Lange, Hans

 

* 16. April 1874,

† 1948,

 

 

Hans Lange entstammte einer Soldatenfamilie. Sein Vater war bereits Hauptmann gewesen. Am 24. April 1893 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum das Magdeburgisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 4 in Magdeburg. Am 18. November 1893 wurde er bei diesem zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er mehrere Jahre als Batterieoffizier in der 8. Batterie seines Regiments in Magdeburg eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Als solcher gehörte er im Frühjahr 1899 als Batterieoffizier zur 6. Batterie seines Regiments in Magdeburg. Am 1. Oktober 1899 wurde er in das neue Altmärkisches Feldartillerie-Regiment Nr. 40 nach Burg versetzt. Von dort wurde er für fast zwei Jahre zum Militär-Reitinstitut kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1902 als Batterieoffizier zur 6. Batterie seines Regiments in Burg. Im Frühjahr 1903 und 1904 gehörte er in gleicher Funktion zur 5. Batterie seines Regiments. Zwischen dem 1. Oktober 1904 und 1907 besuchte er für seine Generalstabsausbildung die Kriegsakademie in Berlin. Dort erfolgte am 15. Dezember 1904 seine Beförderung zum Oberleutnant. Am 1. April 1908 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1910 wurde er zum Hauptmann befördert und gleichzeitig zum Vorpommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 38 nach Stettin versetzt. Dort wurde er anfangs bei der 1. Batterie eingesetzt. Am 29. Mai 1910 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Habelmann zum Chef der 2. Batterie vom Vorpommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 38 in Stettin ernannt. Am 1. Oktober 1913 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Brauns zum Chef der 5. Batterie vom 1. Pommersches Feldartillerie-Regiments Nr. 2 in Belgard ernannt. Seine Batterie in Stettin übernahm Hauptmann von Ellerts. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Hans Lange am 2. August 1914 Adjutant beim II. Armeekorps. Am 1. Januar 1915 wurde das II. Armeekorps in Süd-Armee umbenannt und Hans Lange als Adjutant in das neue Armee-Oberkommando übernommen. Am 6. Juli 1915 folgte die Umbenennung in Bug-Armee. Am 16. September 1915 wurde Hans Lange Adjutant im Stab der Heeresgruppe Linsingen und am 18. August 1916 zum Major befördert. Am 12. Februar 1918 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Eckardt im Tausch mit der Führung der I. Abteilung vom 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 beauftragt. Am 20. Februar 1918 übernahm er die Führung der Abteilung. Bereits am nächsten Tag wurde das Regiment aus der Unterstellung der 92. Infanterie-Division herausgelöst und als Heeres-Feldartillerie-Regiment direkt der Obersten Heeresleitung (OHL) unterstellt. Es sollte sehr schnell auf den Feldartillerie-Übungsplatz Sebourg bei Valenciennes abtransportiert werden. Zwischen dem 15. und 25. März 1918 wurde das gesamte Regiment im Eisenbahntransport von der Einladestelle Sborow über Lemberg - Kowel - Brest-Litowsk - Prostken (Entseuchung) - Allenstein - Thorn - Posen - Berlin - Güsten - Hann- Münden - Marburg - Koblenz - Trier - Diedenhofen - Sedan nach Marly bei Valenciennes. Von Marly erfolgte der Marsch zum Feldartillerie-Übungsplatz Sébourg östlich Valenciennes. Sein Abteilungsstab wurde mit der 3. Batterie in Wargnies le Gd., die 1. und die 2. Batterie dagegen in Wargnies le Pt., untergebracht. Am 29. März 1918 gab er sein Kommando über die I. Abteilung bereits wieder ab. Sein Nachfolger wurde wegen Krankheit nur für wenige Tage mit der Führung der I. Abteilung beauftragt. Er selbst wurde dafür am 29. März 1918 zum Kommandeur vom Feldartillerie-Regiment Nr. 94 ernannt. Am 3. Juli 1918 übernahm er schließlich das Kommando über das 1. Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 16 an der Westfront. Dieses Kommando behielt er bis zum Ende des Krieges. Nach dem Ende des Krieges und der Rückkehr in die Heimat wurde Major Lange im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er in den Stab der I. Abteilung vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 2 übernommen. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 2 der Reichswehr-Brigade 2. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment übernommen. Privat wohnte er damals für viele Jahre in der 3. Etage in der Kaiser-Wilhelm-Straße 23 in Stettin. Am 1. Mai 1921 zum Oberstleutnant befördert. Am 15. Juni 1921 wurde er in den Stab vom Artillerieführer II nach Stettin versetzt. Am 1. April 1925 folgte seine Versetzung in den Stab vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Am 1. Januar 1926 wurde er dort zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. November 1926 zum Kommandeur des Ausbildungsstabes der Artillerie beim Truppenübungsplatz Jüterbog ernannt. Am 1. Februar 1929 folgte seine Ernennung als Nachfolger von Generalmajor Georg Hartig zum Artillerieführer II. Als solcher wurde er am 1. März 1929 zum Generalmajor befördeert. Am 28. Februar 1930 wurde Hans Lange mit dem Charakter als Generalleutnant aus dem aktiven Dienst der Reichswehr entlassen. Sein Nachfolger als Artillerieführer II wurde Generalmajor Werner Freiherr von Fritsch. Im Zivilleben wurde er militärischer Beirat des Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff AG. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er nicht reaktiviert, aber am 30. Januar 1942 zum Wehrwirtschaftsführer ernannt.

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv Freiburg, Sig. MSG 109/10849

Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 7: Knabe–Luz. Biblio Verlag