Reichsfreiherr Geyr von Schweppenburg, Leo

 

* 2. März 1886, Potsdam

† 27. Januar 1974, Irschenhausen

 

Leo Reichsfreiherr Geyr von Schweppenburg trat am 29. Juni 1904 in Stuttgart als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment König (2. Württ.) Nr. 26 ein. Die Ernennung zum Leutnant mit Patent vom 25. April 1904 erfolgte am 18. Oktober 1905. Von 1911 bis 1914 war er an der Kriegsakademie in Berlin im Einsatz. Dort wurde er mit einem Patent vom 18. April 1913 zum Oberleutnant befördert. 1914 rückte er mit dem Dragoner-Regiment König (2. Württ.) Nr. 26 in den Krieg. Er machte die Feldzüge in Frankreich, Polen, Russland und auf dem Balkan mit. Mit einem Patent vom 27. Januar 1915 wurde er zum Rittmeister befördert. 1917 wurde er in den Generalstab versetzt. Auch nach dem Krieg blieb er in der Armee. 1920 wurde er als Lehrer für Taktik an die Infanterieschule München versetzt. Von 1922 bis 1925 wurde er als Schwadronsführer im 18. Reiter-Regiment verwendet. Von 1925 bis 1928 war er dann im Stab der 3. Kavallerie-Division in Weimar tätig. Von 1928 bis 1930 war er dann im Stab der 4. Division der Reichswehr und des Wehrkreiskommando IV tätig. Dort wurde er mit Patent vom 1. Februar 1930 zum Oberstleutnant befördert. Anschließend fuhr er als Dolmetscher in die Sowjetunion und besuchte die dortige Panzertruppenschule. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Kommandeur vom 14. Reiter-Regiment in Ludwigslust ernannt. Mit Patent vom 1. Oktober 1932 wurde er zum Oberst befördert. Auf Grund seiner Sprachkenntnisse wurde er am 1. April 1933 zum Militärattaché für Großbritannien, Belgien und Niederlande in London ernannt. Am 1. September 1935 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Generalleutnant befördert und dabei wieder nach Deutschland kommandiert. Gleichzeitig wurde er zum Kommandeur der 3. Panzer-Division ernannt. Diese Division kommandierte er bis zur Beendung des Polenfeldzuges. Am 15. Februar 1940 übernahm er das XXIV. Armeekorps (motorisiert). Am 20. April 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1940 zum General der Kavallerie, später General der Panzertruppen, befördert.  Mit seinem Korps nahm er am Westfeldzug teil. Im Juni 1941 trat er mit dem Korps im Rahmen der Panzergruppe 2 auch zum Russlandfeldzug an. Minsk, Smolensk, Kiew und Brjansk sind dabei besonders hervorzuheben. Am 9. Juli 1941 erhielt er für die Leistungen des Korps das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Wegen einer ernsthaften Erkrankung musste er am 8. Januar 1942 sein Kommando abgeben und in die Heimat zurückkehren. Im Juli 1942 übernahm er dann das XXXX. Panzerkorps mit dem er bis zum Kaukasus vorstieß. Wegen erneuter Erkrankung trat er am 1. Oktober 1942 erneut in die Führerreserve zurück. Am 28. Juli 1943 übernahm er das LVIII. Reserve-Panzerkorps. Im Dezember 1943 wurde er zum General der Panzertruppen West ernannt. Danach übernahm er die aus dieser Stellung entstandene Panzergruppe West. Nach dem bekannt werden der alliierten Invasion vom 6. Juni 1944 wurde die Panzergruppe West der 7. Armee unterstellt. Am 10. Juni 1944 wurde sein Hauptquartier durch einen alliierten Luftangriff zerstört. Er selbst wurde nur verletzt, aber viele Offiziere seines Stabes wurden dabei getötet oder ebenfalls verletzt. Anfang Juli 1944 wurde er seiner Stellung enthoben und erneut in die Führerreserve versetzt. Im August 1944 wurde er zum Inspekteur der Panzertruppen des Ersatzheeres ernannt. Im Mai 1945 geriet er in Bayern in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 wieder entlassen wurde

.

Ritterkreuz (9. Juli 1941)