligte seine Division beim planvollen Rückzug aus dem Rshewer Bogen (Büffelbewegung) und befehligte die Division beim Gegenangriff über die Desna bis an den Ssewsk. Am 1. Dezember 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. In der Rücknahme der Front führte er den rechten Flügel der Heeresgruppe Mitte bis zu den Winterkämpfen 1943/44 in den Pripjetsümpfen. Dort wurden ihm die Reste der 137. Infanterie-Division und 36. Infanterie-Division unterstellt und bildeten mit den Resten seiner 251. Infanterie-Division die Korps-Abteilung E. Anfangs wurde er mit der Führung dieser Abteilung beauftragt. Zu deren Kommandeur wurde er dann auch am 1. Dezember 1943 ernannt. Nach einer weiteren Zurücknahme der Front im Frühsommer 1944 wurde er mit seinen Truppen in die Festung Brest-Litowsk gestellt, zum Kommandeur dieser Festung ernannt und ihm wurden weitere Divisionen unterstellt. Nach mehrtägiger Einschließung kämpfte er sich nach Erhalt des Befehles gegen zweieinhalb russische Armeen durch und führte einen Großteil seiner Truppen in die Freiheit. Nach diesem Durchbruch gelang ihm mit vier Panzeraufklärungsabteilungen die Einkesselung durchgebrochener russischer Truppen bei Modlin. Nach kurzer Auffrischungszeit seiner Korps-Abteilung E wurde er mit dieser in den Brennpunkt des Warka-Brückenkopfes südlich Warschaus eingesetzt, wo er alsbald mehrere polnische Divisionen, die unter russischen Fahnen kämpften, vernichtete. Er selbst wurde Ende August 1944 mit der Führung des XXXXVI. Panzerkorps beauftragt. Ende September gab er dieses wieder ab und übernahm wieder seine Korps-Abteilung E, bzw. ab Mitte Oktober 1944 wieder seine 251. Infanterie-Division. Ende Oktober 1944 wurde er dann mit der Führung vom XXVII. Armeekorps beauftragt. Am 3. November 1944 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Mit diesem Armeekorps machte er die Kämpfe 1944/45 in Ostpreußen mit, wurde zu Weihnachten 1944 in dem Brennpunkt des Narew-Brückenkopf eingesetzt und kämpfte am rechten Flügel der 2. Armee die Winterschlacht an diesem Brückenkopf. Am 1. Januar 1945 wurde er zum General der Artillerie befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandierenden General des XXVII. Armeekorps ernannt. Danach kämpfte er um die Festung Graudenz, die Tuchler Heide und Danzig. Dort wurde er im April 1945 mit einem Torpedoboot abgeholt und wieder in das Reich gebracht. Dort wurde er zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando V. Armeekorps ernannt. Damit wurde er zum Befehlshaber des Wehrkreis V (Stuttgart) ernannt, was aber eigentlich durch die Tatsache, dass dieser bereits Front war, unnötig wurde. Im Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Sommer 1947 wieder entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (28. November 1943) Eichenlaub (3. November 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 3: Dahlmann - Fitzlaff, Biblio-Verlag 1994