Jacob, Alfred
* 1. April 1883, München
† 13. November 1963, München |
Alfred Jacob war der Sohn vom Königlichen Oberpostrat Jakob Jacob und dessen Ehefrau Josefine, geborene Hirsch. Er trat am 4. August 1902 als zweijährig Freiwilliger in die Königlich Bayerische Armee ein. Dort kam er zum Bayerischen Eisenbahn-Bataillon. Er entschied sich aber dann dort doch zu einer Offizierslaufbahn. Nach dem Besuch der Kriegsschule in München wurde er am 9. März 1904 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann fast ein Jahr im 1. Königlich Bayerisches Pionier-Bataillon eingesetzt. Noch vor dem Frühjahr 1905 wurde er dann wieder in das Bayerisches Eisenbahn-Bataillon versetzt. 1908 starb sein Vater. Am 19. Oktober 1909 heiratete er Elfriede Pirscher. Am 15. März 1911 wurde seine Tochter Gertrud Marie Luisa Jacob geboren. Im Königlich Bayerischen Eisenbahn-Bataillon wurde er im März 1912 als Adjutant auch zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1914 wurde er zum Bayerischen Kriegsministerium kommandiert. Im 1. Weltkrieg wurde er dann in verschiedenen Positionen eingesetzt. Zuerst wurde er am 5. August 1914 als Adjutant beim Stabsoffizier der Eisenbahntruppen zur besonderen Verwendung Nr. 1 eingeteilt. Vom 6. August 1914 bis zum 31. Oktober 1914 hat er sich aus dienstlichem Anlaß im Gebiet des westlichen Kriegsschaplatzes aufgehalten. Am 23. Oktober 1914 wurde er als solcher zum Hauptmann ohne Patent befördert. Am 1. November 1914 wurde er als Kompanieführer zur bayerischen Reserve-Eisenbahnbau-Kompanie 4 versetzt. Vom 25. November 1914 bis zum 27. Januar 1915 wurde er bei Stellungskämpfen in Flandern eingesetzt. Am 27. Januar 1915 wurde er als Adjutant bei der Inspektion des Ingenieurkorps eingeteilt. Vom 22. Juli 1915 bis zum 29. Juli 1915 wurde er zur Information zum Alpenkorps kommandiert. Am 9. August 1915 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Vom 9. November 1915 bis zum 15. November 1915 wurde er zur Besichtigung der Donaubrücken auf den Balkankriegsschauplatz kommandiert. Am 18. November 1915 wurde seine Tochter Elisabeth Jacob geboren. Am 1. Mai 1917 wurde er als Hauptmann zur besonderen Verwendung zur bayerischen Fernsprech-Abteilung 21 versetzt. Vom 3. Mai 1917 bis zum 11. August 1917 wurde er bei Stellungskämpfen in Lothringen verwendet. Vom 31. Mai 1917 bis zum 16. Juli 1917 wurde er in dieser Zeit zum Gruppennachrichtenkommandeur 15 als dessen Vertreter kommandiert. Vom 12. August 1917 bis zum 15. September 1917 wurde er wieder zur Inspektion des Ingenieurkorps kommandiert. Am 25. August 1917 ist er an Scharlach erkrankt. Am 16. September 1917 wurde er als 1. Adjutant bei der Inspektion des Ingenieurkorps eingeteilt. Vom 3. Oktober 1917 bis zum 31. Oktober 1917 wurde er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nach Bad Kohlgrub beurlaubt. Vom 2. Januar 1918 bis zum 13. Januar 1918 wurde er zur Heeres-Nachrichtenschule Namur kommandiert. Am 8. Februar 1918 wurde er als Generalstabsanwärter der 3. bayerischen Infanterie-Division zugeteilt. Am 5. März 1918 wurde er ab dem 7. März 1918 wurde er auf die Dauer von 4 Wochen zur Einweisung in alle Bereiche des Infanterie-Dienstes zum Königlich Bayerisches 23. Infanterie-Regiment kommandiert. Vom 21. März 1918 bis zum 6. April 1918 wurde er bei der Großen Schlacht in Frankreich eingesetzt. Dazu gehörten vom 25. März 1918 bis zum 31. März 1918 Verfolgungskämpfe bis Montdidier - Noyon. Vom 7. April 1918 bis zum 20. Mai 1918 wurde er bei den Kämpfen an der Avre und bei Montdidier - Noyon verwendet. Vom 21. Mai 1918 bis 2. Juni 1918 schloß sich der Rückmarsc hinter die 18. Armee an. Vom 27. Mai 1918 bis zum 31. Mai 1918 war er an der Grippe erkrankt und wurde im Privatquartier in Prisieux behandelt. Zwischen dem 3. Juni 1918 und dem 8. Juni 1918 wurde er erneut bei den Kämpfen an der Avre und bei Montdidier - Noyon verwendet. Vom 9. Juni 1918 bis zum 16. Juli 1918 schloßen sich die Kämpfe an der Avre und an der Matz an. Dazu gehörte auch die Schlacht bei Noyon, bei der er vom 9. Juni 1918 bis zum 13. Juni 1918 eingesetzt wurde. Am 17. Juni 1918 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Vom 17. Juli 1918 bis zum 12. August 1918 wurde er in die Heimat beurlaubt. Dort wurde