von Vollard-Bockelberg, Alfred Bernhard Karl Egon

 

* 18. Juni 1874, Magdeburg

† 31. Dezember 1945, für tot erklärt

 

  

Alfred von Vollard-Bockelberg war der Sohn des Kavallerieoffiziers und späteren Generalmajors Egon Alfred Emil Friedrich Wilhelm Leopold von Vollard-Bockelberg und dessen Ehefrau Elisabeth Charlotte Valeska Amalie Emilie, geborene Gräfin Schmettow. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 17. März 1894 als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei zum 2. Garde-Feldartillerie-Regiment überwiesen. Bei diesem wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 5. Batterie in Berlin verwendet. Bereits im Frühjahr 1895 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Batterie seines Regiments, die ebenfalls vorläufig in Berlin stattioniert war. 1895/96 wurde er mit dieser endgültig in Postdam stationiert. Im Frühjahr 1897 gehörte er als Batterieoffizier zur 3. Batterie seines Regiments ebenfalls in Potsdam. 1897/98 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Freiherr von Türckheim zu Altdorf zum Adjutant der Reitenden Abteilung seines Regiments ernannt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Bei der Bildung des 4. Garde-Feldartillerie-Regiments in Postdam am 1. Oktober 1899 wurde er als Adjutant der Reitenden Abteilung dorthin übernommen. Am 24. Oktober 1899 hat er die acht Jahre jüngere Erna Marie Karoline Luise Henriette von Ditfurth, Tochter des Ersten Staatsanwalts und Hauptmann a.D. Hermann Georg Clemens Fritz von Ditfurth, in Potsdam geheiratet. Am 23. August 1900 wurde sein Sohn Alfred Egon Hermann Fritz Wilhelm Adolf von Vollard-Bockelberg in Potsdam geboren. Im Herbst 1900 wurde er als Adjutant der reitenden Abteilung durch Leutnant von Nolte abgelöst. Er wurde danach als Batterieoffizier bei der 2. reitenden Batterie des Regiments eingesetzt. Am 26. August 1901 wurde sein Sohn Hans-Karl Alfred Wilhelm Eduard von Vollard-Bockelberg in Potsdam geboren. Am 1. Oktober 1902 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie einberufen. Seine Eltern waren inzwischen geschieden. Am 29. Mai 1903 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 28. Juli 1903 heiratete sein Vater die siebeneinhalb Jahre jüngere Maria Ernestine Beyritz, geborene Drechsler, Tochter vom in Köthen verstorbenen Sanitätsrat Dr. med. Friedrich Hermann Drechsler, in Starpel. Sein Vater bewirtschaftete inzwischen das elterliche Rittergut Schönow im Kreis Ost-Sternberg. Am 1. Oktober 1903 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant von Bauer zum Regimentsadjutant vom 4. Garde-Feldartillerie-Regiment in Potsdam ernannt. Am 23. Oktober 1903 starb seine Mutter bei einem Besuch bei Ihrer Schwester in Herischdorf, Kreis Hirschberg. Am 22. März 1907 wurde er ab dem 1. April 1907 für ein Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant vom 4. Garde-Feldartillerie-Regiment wurde Leutnant von Trotha. Am 21. März 1908 wurde er ab dem 1. April 1908 für ein ferneres Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Am 24. März 1909 wurde er unter Beförderung zum Hauptmann in den Generalstab der Armee aggregiert. Am 27. Januar 1910 wurde er in eine Hauptmannsstelle des Großen Generalstabs eingereiht. Am 20. Oktober 1911 wurde sein Sohn Helmut von Vollard-Bockelberg in Berlin geboren. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 als Nachfolger von Hauptmann Klein zum Chef der 4. Batterie vom 2. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 17 in Bromberg ernannt. Kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch immer als Hauptmann und Chef der 4. Batterie zum 2. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 17 in Bromberg. Bei der Mobilmachung wurde er am 2. August 1914 als Generalstabsoffizier im Hauptquartier der 8. Armee eingesetzt. Am 28. November 1914 wurde er zum Major befördert. Als Generalfeldmarschall von Hindenburg Oberbefehlshaber Ost wird, wechselt Major von Vollard-Bockelburg mit ihm in den neuen Stab. Im Sommer 1916 war er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Abteilungsleiter beim Stabe des Chefs des Generalstabes des Feldheeres beauftragt. In dieser Funktion wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 31. August 1916 wurde er Abteilungsleiter im Stab des Generalstabschefs des Feldheeres, wieder unter Hindenburg, wo er sich mit Organisations- und Ablösungsfragen befasste. Am 4. November 1917 wurde ihm der Pour le mérite verliehen. Er war zu dieser Zeit noch immer Abteilungschef beim Chef des Generalstabes des Feldheeres. Im Krieg wurde er außerdem neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er als Regimentskommandeur des Generalstabes beim Gruppenkommando 2 in Kassel eingesetzt. Privat wohnte er in der 1. Etage in der Tischbeinstraße 8 in Kassel und hatte die Telefonnummer 4937. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er weiter zu diesem Stab. Mit dem Rangdienstalter vom 1. Oktober 1920 wurde er dort auch zum Oberstleutnant befördert. Im Oktober 1921 war er noch immer bei diesem Stab. Am 16. August 1922 wurde er mit Wirkung vom 15. September 1922 vom Generalstab vom Gruppenkommando 2 in das 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er zum Kommandeur der II. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Güstrow ernannt. Am 1. Februar 1923 wurde er als solcher zum Oberst befördert. Am 19. November 1923 heiratete sein Sohn Alfred Egon Hermann von Vollard-Bockelberg die nicht ganz zwei Jahre jüngere Irmgard Clara Bertha Roos, Tochter des Train-Offiziers Friedrich Christian Hermann 'Fritz' Roos. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Erich Wöllwarth zum Chef des Stabes vom Gruppenkommando 2 ernannt. Am 30. September 1926 wurde er durch Oberst Gerd von Rundstedt abgelöst und in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Wilhelm von Natzmer zum Inspekteur der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1927 zum Generalmajor befördert. Seine Stiefmutter starb am 14. Mai 1928 in Wiesbaden. Am 15. November 1928 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Wilhelm Heye, Chef der Heeresleitung: "Frischer Mann der Tat mit starkem Temperament; nicht leicht im dienstlichen Verkehr. Bisher überall ausgezeichnet bewährt. Besitzt den Orden pour le mérite. Hat sein jetziges Amt vortrefflich vorwärts gebracht und ihm neuzeitliche Bahnen gewiesen. Soll nunmehr im Interesse des Heeres bald die Leitung des Waffenamtes übernehmen. Seine Eignung zum höheren Führer im Heere bleibt unzweifelhaft. Zur Beförderung geeignet." Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. April 1929 war er noch Inspekteur der Verkehrstruppen im Reichswehrministerium. Am 31. Mai 1929 wurde er durch Generalmajor Otto von Stülpnagel abgelöst. Am 1. Juni 1929 wurde er dann dafür als Nachfolger von Generalleutnant Max Ludwig zum Chef vom Heeres-Waffenamt (WaA) im RWM ernannt. Am 1. Oktober 1929 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Wilhelm Heye, Chef der Heeresleitung: "Frischer Mann der Tat mit starkem Temperament, nicht leicht im dienstlichen Verkehr, hat sich in allen bisherigen Stellungen vortrefflich bewährt und besonders als Inspektor der Verkehrstruppen im neuzeitlichem Sinne ausgezeichnet gewirkt. Er wird auch als Chef des Waffen-Amts den dort aus früherer Zeit bestehenden Schwierigkeiten überwinden und Gutes leisten. Ist auch weiterhin zum höheren Führer im Heere geeignet." Am 18. Juli 1930 heiratete sein Sohn, der Diplomlandwirt Hans-Karl Alfred Wilhelm Eduard von Vollard-Bockelberg die sechs Jahre jüngere technische Assistentin Ursula Selma Therese Martha Burckhardt, Tochter des Geheimen Regierungsrates und Dr. med.vet. Hieronymus Burckhardt, in Berlin-Lichterfelde. Aus dieser Ehe entsprangen in den nächsten Jahren mindestens ein Sohn und fünf Töchter (Barbara, Heide, Waltraud, Ingrid und Dörte). Am 1. Oktober 1930 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Werner Heye, Chef der Heeresleitung: "Versteht sein Amt als Chef des Waffenamts ausgezeichnet." Am 6. Dezember 1932 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord, Chef der Heeresleitung: "Füllt seine Stelle vorzüglich aus. Geeignet zur Beförderung zum General der Artillerie." Als Chef vom WaA wurde er dann am 1. Oktober 1933 zum General der Artillerie befördert. Am 31. Dezember 1933 gab er sein Kommando an Oberst Kurt Liese ab. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst verabschiedet. 

