Fischer, Curt Richard
* 22. September 1874, Neufahrwasser bei Danzig † 30. Oktober 1951, Erfurt |
Curt Fischer war der Sohn vom Leutnant der Landwehr und
Brauereibesitzer Carl Richard Fischer und dessen Ehefrau
Agnes Elisabeth Clara, geborene von Wittke.
Sein Vater verstarb bereits am 3. Oktober 1878 im Alter von 33 Jahren in
Neufahrwasser. Er trat
im Frühling 1895 als Fahnenjunker in die Königlich
Preußische Armee ein. Er kam
dabei zum Pommersches Husaren-Regiment "Fürst Blücher von Wahlstatt" Nr. 5 in
Stolp. In diesem wurde er am 18. Oktober 1895 zum
Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18.
August 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den
gleichen Tag datiert. Danach wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 5.
Eskadron von seinem Regiment in Stolp eingesetzt. Ab dem Herbst 1897 gehörte er
in gleicher Funktion zur 2. Eskadron von seinem Regiment am gleichen Standort.
Im Herbst 1898 wurde er als Eskadronoffizier in die 1. Eskadron vom Pommersches
Husaren-Regiment "Fürst Blücher von Wahlstatt" Nr. 5 nach Schlawe versetzt.
Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum
Leutnant ernannt. Als solcher wurde er im Herbst als Eskadronoffizier wieder in
der 2. Eskadron seines Regiments in Stolp eingesetzt. Zum Sommrbeginm 1900
wechselte er zum Ostasiatisches Expeditionskorps. Am 9. Juli 1900 schiffte er
sich als Offizier des in Potsdam formierten Ostasiatisches Reiter-Regiment in
Kiel an Bord vom Linienschiff SMS "Kaiser Wilhelm II." ein. Am 30. September
1901 ist er aus dem Ostasiatischen Expeditionskorps ausgeschieden und wurde
dafür in der Armee wieder angestellt. Er kam dabei als Leutnant zur Eskadron
Jäger zu Pferde Nr. 17 nach Graudenz. In dieser wurde er die nächsten Jahre als
Eskadronoffizier eingesetzt. Die Eskadron Jäger zu Pferde Nr. 17 war dem
Westpreußisches Kürassier-Regiment "Herzog Friedrich Eugen von Württemberg" Nr.
5 zugeteilt. Am 9. April 1902 hat er die fast fünf Jahre jüngere
Gustave
Ernestine Angelika Zielke, Tochter des 1894 verstorbenen Rittergutsbesitzers von
Hohen-Scharsow, Friedrich Wilhelm Zielke, in Goldbeck bei Stolp geheiratet. Am
26. Juni 1905 wurde sein Sohn Friedrich-Karl
Albrecht Fischer in Graudenz geboren. Am 13. September 1906 wurde er bei der
Eskadron Jäger zu Pferde Nr. 17 in Graudenz zum Oberleutnant befördert. Kurz
darauf wurde er mit der gesamten Eskadron zur Aufstellung vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4 in Graudenz
herangezogen und damit in dieses versetzt. Am gleichen Tag wurde er für etwa
zwei Jahre als Schüler zum Militär-Reit-Institut nach Hannover kommadiert. Nach
seiner Rückkehr wurde er mehrere Jahre als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron
vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4 in Graudenz verwendet. Am 15.
August 1911 wurde er unter Beförderung zum Rittmeister, vorläufig ohne Patent,
als Eskadronchef in das Ostpreußisches Ulanen-Regiment "Graf zu Dohna" Nr. 8
versetzt. In diesem wurde er Nachfolger von Rittmeister von Zeschau zum Chef der
3. Eskadron in Stallupönen ernannt. In dieser Funktion wurde ihm am 27. Januar
1912 sein Patent als Rittmeister verliehen. Auch kurz vor der Mobilmachung
fürden 1. Weltkrieg gehörte er im Frühjahr 1914 als Eskadronchef noch zum
Ostpreußisches Ulanen-Regiment "Graf zu Dohna" Nr. 8. Über seine Einsätze im 1.
Weltkrie ist bisher nichts bekannt. Am 22. März 1918 wurde er zum Major
befördert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er im Jahr 1919 als Major in das
vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai
1920 gehörte er zum Stab vom
Reiter-Regiment 5
in Stolp. Als Major beim Stabe des Regiments wurde er auch bei der Bildung des
100.000 Mann-Heeres der Reichswehr im Herbst 1920 eingeteilt. Auch nach der Umbenennung des Regiments zum
5. (Preußisches)
Reiter-Regiment im Frühjahr 1921 gehörte er noch zum Regimentsstab in Stolp.
Am 1. Oktober 1923 wurde er als Nachfolger von Oberst Richard von Graberg zum
Kommndeur vom 2. (Preußisches)
Reiter-Regiment in Allenstein ernannt. Dort wohnte er privat in der
Kaiserstraße 9 in Allenstein. Zum 1. November 1923 wurde er zum Oberstleutnant
befördert. 1925/26 gab er sein Kommando in Allenstein an Oberstleutnant Harald von Sichart
ab. Er wohnte danach bis mindestens 1938 als Oberstleutnant a.D. in der
Wilhelmstraße 20 in Allenstein. Seine Ehefrau starb am 16. Oktober 1936 in
Allenstein. Anfang 1938 stand er im
Adressbuch als Oberstleutnant a.D. z.V. und wurde als Gebietskriegerführer bezeichnet.
Dabei
hatte er die Telefonnummer 2362. Am 26. Februar 1941 starb seine Mutter
ebenfalls in Allenstein. Er selbst starb wenige Jahre nach Ende des 2.
Weltkrieges in Erfurt. Sein einziges Kind starb unverheiratet im Jahr 1952.
Sein jüngerer Bruder war der am 3. Oktober
1878 in Danzig-Neufahrwasser geborene Carl Richard Fischer. Der gemeinsame Vater starb am
gleichen Tag kurz vor seiner Geburt.