am 8. August 1918 seine Tochter Elfriede Jacob geboren. Nach seiner Rückkehr an die Front wurde er vom 13. August 1918 bis zum 19. August 1918 bei der Abwehrschlacht zwischen Somme und Oise eingesetzt. Daran schloß sich vom 20. August 1918 bis zum 2. September 1918 die Schlacht auf den Höhen zwischen Cheville und Noyon an. Am 8. September 1918 wurde er ab dem 10. September 1918 wurde er auf die Dauer von 3 Wochen zur Artillerie kommandiert, um sich für seine höhere Verwendung im Generalstabsdienst die nötigen Grundlagen zu verschaffen. Dieses Kommando hat er aber nicht angetreten, da die Division sich zur Ruhe zurückgezogen hat. Vom 9. September 1918 bis zum 27. September 1918 wurde er bei den Schlacht in den Waldbergen östlich Noyon eingesetzt. Er wurde dann erst vom 21. September 1918 bis zum 15. Oktober 1918 zur Artillerie kommandiert. Vom 28. September 1918 bis zum 11. November 1918 war er beim Stellungskampf vor Verdun im Einsatz. Am 13. Oktober 1918 wurde er mit Wirkung vom 17. Oktober 1918 als Bataillonsführer zum III. Bataillon vom Königlich Bayerisches 23. Infanterie-Regiment versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Kriegsende wurde er am 20. Dezember 1918 in die Inspektion des Ingenieurkorps nach München versetzt. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 als Kompaniechef der Eisenbahn-Kompanie der Reichswehr-Brigade 21 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon. Ab dem Sommer 1921 wurde er dann im Stab vom 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon in München eingesetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Transport-Abteilung (T 7) im Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er dann, nach der durch die Alliierten erzwungene Auflösung seiner Abteilung, für die nächsten Jahre in der Inspektion der Pioniere und Festungen (In 5) eingesetzt. Im Frühjahr 1928 gehörte er dann zur Kommandantur München. Am 1. Februar 1929 wurde er zum Kommandeur vom 7. (Bayer.) Pionier-Bataillon in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1930 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1931 wurde er dann in den Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium in Berlin versetzt. Dort wurde er zum Leiter der Pionier- und Festungsabteilung (Wa Prw 5) im Heeres-Waffenamt (WaA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1933 zum Oberst befördert. Auch bei der Umbenennung zum Reichskriegsministerium wurde er noch in dieser Funktion weiter verwendet. Bei der Enttarnung der Verbände der neuen Wehrmacht am 15. Oktober 1935 zum Höherer Pionier-Offizier 1 ernannt. Seine älteste Tochter Getrud Jacob heiratete am 24. März 1936 in Berlin-Charlottenburg den drei Jahre älteren Chemiker Dr. Ing. Friedrich Oskar Heinz Eisenbarth. Am 1. April 1936 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Inspekteur der Ostbefestigungen ernannt. Am 1. März 1938 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er dann im Herbst 1938 zum Inspekteur der Pioniere und der Festungen (In 5 / In Fest) ernannt. In Personalunion übte er zugleich die Funktion als Inspekteur der Inspektion der Eisenbahnpioniere (In 10) aus. Bei der Mobilmachung wurde er im Sommer 1939 zum Inspekteur der Festungen ernannt. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann zum General der Pioniere und Festungen im Oberkommando des Heeres ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1940 zum General der Pioniere befördert. Am 3. Juni 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern verliehen. Er übte seine Funktion bei zum Kriegsende aus. Mit der Kapitulation geriet er in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen. Aus der Ehe seiner Tochter Getrud Eisenbarth entsprang 1937 eine Enkeltochter und 1940 ein Enkelsohn.
Literatur und Quellen:
Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg,
Sig. MSG 109/10849
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern
mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
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Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
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Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6.
Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983