Ab Oktober 1934 gehörte er dann zum vierköpfigen Vorstand der Braunkohle-Benzin AG Berlin (Brabag) am Schinkelplatz 1 in Berlin. Neben ihm gehörten auch Heinrich Koppenberg, der Generaldirektor der Junkers-Werke, Carl Krauch, der I.G. Farben-Vorstand und Spezialist für das Hydrierverfahren und Fritz Kranefuß, einem Vertrauten Himmlers, zum Vorstand, letzterer war der Vorstandssprecher. Oberstes Ziel dieses Zusammenschlusses von Unternehmen der Braunkohlewirtschaft war die synthetische Herstellung von Benzin. Am 4. April 1936 heiratete sein Sohn Helmut von Vollard-Bockelberg als Oberleutnant und Adjutant in der Panzer-Abwehr-Abteilung 19 die etwa anderthalb Jahre jüngere Bernie Elisabeth Arnie Galster, Tochter vom 1916 gefallenen Kapitänleutnant Karl Galster, in Schwerin. Am 24. August 1937 starb sein Vater in Wiesbaden. Nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 als General der Artillerie z.V. wieder aktiviert. Am 6. September 1939 wurde er dann zum Militärbefehlshaber Posen ernannt. Am 25. Oktober 1939 wurde er dann abgelöst. Am 26. Oktober 1939 wurde er dann zum Oberbefehlshaber vom Grenzschutz-Abschnittskommando Nord ernannt. Am 5. November 1939 wurde er dann noch zusätzlich als Nachfolger von Generalleutnant Oskar von Beneckendorff und von Hindenburg zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando I. Armeekorps in Königsberg ernannt. Damit wurde er jetzt auch Befehlshaber vom Wehrkreis I. Âm 14. Mai 1940 gab er beide Positionen wieder ab und wurde in die Führerreserve OKH am Standort Berlin versetzt. Im Juni 1940 wurde er dann zum Militärbefehlshaber Paris ernannt. Am 1. August 1940 wurde er dann abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 31. August 1940 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Nach Kriegsende wurde er am 24. Juli 1945 durch sowjetische Besatzungstruppen in seiner Wohnung verhaftet und verschleppt. Angeblich brachte man ihn nach Sibirien. Danach ist er verschollen und wurde rückwirkend zum Ende des Jahres 1945 für tot erklärt. Sein Sohn Hans-Karl Alfred Wilhelm Eduard von Vollard-Bockelberg ist als Leutnant der Reserve und Angehöriger der 20. Panzergrenadier-Division bei den Endkämpfen um Berlin Anfang Mai 1945 im Einsatz. Dieser soll am 6. Mai 1945 in sowjetische Gefangenschaft geraten sein und gilt seither als vermisst. Nach anderen Angaben ist er am 3. Mai 1945 als Kompanieführer bei seiner Division bei Staaken gefallen sein. Er wurde durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Perleberg vom 20. Januar 1950 für tot erklärt. Als dessen Todestag wurde der 31. Juli 1949 angenommen.  

