von Natzmer, Wilhelm Oldwig Wolff Heinrich

 

* 9. April 1871, Oels in Schlesien

† 2. Oktober 1927, Berlin

 

 

Wilhelm von Natzmer war der Sohn des Oberstleutnant a.D. Oldwig Wolff August von Natzmer und dessen Ehefrau Elly Bianca Maria, geborene von Hertell. Am 28. September 1891 trat er als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Garde-Feldartillerie-Regiment in Berlin. In diesem Regiment wurde er am 22. März 1892 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs in der 2. Batterie seines Regiments als Batterieoffizier eingesetzt. 1895 wurde er in die 6. Batterie seines Regiments versetzt. 1896 gehörte er als Batterieoffizier zur 3. Batterie vom 1. Garde-Feldartillerie-Regiment in Berlin. Am 1. Oktober 1896 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant von Gerlach zum Adjutant der III. Abteilung seines Regiments in Berlin ernannt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Als solcher wurde er als Adjutant der III. Abteilung von Leutnant Freiherr Rüdt von Collenberg abgelöst. Er selbst wurde jetzt als Batterieoffizier zur 8. Batterie seines Regiments versetzt. Zwischen dem 1. Oktober 1899 bis zum 30. September 1902 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Während dieser Zeit wurde er am 14. September 1900 zum Oberleutnant befördert. Sein Patent als Oberleutnant wurde später auf den 2. September 1901 datiert. Am 27. November 1901 hat er die fast vier Jahre jüngere Editha Ida Luisa Eleonore Freiin Quadt-Wyckradt-Hüchtenbruck, Tochter des Rittergutsbesitzers Otto Freiherr Quadt-Wyckradt-Hüchtenbruck, geheiratet. Am 17. Dezember 1902 wurde seine Tochter Hildegard Christa Meta Elly von Natzmer in Berlin geboren. Ab dem 22. März 1903 wurde Wilhelm von Natzmer für mehrere Jahre zur Dienstleitung zum großen Generalstab kommandiert. Die Familie wohnte damals schon ein paar Jahre in der Rathenower Straße 76 in Berlin. Am 29. Juni 1904 wurde sein Sohn Oldwig-Otto Wilhelm Gneomar von Natzmer in Liegnitz geboren. Am 18. Februar 1906 wurde sein Sohn Gneomar Wilhelm Max Siegfried von Natzmer in Berlin geboren. Beim Großen Generalstab wurde Wilhelm von Natzmer am 20. März 1906 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er auch direkt zum Großen Generalstab versetzt. Ende 1908 folgte seine Kommandierung zum Generalstab der Inspektion der Verkehrstruppen. Am 18. Oktober 1909 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Rosenberg zum Chef der 5. Batterie vom 2. Oberschlesischen Feldartillerie-Regiment Nr. 57 in Neustadt in Oberschlesien ernannt. Anschließend kehrte 1911 er in den Großen Generalstab zurück. Sein Nachfolger als Chef der 5. Batterie wurde Hauptmann Becker. Beim Großen Generalstab wurde er am 1. Oktober 1912 zum Major befördert. 1914 wurde er Staboffizier beim Chef des Feldeisenbahnwesens. Zwischen 1915 und 1915 war er Chef der Feldeisenbahn-Transport-Abteilung West. Seine Privatanschrift war während des Krieges und auch danach das Wikinger Ufer 1 in Berlin NW 87 mit der Telefonnummer Hansa 296. Zwischen dem 10. August 1917 und dem 28. Oktober 1917 war er Kommandeur des Feldartillerie-Regiments Prinz-Regent Luitpold von Bayern (Magdeburgisches) Nr. 4. Am 18. Dezember 1917 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Ab dem 28. Oktober 1917 war er als Oberquartiermeister bei der 2. Armee im Einsatz. Ab dem 21. Juni 1918 war er Oberquartiermeister bei der 9. Armee. Zuletzt wurde er im 1. Weltkrieg als Oberquartiermeister bei der 5. Armee verwendet. Ihm wurden ihm Ersten Weltkrieg viele Orden verliehen, darunter das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern. Er war auch Rechtsritter des Johanniter-Ordens. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und in das Reichswehr-Artillerie-Regiment Nr. 3 nach Potsdam versetzt. Am 6. Februar 1920 starb seine Ehefrau Editha von Natzmer im Elisabeth-Krankenhaus in Berlin im Alter von nur vierundvierzig Jahren. Sie wurde nur vier Tage später auf dem alten Garnisonsfriedhof an der Linienstraße in Berlin beerdigt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Regimentskommandeur der Fahrtruppen beim Gruppenkommando 2 in Kassel ernannt. Am 18. Dezember 1920 folgte mit Wirkung zum 1. Oktober 1920 seine Beförderung zum Oberst. Am 1. Februar 1923 wurde Wilhelm von Natzmer Inspekteur der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin ernannt. Am 16. Oktober 1923 hatte er in zweiter Ehe die sechszehn Jahre jüngere verwitwete Elisabeth Anna von Oheimb, geborene von Watzdorf, Tochter vom verstorbenen Landrat und Landschaftsdirektor Otto von Watzdorf, in Schönfeld (heute Krzywiczyny) geheiratet. Diese brachte Isa-Renata von Oheimb als Stieftochter mit in die Ehe ein. Als Inspekteur der Verkehrstruppen wurde er am 1. März 1925 zum Generalmajor befördert. Am 30. Juni 1926 wurde er aus dem Militärdienst verabschiedet. Sein Nachfolger als Inspekteur wurde Oberst Alfred von Vollard-Bockelberg. Nur etwas mehr als ein Jahr später ist er gestorben. Er wohnte damals in der Landhausstraße in Berlin-Wilmersdorf. Seine Tochter Hildegard von Natzmer arbeitete damals als Hilfsschwester im Evangelischen Diakonieverein. Sein Sohn Gneomar von Natzmer war damals Bankbeamter. Sein Sohn Oldwig-Otto von Natzmer war damals Fähnrich im 9. (Preuß.) Reiter-Regiment. Er wurde am 6. Oktober 1927 auf dem alten Garnisonsfriedhof an der Rosenthaler Straße in Berlin beerdigt.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10850