Fromm, Friedrich Wilhelm Waldemar
* 8. Oktober 1888, Charlottenburg bei Berlin † 12. März 1945, Brandenburg-Görden (hingerichtet) |
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Fritz Fromm war der Sohn vom Fußartillerieoffizier und späteren Generalleutnants Johannes Richard Fromm und dessen Ehefrau Hedwig Elise Clara, geborene Fromm. Er trat am 30. Dezember 1906 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55 nach Naumburg an der Saale. Im August 1907 wurde er bei diesem zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Juni 1908 beim Feldartillerie-Regiment Nr. 55 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 15. September 1906 (D4) datiert. Danach wurde er anfangs als Batterieoffizier bei der 4. Batterie seines Regiments in Naumburg eingesetzt. Im Frühjahr 1910 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Batterie seines Regiments am gleichen Standort. Ab dem Herbst 1910 wurde er mehrere Jahre als Batterieoffizier in der 3. Batterie in Naumburg verwendet. Er heiratete am 26. Juni 1912 die fast genau vier Jahre jüngere Sophie Helene Frieda Oemler, Tochter vom verstorbenen Major der Feldartillerie Friedrich Wilhelm Hermann Oemler, in Naumburg an der Saale. Seine Tochter Helga Anna Klara Helene Fromm wurde am 1. Juni 1913 in Naumburg geboren. 1913/14 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant von Wilcke zum Adjutant der I. Abteilung seines Regiments im gleichen Standort ernannt. Sein Vater starb am 22. Mai 1914 im Alter von 63 Jahren in seiner Wohnung in der Nikolsburger Straße 11 in Berlin-Wilmersdorf und wurde drei Tage später beigesetzt. Zu Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er als Adjutant des I. Abteilung noch zum 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55. Als solcher wurde er am 28. November 1914 (L9l) zum Oberleutnant befördert. Ab dem 5. Januar 1915 führte er die leichte Munitionskolonne I seines Regiments. Nicht einmal zwei Monate später wurde er am 28. Februar 1915 zum Regimentsadjutant ernannt. Am 16. November 1915 wurde er als Adjutant zum Artilleriekommandeur 76 bei der 76. Reserve-Division versetzt. Dabei wurde er am 18. April 1916 (W) zum Hauptmann befördert. Als Batterieführer wurde er ab dem 12. Mai 1917 eingesetzt. Sein Sohn Harald Fromm wurde am 13. Mai 1917 in Naumburg geboren. Ab dem 22. Juli 1917 wurde er als stellvertretender Generalstabsoffizier bei der 76. Reserve-Division versetzt. Am 15. August 1917 wurde er in den Generalstab vom Generalkommando z.b.V. 61 versetzt. Am 20. November 1917 wechselte er in den Generalstab vom Divisionskommando z.b.V. 302. Vom 25. März 1918 bis zum 30. März 1918 wurde er zum 1. Führerkurs kommandiert. Vom 27. Mai 1918 bis zum 1. Juni 1918 wurde er zu einem Kurs an die Heeresgasschule kommandiert. Am 14. Juni 1918 folgte seine Versetzung zu den Offizieren von der Armee. Vom 8. Juli 1918 bis zum 4. August 1918 besuchte er den 9. Generastabslehrgang, bevor er am 12. September 1918 zum Generalkommando z.b.V. 64 versetzt wurde. Mitte Dezember 1918 wechselte er dann in den Stab der 30. Infanterie-Division. Im Krieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde Hauptmann Fromm in das vorläufige Reichsheer übernommen. Im Januar 1919 wohnte er privat in der Parkstraße 8 in Naumburg an der Saale. Ende Februar 1919 wurde er wieder zum 2. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 55 versetzt, bevor er Anfang März 1919 zum Generalstab der 5. Infanterie-Division versetzt wurde. Ab Herbst 1919 wurde er dabei im Reichswehr-Artillerie-Regiment 5 eingesetzt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 5 der Reichswehr-Brigade 5. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Batteriechef zum 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Im Oktober 1921 wurde er dann bei einem Abteilungsstab des 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Im Frühjahr 1922 wechselte er dann in den Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin, wo er im Generalstab eingesetzt wurde. Ihm wurde am 1. Juli 1922 ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. April 1916 (4) zugeteilt. Dort wurde er dann am 1. März 1927 zum Major befördert. Daraufhin wurde er am 1. April 1927 in das 14. