von Graberg, Hermann Carl Richard

 

* 16. Januar  1875, Berlin

† 8. September 1956, Bad Homburg vor der Höhe

 

 

Richard von Graberg war der Sohn des späteren General der Infanterie Hermann Karl Wilhelm von Graberg und dessen Ehefrau Luise Pauline Hedwig, geborene Haacke. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1892 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Schlesisches Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ Nr. 8. Am 18. Oktober 1892 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Mai 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im 2. Schlesisches Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ Nr. 8 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Jahr 1900 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 2. Schlesisches Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ Nr. 8 ernannt. Als solcher wurde er am 12. September 1902 zum Oberleutnant befördert. Am 22. März 1903 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1903 zum großen Generalstab kommandiert. Am 14. April 1906 wurde er zum Hauptmann im großen Generalstab befördert. Er heiratete am 10. April 1907 (standesamtlich) und am 11. April 1907 (kirchlich) die fast sechs Jahre jüngere Margot Helene Mathilde Therese Hertha von Borries, Tochter des verstorbenen Oberleutnant Johann August Arthur von Borries, in Breslau. Am 13. Juli 1908 wurde sein Sohn Hermann Artur Richard Vilnius Hans Otto 'Hanno' von Graberg in Berlin-Schöneberg geboren. Am 27. Januar 1909 wurde er als Eskadronchef in das 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2 nach Schwedt versetzt. Am 9. Februar 1910 wurde seine Tochter Margot Karin von Graberg in Schwedt geboren. Im Mai 1912 wurde er dann in den Generalstab der Garde-Kavallerie-Division versetzt. Am 19. November 1912 wurde er bei diesem zum Major befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann in den Generalstab der 1. Division versetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch zu diesem. Mit dem Stab kam er dann bei Ausbruch des Krieges an die Front. 1915 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Höheres Kavallerie-Kommando 6 ernannt. 1916 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Nr. 427 ernannt. 1917 wurde er dann als Verbindungsoffizier der Obersten Heeresleitung (OHL) zum österreichischen Korps Borowiz kommandiert. Im Januar 1918 wurde er dann zum Oberquartiermeister der 8. Armee ernannt. Als solcher wurde er am 25. Februar 1918 zum Oberstleutnant befördert. Im Dezember 1918 wurde er dann in den großen Generalstab versetzt. Im Januar 1919 wurde er dann zum Kommandeur der 38. Kavallerie-Brigade ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann ebenfalls im Jahr 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Frühjahr 1920 zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 9 in Fürstenwalde ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter dort verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kommandeur vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment in Fürstenwalde übernommen. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Sein Kommando über sein Regiment behielt er dann bis zum 11. Juni 1922, an diesem Tag übergab er es dann an Oberstleutnant Friedrich Böhmer-von Emmich. Er wurde dann als Nachfolger von Oberstleutnant Max von Diringshofen zum Kommandeur vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Allenstein ernannt. Zum 1. Oktober 1923 gab er sein Kommando an Major Curt Fischer ab. Er wurde dafür an diesem 1. Oktober 1923 zum Chef des Stabes der 2. Kavallerie-Division in Breslau ernannt. Im Sommer 1924 wurde er durch Oberstleutnant Hermann Franke abgelöst. Er wurde dafür jetzt in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. April 1925 zum Generalmajor befördert. Im Frühjahr 1926 gehörte er dann zum Stab der 4. Division der Reichswehr in Dresden. Dort wohnte er privat in der 1. Etage der Gerhart-Hauptmann-Straße 3 b in Dresden. Am 9. April 1926 starb sein Vater in Berlin. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann als Nachfolger von General der Kavallerie Hugo von Kayser zum Kommandeur der 2. Kavallerie-Division in Breslau ernannt. Dieses Kommando behielt er dann zwei Jahre. Am 1. November 1927 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. September 1928 gab er sein Kommando über die 2. Kavallerie-Division in Breslau an Generalmajor Gerd von Rundstedt ab. Er wurde an diesem Tag auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er wohnte 1932 am Olivaer Platz 10 in Berlin W 15 und hatte die Telefonnummer J2 Oliva 1053. Spätestens ab 1934 wohnte er für mindestens 8 Jahre in der Güntzelstraße 57/58 in Berlin-Wilmersdorf und hatte die Telefonnummer 873179. Am 28. Oktober 1933 starb seine Mutter. Seine Tochter heiratete am 30. Dezember 1936 den fast sechs Jahre älteren Kurt Georg von Levetzow-Specht. Diese Ehemann ist 1943 gefallen. Seine Tochter starb bereits im Jahr 1949 in Berlin. Er lebte in den 50iger Jahren in der Pariser Straße 59 in Berlin W 15. Er selbst starb am 8. September 1956 um 20:50 Uhr in der Taunusstraße 3 in Bad Homburg vor der Höhe. Als Todesursachen wurden Kreislaufschwäche, Beritonitis und Fleus angegeben.