Freiherr Grote, Woldemar Eduard Wilhelm Ernst

 

* 2. Juli 1877, Trendelburg

† 16. April 1957, Braunschweig

 

 

Woldemar Freiherr Grote trat am 9. März 1895 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn des preußischen Oberamtmann August Georg Otto Eduard Freiherr Grote und dessen Ehefrau Idaline, geborene von Rantzau, kam dabei zum Rheinisches Dragoner-Regiment „Freiherr von Manteuffel“ Nr. 5 in Hofgeismar. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1895 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule in Metz wurde er am 18. August 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier im Rheinisches Dragoner-Regiment „Freiherr von Manteuffel“ Nr. 5 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Ab dem Frühjahr 1900 wurde er dann mehrmals als Verbindungsoffizier bei Remontekommissionen eingesetzt. Ende September 1902 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom Rheinisches Dragoner-Regiment „Freiherr von Manteuffel“ Nr. 5 ernannt. Diese Funktion übte er dann mehr als vier Jahre aus. Am 5. April 1906 hat er die zweieinhalb Jahre jüngere Edith Aimée Amelie Freiin von Verschuer, Tochter vom Ernst Nikolaus Karl Hermann Freiherr von Verschuer, in Kassel geheiratet. Als Regimentsadjutant wurde er am 13. September 1906 auch zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1906 wurde er zum Gerichtsoffizier vom Rheinisches Dragoner-Regiment „Freiherr von Manteuffel“ Nr. 5 in Hofgeismar ernannt. Am 7. Februar 1907 wurde seine Tochter Gudela Edith Idaline Sophie Else Leonie Freiin Grote in Hofgeismar geboren. Am 1. Oktober 1907 wurde er dann zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert. Am 2. Februar 1908 wurde sein Sohn Ernst August Woldemar Emmo Georg Ludwig Wilhelm Hans-Joachim Freiherr Grote in Hannover geboren. Am 18. Februar 1909 wurde sein Sohn Woldemar Hans Eckebrecht Otto Christoph Arnold Günther Freiherr Grote in Hofgeismar geborgen. Am 19. November 1909 wurde er dann als Adjutant zur 5. Kavallerie-Brigade versetzt. Als solcher wurde er dann die nächsten beiden Jahre eingesetzt. Am 25. Oktober 1910 wurde sein Sohn Gerhard Ebertus Friedrich Albert Freiherr Grote in Frankfurt an der Oder geboren. Am 27. Januar 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister zum Chef der 5. Eskadron vom Pommersches Dragoner-Regiment „von Wedel“ Nr. 11 in Lyck ernannt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann mit seiner Eskadron im Pommersches Dragoner-Regiment „von Wedel“ Nr. 11 an die Front. Mitte September 1915 wurde er als Adjutant zum Generalkommando z.b.V. 57 versetzt. Am 18. Oktober 1917 wurde er dann für drei Monate zum Kommandeur des II. Bataillons vom Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 76 ernannt. Mitte Dezember 1917 wurde er dann als Bataillonskommandeur in das Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 35 versetzt. Als solcher wurde er am 22. März 1918 zum Major befördert. Mitte Juni 1918 wurde er dann zum Metzer Infanterie-Regiment Nr. 98 versetzt und anfangs als Führer des Regiments eingesetzt. Am 21. Juni 1918 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom Metzer Infanterie-Regiment Nr. 98 ernannt. Als solcher blieb er dann bis zum Ende vom 1. Weltkrieg eingesetzt. Im Krieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Februar 1919 kam er dann wieder zum Pommersches Dragoner-Regiment „von Wedel“ Nr. 11. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er zuerst beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 40 eingesetzt. Im Oktober 1919 kam er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 120. Bei diesem wurde er als Führer des III. Bataillons verwendet. Am 1. April 1920 wurde er dann als Chef einer Eskadron zum Reiter-Regiment 11 versetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter als solcher eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 11. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann anfangs weiter als Eskadronchef eingesetzt. Ab dem Sommer 1921 wurde er dann die nächsten Jahre im Regimentsstab vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment eingesetzt. Dabei wurde er zum 1. November 1923 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher erhielt er dann bereits seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. Mai 1925 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Eduard Freiherr von Rotberg zum Kommandeur vom 16. Reiter-Regiment in Kassel ernannt. Mit seinem Regimentsstab wurde er noch im gleichen Jahr nach Erfurt verlegt. Seine Tochter Gudela Freiin Grote heiratete am 31. Oktober 1928 in Erfurt den späteren Generalmajor Friedrich-Carl von Steinkeller. Am 1. November 1928 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1929 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Kurt Fischer zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Königsberg ernannt. Diese Position behielt er dann für zwei Jahre. Am 31. Januar 1931 gab er sein Kommando über das Regiment an Oberst Ernst Schaumburg ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.

