Freiherr Seutter von Lötzen, Hans Theodor Heinrich
* 20. Oktober 1875, Stuttgart † 20. März 1968, Tübingen |
|
Hans Seutter von Lötzen trat nach seiner Kadettenausbildung am 10. März 1893 als
Sekondeleutnant in die Württembergische Armee ein. Der Sohn vom späteren
Generalleutnant Wilhelm Freiherr Seutter von Lötzen und Amalia, geborene Freiin
von Süßkind-Schwendi, kam dabei zum 1. Württembergisches
Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119. Am 1. Oktober 1897 wurde er
dann für zwei Jahre als Adjutant zum Bezirkskommando Reutlingen versetzt.
Zwischen dem 8. Juli 1900 und dem 8. Dezember 1901 gehörte er als Leutnant zum
Ostasiatischen Expeditionskorps. Dabei gehörte er dem 6. Ostasiatisches
Infanterie-Regiment an. Mit diesem wurde er dann in China beim Boxer-Aufstand
eingesetzt. Am 14. Oktober 1901 hat er sein Patent erhalten. Ab Dezember 1901 diente er dann wieder im 1. Württembergisches
Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119. Dabei wurde er am 18. Februar 1902
zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Oktober 1902 für
fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Am 16. April 1903 hat er Else
Kohl geheiratet. Danach kehrte er 1905 vorerst wieder
zum 1. Württembergisches Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119 zurück. Am
21. April 1904 wurde er dann zum großen Generalstab kommandiert. Am 24. März 1909 wurde er
dort bereits zum Hauptmann
befördert. Als solcher wurde er dann am 1. April 1909 dem Generalstab vom Generalinspekteur des
Militärischen Verkehrswesens zugeteilt. Am 24. Januar 1911 wurde seine Tochter
Ursula Freiin Seutter von Lötzen in Berlin-Wilmersdorf geboren. Am 1. April 1912 wurde er dann als
Kompaniechef zum Füsilier-Regiment "Kaiser Franz Joseph von Österreich, König
von Ungarn“ Nr. 122 versetzt. Am 30. April 1914 ist seine Frau gestorben. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er als solcher
noch immer zu diesem Regiment. Am 22. August 1914 wurde er zum Generalstab der
26. Reserve-Division versetzt. Am 28. November 1914 wurde er zum Major
befördert. Am 9. März 1915 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim X.
Armee-Korps unter General der Infanterie Otto von Emmich ernannt. Mit diesem
wurde er kurz darauf nach Galizien verlegt. Im Mai 1915 wurde das Korps in der
Schlacht von Gorlice-Tarnow eingesetzt. Es überschritt den San bei Sieniawa und
kämpfte bei Jaroslau und Radymno. Nach der Durchbruchsschlacht von Lubaczow
griff es ab dem 17. Juni 1915 in nördlicher Richtung an. Nach der Schlacht von
Krasnostawkam es ab dem 18. Juli 1915 zu Verfolgung über den Wieprz zum Bug. Ab
9. September 1915 wurde das Korps an die Westfront verlegt. Dort griff es
bereits Ende September 1915 im Abschnitt der 3. Armee in die Herbstschlacht in
der Champagne ein. Mitte Oktober wurde das Korps durch das IX. Armee-Korps
abgelöst. Ab Dezember 1915 wurde dann Generalleutnant Walther von Lüttwitz zum
Kommandierenden General ernannt. Am 3. September 1916 wurde er zum Generalstab
der 5. Armee versetzt. Am 1. Dezember 1916 wurde er zum Ia der 5. Armee ernannt.
Im April 1917 wurde er zum Chef des Generalstabes vom neuen Generalkommando 66
unter General der Infanterie Ludwig von Held ernannt. Das Generalkommando war
bei Kriegsende an südlichen Abschnitten der Westfront eingesetzt. Am 30. Juni
1917 wurde er zum Chef des Generalstabes des XI. Armee-Korps unter
Generalleutnant Viktor Kühne ernannt. Am 26. April 1918 wurde er zum Chef des
Generalstabes beim Gouverneur von Metz ernannt. Bei
Kriegsende war er noch immer als solcher im Einsatz. Im 1. Weltkrieg
wurden ihm beide Eisernen Kreuze und noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er
Anfang Februar 1919 zum Kommandeur des 1. Württembergischen
Freiwilligen-Regiments der Württembergischen Freiwilligen-Abteilung Haas
ernannt. Bei der Bildung des vorläufigen Reichsheeres wurde er als
Major übernommen. Dort wurde er zuerst als Bataillonskommandeur beim
Reichswehr-Schützen-Regiment 26 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer
der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er dort verwendet. Mit der Bildung des 100.000 Mann
Heeres der Reichswehr kam er dann zum
13.
(Württ.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er jetzt als Kommandeur des
Jäger-Bataillons eingesetzt. Am 18. Dezember 1920 wurde er in dieser Funktion zum
Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober
1920 festgelegt. Als solcher wurde er dann Mitte April 1921 als
Nachfolger von Oberst Horst von Metzsch zum Chef des Stabes der
4. Division der
Reichswehr in Dresden ernannt. Diese Position behielt er dann für über drei Jahre.
Am 5. Januar 1922 hat er die 21. Jahre jüngere Irmgard
Wilhelmine Feodora Magdalene Gräfin von Schwerin, Tochter vom Gerichtsassessor
Ulrich Karl Wilhelm Reichsgraf von Schwerin, in
Dresden geheiratet. Am 1. Februar 1923 wurde er zum Oberst befördert. Am 1.
April 1925 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Johannes Severin zum
Kommandeur vom
16.
Infanterie-Regiment in Oldenburg ernannt. Am 30. September 1926 gab er sein Kommando
über das Regiment an
Oberst Erich Gudowius
ab. Dafür wurde er am 1. Oktober 1926 im Austausch als dessen Nachfolger zum Chef des Stabes vom
Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1927 zum
Generalmajor befördert. Am 1. November 1927 wurde er dann zum
Infanterieführer
VII in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1929 zum Generalleutnant befördert.
Am 30. September 1929 gab er sein Kommando an
Oberst Albrecht Steppuhn ab.
Daraufhin wurde er am 1. Oktober 1929 als Nachfolger von Generalleutnant Hermann Reinicke zum Kommandeur der
5. Division der
Reichswehr in Stuttgart ernannt. Damit war er gleichzeitig
Befehlshaber im Wehrkreis V
und Landeskommandant von Württemberg. Am 1. Dezember 1931 wurde er unter
gleichzeitiger Beförderung zum General der Infanterie als Nachfolger von General der Kavallerie Hugo von Kayser zum Oberbefehlshaber vom
Gruppenkommando 2 in Kassel ernannt. Am 30.
September 1933 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. In der Rangliste wurde er
weitergeführt. In den 30iger Jahren wurde ihm die Berechtigung zum Tragen der
Uniform des
Infanterie-Regiment 16 mit Generalsabzeichen verliehen. Ab dem 1. Dezember
1935 bis zum 1. Oktober 1938 wurde er als Leiter des Soldatenbundes eingesetzt. 1938 wurde er dann
noch in den Mobilmachungsplänen für den Fall Grün, den Überfall auf die
Tschechoslowakei als Oberbefehlshaber der
7. Armee vorgesehen. Im 2.
Weltkrieg wurde er aber nicht mehr verwendet.