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Dort wurde er als Chef der Ausbildungs-Eskadron eingesetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) ebenfalls in Berlin, versetzt und dort im Wehramt (WehrA) eingesetzt. Am 1. April 1931 wurde er dann in diesem zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juni 1932 übernahm er dann als Kommandeur die IV. (reitende) Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Oberst befördert und erneut in das RWM versetzt. Er wurde als Nachfolger von Generalleutnant Alfred Boehm-Tettelbach zum Chef vom Wehramt (WehrA) ernannt. Durch die Umbenennung seiner Dienststelle wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Chef des Allgemeines Heeresamt (AHA) im Reichskriegsministerium (RKM) ernannt. Als solcher wurde er kurz nach der Enttarnung der Einheiten am 1. November 1935 (1) zum Generalmajor und am 1. Januar 1938 (2) zum Generalleutnant befördert. Am 20. April 1939 wurde er immer noch als Chef des Allgemeines Heeresamt (AHA) im OKH zum General der Artillerie befördert. Sein Rngdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1939 (6) festgelegt. Kurz nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 31. August 1939 als Nachfolger von Char. General der Infanterie Joachim von Stülpnagel zum Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt. Im Herbst 1939 wurde seine Stelle dann zum Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres erweitert. Als solcher wurde er am 13. Juli 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ihm wurden auch die Spangen zu seinen beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Am 19. Juli 1940 (14) wurde er durch Hitler zum Generaloberst befördert. Er blieb in seiner Dienststellung bis zum Sommer 1944. Sein Sohn Harald Fromm ist als Hauptmann und Chef der 7. Batterie vom Artillerie-Regiment Großdeutschland am 29. November 1942 gefallen. Er wurde bei Bogorodiskoje, 15 Kilometer südlich von Olemino,. durch Infanteriegeschosse in Hoden und Kopf getroffen. Nach anderer Angabe war das in Staruchi (Lutschessetal) passiert. Am 20. Juli 1944 spielte er eine sehr merkwürdige Rolle. Am Nachmittag des Tages erhielt Fromm von seinem Vertreter, General der Infanterie Olbricht, die Meldung, dass Hitler einem Attentat zum Opfer gefallen sei und es nun an der Zeit wäre, das Stichwort für innere Unruhen „Walküre" auszugeben. Fromm bestand darauf, sich vor Ausgabe eines so schwerwiegenden Befehls erst selbst vom Tode Hitlers beim Führerhauptquartier zu vergewissern. Von Generalfeldmarschall Keitel erfuhr Fromm, dass Hitler das Attentat überlebt hatte und lehnte es ab den von Olbricht erwünschten Befehl zu geben. Gegen 17 Uhr wurde Olbricht und Stauffenberg erneut bei Fromm vorstellig und teilte ihm mit das „Walküre" unter Verwendung seines Namens ausgelöst worden sei. Nach dem Fromm sich immer noch nicht bereit erklärte mitzumachen wurde er von den Verschwörern unter Hausarrest gestellt. Gegen Mitternacht konnte er sich mit ihm ergebenen Stabsoffizieren befreien, ließ die Verschwörer festnehmen und einige von ihnen kurze Zeit später im Bendlerblock erschießen. Er wurde auf seinem Posten durch Heinrich Himmler abgelöst. Am 19. September 1944 wurde er durch den Ehrenhof aus der Wehrmacht ausgestoßen. Seine zwielichtige Verwicklung in die Ereignisse des 20. Juli 1944 brachte ihn von den Volksgerichtshof, wo er am 7. März 1945 wegen „Feigheit" zum Tode verurteilt wurde. Außerdem wurde seine Wehrwürdigkeit aberkannt, was den Verlust aller Orden und Ehrenzeichen zur Folge hatte. Am 12. März 1945 wurde er in der Haftanstalt Brandenburg-Görden erschossen.
Er hatte mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 20. Mai 1886
in Straßburg im Elsaß geborene Erich Richard
Ludwig Theodor Fromm. Dieser starb als Baby am Darmcatarrh am 26. Juni 1886 in
Koblenz und wurde dort am 27. Juni 1886 beigesetzt.
Seine ältere Schwester
war die am 4. Dezember 1887 in Charlottenburg geboren Elisabeth Friederike
Therese Barbara Fromm. Diese starb bereits als Kleinkind am 5. Oktober 1890 in
der elterlichen Wohnung in Charlottenburg.
Seine jüngere Schwester war die
23. Juli 1890 in Charlottenburg geborene Erna Gertrud Hildegard Clara Fromm.
Diese Schwester starb am 6. April 1971 in Dannenberg (Elbe)
Eine weitere
jüngere Schwester war die am 20. Januar 1895 in Mainz geborene
Edith Irmgard Therese Fromm. Diese heiratete am
7. Januar 1919 den etwas über zwei Jahre älteren Student der Theologie Erich
Ludwig Hermann Fromm, Sohn des Generalmajors Ernst Fromm, in Berlin-Wilmersdorf.
Der Ehemann wurde mit einem rechtskräftigen Beschluß des Amtsgerichts Schöneberg
vom 16. Januar 1974 mit dem 31. Dezember 1945 für tot erklärt. Die Schwester
wohnte nach Kriegsende in der Carl von Ossietzki-Straße 32 in Altenburg. Sie
starb am 22. Dezember 1948 um 2 Uhr im Thüringischen Landeskrankenhau in der
Leipziger Straße 55 in Altenburg. Als Todesursache wurden Gehirnblutung,
Schlaganfall und Gehirnlähmung angegeben.
Ritterkreuz (13. Juli 1940)