Henrici, Sigfrid
* 10. Mai 1889, Soest / Westfalen
† 8. November 1964, Bad Nauheim / Hessen |
Sigfrid Henrici trat am 2. September 1907 als Fahnenjunker in die Kaiserliche
Armee ein. Er kam dabei zum 1. Kurhessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11. Am 27. Januar 1909
wurde er in diesem zum Leutnant
befördert. Mit dem Feldartillerie-Regiment Nr. 11 zog er bei Ausbruch des 1.
Weltkrieges an die Front. Am 24. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant
befördert. Ab 1915 nahm er als Beobachter bei der Fliegertruppe
am Krieg teil. Ihm wurden beide Eisernen Kreuze verliehen. Außerdem wurde ihm im
Februar 1918 das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von
Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Im Sommer 1918 wurde er in den Generalstab versetzt. Dort wurde
er am 18. August 1918 zum Hauptmann befördert. Nach Kriegsende diente er noch
kurz bei der Artillerie des Reichsheeres, bevor er am 31. Januar 1920 als Hauptmann aus der Armee entlassen und in die
Polizei übernommen wurde. Dort diente er zuerst in der Sicherheitspolizei. 1921
wurde er zum Major der Polizei befördert. Von April 1925 bis April 1930 wurde er
als Lehrer an der Polizeischule Eiche eingesetzt. 1930 bis 1932 wurde er dann
zum Kommandeur der Polizei-Inspektion Düsseldorf ernannt. 1933 wurde er dann in
das Innenministerium versetzt. Dort wurde er am 1. November 1933 zum
Oberstleutnant der Polizei befördert. Auch bei seiner Beförderung zum
Polizei-Oberst gehörte er noch zum Innenministerium. Am 15. Oktober 1935 wurde er als Oberst wieder in die
Wehrmacht übernommen. Dabei kam er zuerst zum Stab vom Artillerie-Regiment
19. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment
29 ernannt. Am 10. November 1938 wurde er zum
Artillerie-Kommandeur 16 (Arko
16) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1939 zum Generalmajor
befördert. Bei der Mobilmachung wurde er dann zum
Artillerie-Kommandeur 30 (Arko
30) ernannt. Nach dem Polen- und Westfeldzug wurde er im November und
Dezember 1940 kurzzeitig mit der Führung der
60.
Infanterie-Division (motorisiert) beauftragt. Ihm wurden inzwischen die
Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Danach wurde er wieder als
Artillerie-Kommandeur 30 (Arko
30) eingesetzt. Am 16. März 1941 wurde er zum Kommandeur
der 16.
Infanterie-Division (motorisiert) ernannt. Am 1. Juni 1941 wurde er zum
Generalleutnant befördert. Ab Juni 1941 führte er die Division im Ostfeldzug
zuerst nach Südrussland hinein. Als
Generalleutnant wurde er am 13. Oktober 1941 für die Erfolge seiner Division
bei der Kesselschlacht um Uman mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 13.
November 1942 gab er sein Divisionskommando ab und wurde mit der Führung des XXXX.
Panzerkorps beauftragt. Am 1. Januar 1943 wurde er zum General der
Panzertruppen befördert. Gleichzeitig wurde er zum Kommandierenden General vom XXXX.
Panzerkorps ernannt. Am 13. August 1943 wurde er mit dem Deutschen
Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. September 1943 wurde er namentlich im
Wehrmachtsbericht erwähnt: "Bei den Abwehrkämpfen im Raum von Issjum hat sich
das XL. Panzerkorps unter Führung des Generals der Panzertruppen Henrici
besonders ausgezeichnet." Bei den Kämpfen um Uman und Saporoshje wurde er
schwer verwundet und zur Genesung am 1. Oktober 1943 in die
Führerreserve des OKH versetzt. Am 9. Dezember 1943 wurde er für die
Leistungen seines Korps mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Im Frühjahr 1944 übernahm er den Festland-Stab Krim. Am 8. Mai 1944 wurde er
wieder in die Führerreserve versetzt. Am 3. September 1944
wurde er wieder zum Kommandierender General des XXXX.
Panzerkorps ernannt, welches er bis zum Kriegsende führte. Am 9. Mai 1945 geriet er in
russische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im Oktober 1955 entlassen.
Ritterkreuz (13. Oktober 1941), Eichenlaub (9. Dezember 1943)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall,
1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945
Band 5: Von Haack - Hitzfeld, Biblio-Verlag 1999