von Metzsch, Karl Alfred Horst

 

* 14. Juni 1874, Löbau in Sachsen

† 11. Juli 1946, Gera

 

 

Horst von Metzsch trat nach seiner Kadettenausbildung am 30. März 1891 als charakterisierter Portepeefähnrich in die Sächsische Armee ein. Der Sohn des königlich sächsischen Bauverwalters Karl von Metzsch und dessen Ehefrau Kamilla, geborene August, kam dabei zur 3. Batterie vom 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er in diesem am 24. November 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. Juni 1892 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 6. Batterie seines Regiments in Dresden eingesetzt. Nach einem Jahr wurde er in gleicher Funktion wieder in die 3. Batterie versetzt. 1895 gehörte er wieder als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12. 1897 wurde er in glecher Funktion zur 4. Batterie seines Regiments versetzt. 1898 gehörte er als Batterieoffizier zur 2. Batterie seines Regiments ebenfalls in Dresden. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 26. März 1899 wurde er in der 2. Batterie auch zum Oberleutnant befördert. Ab dem 1. Oktober 1899 erhielt er auch das Gehalt als Oberleutnant zugewiesen. Vom 1. Oktober 1900 bis zum 14. Juli 1903 absolvierte er seine Generalstabsausbildung an der preußischen Kriegsakademie. Etatmäßig gehörte er anfangs weiter zur 2. Kompanie seines Regiments. 1902 gehörte er etatmäßig zur 1. Batterie vom 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden. Nach seiner Rückkehr von der Kriegsakademie wurde er wieder als Batterieoffizier bei der 1. Batterie seines Regiments eingesetzt. Am 22. April 1904 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 22. April 1904 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Vom 23. April 1904 bis zum 19. Juni 1904 wurde er als Adjutant bei der 1. Königlich Sächsische Feldartillerie-Brigade Nr. 23 eingesetzt. Noch vor Ende des Jahres 1904 wurde er in die Personalabteilung vom Sächsischen Kriegsministerium versetzt. Im Jahr 1905 hat er die sechs Jahre jüngere Margarete Christina Charlotte Gertrud von Wolf, Tochter vom Generalmajor Ernst von Wolf, geheiratet. Am 22. April 1905 wurde er in Dresden zum Hauptmann befördert. Mitte Oktober 1905 wurde ihm der Königlich Preußische Roter Adler-Orden 4. Klasse verliehen. Am 19. März 1906 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1906 in den Generalstab versetzt und zum Königlich Preußischen großen Generalstab kommandiert. Sein Sohn Karl Ernst Joachim von Metzsch wurde am 28. April 1907 in Deutsch-Wilmersdorf geboren. Die Familie wohnte damals in der Ludwigkirchstraße 1 in Deutsch-Wilmersdorf. Am 21. September 1907 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1907 unter Ernennung zum Batteriechef wieder in das 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 versetzt. Er übernahm dabei als Nachfolger von Hauptmann Oswald Faeckenstedt die 1. Batterie in Dresden. Ab dem 1. Januar 1909 erhielt er das Gehalt eines Hauptmanns 1. Klasse. Zum 1. Oktober 1910 wurde er als Hauptmann wieder in den Generalstab versetzt unter gleichzeitiger Kommandierung zum Königlich Preußischen großén Generalstab. Seine 1. Batterie übernahm dafür Hauptmann Toepfer als neuer Chef. Vom 22. April 1912 bis zum 11. Februar 1913 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 1. Königlich Sächsische Division zugeteilt. In dieser Funktion wurde er am 22. Mai 1912 zum Major befördert. Außerdem erhielt er Mitte September 1912 die Erlaubnis zum Tragen des Preußischen Ordens der Krone zum Roten Adler-Orden 4. Klasse verliehen. Zusätzlich wurde ihm auch das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts-Orden verliehen. Sein Patent als Major hat er am 13. September 1912 erhalten. Am 1. Oktober 1912 wurde er unter Enthebung seines Kommandos zum Königlich Preußischen Großen Generalstab als 1. Generalstabsoffizier (Ia) und Nachfolger von Major Erich Freiherr von Oldershausen zum Generalstab der 1. Division Nr. 23 versetzt. Am 17. Februar 1913 wurde er zum diensttuenden Flügeladjutant von König Friedrich August III. von Sachsen ernannt. Am 18. März 1913 wurde ihm der Königlich Bayerische Verdienstorden vom heiligen Michael 3. Klasse verliehen. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges behielt er diese Funktion zunächst bei. Am 13. Oktober 1914 wurde er als Ia zum Generalstab des XXVII. Reserve-Korps (II. Königlich Sächsisches) versetzt. Mitte Dezember 1914 wechselte er als 2. Generalstabsoffizier (Ib) zum AOK 4. Am 1. April 1915 erhielt er dann das Kommando über das Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 53, mit dem er an der Westfront zunächst in Flandern nordöstlich von Ypern eingesetzt wurde. Dann folgte die Verlegung in die Champagne. Seine Familie lebte damals im III. Stock der Bautzner Straße 25 in Dresden. Er gab das Kommando über sein Regiment am 31. Juli 1916 wieder ab und wechselte als Chef des Generalstabes zur Etappen-Inspektion 3. Am 16. November 1916 wurde er als Chef des Generalstabes zum XII. Armeekorps (I. Königlich Sächsisches) versetzt. Bei diesem wurde er am 21. Mai 1917 zum Oberstleutnant befördert. Das Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern wurde ihm im Sommer 1917 verliehen. Am 17. Oktober 1918 wurde ihm der Pour le mérite verliehen. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beide Eisernen Kreuze noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er als Chef des Stabes beim Wehrkeiskommando IV eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann am 1. Oktober 1920 zum Chef des Stabes der 4. Division der Reichswehr ernannt. Als solcher wurde er am 18. Dezember 1920 zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Im Jahr 1920 wurde ihm noch ein weiterer Sohn geboren. Am 11. April 1921 wurde er auf seinem Posten durch Oberstleutnant Hans Freiherr Seutter von Lötzen abgelöst. Dafür wurde er in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 15. Juni 1921 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Rudolf Bleidorn zum Artillerieführer V ebenfalls in Stuttgart ernannt. Am 30. September 1922 wurde er durch Oberst Max Föhrenbach abgelöst. Er wurde jetzt in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1922 als Nachfolger von Generalmajor Georg Frotscher zum Inspekteur der Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1924 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. Februar 1927 war er noch immer der Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens im Reichswehrministerium in Berlin. Am 29. Februar 1928 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet, sein Nachfolger als In 1 wurde am 1. März 1928 Generalmajor Kurt von Greiff. Er wohnte jetzt in der Bregenzer Straße 14 in Berlin W15 und hatte die Telefonnummer J2 Oliva 4641. Er betätigte sich die nächsten Jahre vor allem als Schriftsteller. Dabei veröffentlichte er unter anderem folgende Bücher:
"Wehrwende? - Ein Buch f. Soldaten und Nichtsoldaten" Berlin 1930
"Krieg als Saat" Breslau 1934
"Die Weltangst vor dem Kriege" Breslau 1935
"Der einzige Schutz gegen die Niederlage - Eine Fühlungsnahme mit Clausewitz" Berlin 1937
"Clausewitz Katechismus" Berlin 1937
"Wehrpolitik: Wegweiser und Winke" Berlin 1939
Er wohnte 1939 noch immer in der Bregenzer Straße 14 in Berlin W15 und hatte die Telefonnummer 924641. Er wurde im Zuge der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich von Rabenau zum Chef vom Heeresarchiv ernannt. Am 27. August 1939 wurden ihm als so genannten "Tannenberg-General" die Charakter eines General der Artillerie verliehen. Bereits am 30. September 1939 gab er seinen Posten wieder an seinen Vorgänger ab. Ein Jahr nach Kriegsende ist er in Gera gestorben. Seine Frau starb im gleichen Jahr ebenfalls in Gera.