In der Folge wurde er dann bei der Organisation des Deutschen Roten Kreuzes in Kassel eingesetzt. Am 1. Oktober 1934 wurde er dann bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wieder reaktiviert. Er wurde dann zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Kassel ernannt. Am 1. Dezember 1934 wurde er zum Leiter der Werberstelle Gießen IV ernannt. 1935 wurde er dann nach Darmstadt versetzt. Dort wurde er dann bis zum 6. Oktober 1936 als Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Darmstadt eingesetzt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Landwehr-Kommandeur Berlin ernannt. Als solcher wurde er dann zum 1. Oktober 1937 zum Generalmajor befördert. Sein Kommando als Landwehr-Kommandeur Berlin behielt er dann bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Am 26. August 1939 wurde er zum Kommandeur der 218. Infanterie-Division ernannt. Nach der Aufstellung führte er seine Division bei Beginn des Krieges in den Polenfeldzug. Danach wurde er zum 1. November 1939 zum Generalleutnant befördert. Mit seiner Division verlieb er bis zum Frühjahr 1940 als Besatzungstruppe in Polen. Sein Sohn Oberleutnant Gerhard Freiherr Grote starb am Abend vom 31. März 1940 in Greifswald. Der Flugzeugführer der Z-Staffel der 4. Ergänzungsgruppe vom Kampfgeschwader starb bei einem Absturz den Unfalltod und wurde in Böhlendorf bei Bad Sülze in Mecklenburg beerdigt. Sein Sohn Gerhard war erst seit dem 10. Juni 1939 verheiratet und sein Enkel Gerhard Woldemar Gottlob Manfred Freiherr Grote wurde am 17. Juni 1940 in Böhlendorf geboren. Im Juni 1940 verlegte er selbst mit seiner 218. Infanterie-Division an den Oberrhein. Seine Division wurde nach dem Ende des Westfeldzuges im Sommer 1940 beurlaubt und im Februar 1941 wieder aufgerufen. Sein Sohn Woldemar Löbbeke Freiherr Grote ist als Träger des Deutschen Kreuz in Gold, Hauptmann und Angehöriger des Stabes des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 68 am 17. Dezember 1941 in Pomjagino vor Moskau gefallen, dieser war seit dem 15. März 1940 verheiratet, diese Ehe blieb kinderlos. Er selbst blieb bis zum Ende Dezember 1941 Kommandeur der 218. Infanterie-Division. Er gab dann sein Kommando an Generalleutnant Horst Freiherr von Uckermann ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 31. August 1942 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Sein Sohn Ernst August Freiherr Grote ist als Oberstleutnant am 4. Juli 1944 in Wolna, bei Minsk, gefallen, dieser war seit dem 28. September 1940 verheiratet gewesen. Sein Schwiegersohn geriet nur wenige Tage später in russische Gefangenschaft, aus der er erst 1955 wieder zurückkehren sollte. Seine Tochter wanderte 1950 in die USA aus. Seine Frau starb am 22. November 1951 in Marburg an der Lahn. Er selbst starb 1957 in Braunschweig.