Seine eigene ältere Schwester war die am 7. November 1872 in Magdeburg geborene Emilie Valeska Marie Elisabeth von Vollard Bockelberg. Diese heiratete am 25. September 1899 seinen anderthalb Jahre älteren Regimentskameraden, den Oberleutnant Johann Albert Alfred von Rosenberg-Lipinsky, Sohn des Kreisgerichtsrates a.D. Hermann Albert Alfred von Rosenberg-Lipinsky, in Berlin. Diesem schenkte sie zwei Söhne. Der ältere Sohn Hans Alfred wurde er am 10. September 1900 in Charlottenburg geboren. Am 15. Juni 1902 wurde der Sohn Ernst-Jürgen von Rosenberg-Lipinsky geboren. Sein Neffe Hans Alfred von Rosenberg-Lipinsk heiratete 1928 in Bielefeld. Seine Schwester starb am 8. Februar 1940 auf Schloß Bad Laudeck. Sein Schwager starb am 9. Januar 1943 in Neumark.

Ein jüngerer Bruder war der am 2. Juli 1875 in Magdeburg geborene Egon Fritz Wilhelm Heinrich von Vollard-Bockelberg. Dieser starb an den Folgen einer Diphteritis am 26. Januar 1883 in der elterlichen Wohnung in der Bismarckstraße 21 in Oldenburg. Er wurde am 28. Januar 1883 nach Starpel im Regierungsbezirk Frankfurt/Oder überführt und dort am 30. Januar 1883 beigesetzt.

Der nächstjüngere Bruder war der am 26. November 1876 in Hannover geborene Friedrich-Wilhelm 'Fritz' von Vollard-Bockelberg. Dieser schlug nach seiner Kadettenausbildung die Offizierslaufbahn ein. Er war Leutnant im Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10. Sein Patent war dabei auf den 18. August 1895 datiert. Am 16. Mai 1904 schied er aus dem Heer aus und wurde am 17. Mai 1904 bei der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika angestellt. Er kam dabei zur Kolonnen-Abteilung. Er starb unverheiratet am 3. Januar 1905 beim Durstgefecht bei Groß Nabas in Deutsch Südwestafrika.

Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 15. Januar 1880 in Osternburg geborene Emil Alfred Egon von Vollard-Bockelberg. Auch er schlug die Offizierslaufbahn ein, allerdings als Fahnenjunker bei der Infanterie. Am 27. Januar 1900 wurde er beim 1. Brandenburgisches  Leib-Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm III." Nr. 8 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1900 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde auf den gleichen Tag datiert. Vom 1. Juni 1904 bis zum 31. Dezember 1904 wurde er zum Landwehrbezirk IV Berlin kommandiert. Dieser heiratete am 14. November 1907 als Leutnant im 1. Brandenburgisches  Leib-Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm III." Nr. 8 in Frankfurt/Oder die zweieinhalb Jahre jüngere Clara Agnes Cäcilie Maria von Hertell in Grünrade. Dem Paar wurde am 20. Dezember 1908 die Tochter Maria Mathilde Emilie Elisabeth von Vollard-Bockelberg in Frankfurt an der Oder geboren. Ab dem 1. Oktober 1909 wurde er als Platzmajor beim Garnison-Kommando Frankfurt an der Oder eingesetzt. Am 19. Februar 1910 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach zwei Jahren als Platzmajor kehrte er am 1. Oktober 1911 wieder zu seinem Regiment zurück. Am 9. Mai 1912 wurde noch die Tochter Gisela Maria Emilie Mathilde Elisabeth von Vollard-Bockelberg in Frankfurt an der Oder geboren. Am 24. August 1913 wurde seine Tochter Irene Maria Emilie Mathilde Elisabeth von Vollard-Bockelberg in Frankfurt an der Oder geboren. Mit Beginn der Mobilmachung war er Kompagnieführer der M.G.-Kompagnie vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 8. Am 19. August 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 24. Januar 1916 wurde noch die Tochter Siegrid Maria Emilie Mathilde Elisabeth geboren. Am 1. Mai 1917 wurde er als Führer des M.G.-Ausbildungskurses Dreyse nach Ploesti/Rumänien kommandiert. Ab April 1918 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Günther Rohleder als Abteilungs-Kommandeur der Fliegerabwehr-MG-Abteilung 903 verwendet. Am 30. März 1920 wurde er noch vor der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Major verliehen. Sein Bruder Emil von Vollard-Bockelberg starb am 23. April 1945 als Major a.D. in seiner Wohnung in der Blücherstraße 4 in Warnemünde an einem Bronchial-Carzinom gestorben.

Ein weiterer Bruder war der am 20. November 1882  in Oldenburg geborene Cecil Alfred Bernhard Heinrich Ernst Egon von Vollard-Bockelberg. Auch dieser schlug die Offizierslaufbahn bei der Infanterie ein. Er kam als charakterisierter Fähnrich zum 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 in Metz. Am 18. Oktober 1901 wurde er zum Fähnrich befördert. Am 18. August 1902 wurde er zum Leutnant befördert. Am 18. August 1904 wurde er auf eigenen Wunsch zu den Reserveoffizieren seines Regiments überführt. Am 1. April 1905 wurde er zur Dienstleistung wieder zu seinem Regiment kommandiert. Während der Dienstleistung war sein Patent als Leutnant als vom 24. Januar 1904 anzusehen. Am 20. März 1906 wurde er wieder als aktiver Offizier im 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 in Metz angestellt. Sein Patent als Leutnant wurde dabei auf den 24. Januar 1903 datiert. Er diente 1907 als Kompanieoffizier in der 12. Kompanie vom 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 in Metz. Vom 1. Oktober 1907 bis Ende Februar 1908 wurde er zur Ausbildung zur Militär-Turnanstalt kommandiert. Im Frühjahr 1908 gehörte er als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Im Herbst 1908 wurde er als Nachfolger von Freiherr von Guttenberg zum Adjutant des I. Bataillons seines Regiments in Metz ernannt. Am 14. Mai 1910 heiratete er die achteinhalb Jahre jüngere Irmgard Paula Henriette von Lilienhoff-Zwowitzki, Tochter des späteren Generalmajors Paul Ernst Kurt Julius von Lilienhoff-Zwowitzki, in Metz. Im Herbst 1911 wurde er als Bataillonsadjutant von Leutnant Zimmermann abgelöst. Er wurde jetzt als Kompanieoffizier zur MG-Kompanie seines Regiments versetzt. Am 27. Januar 1912 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 8. März 1913 wurde seine Tochter Helga von Vollard-Bockelberg in Metz geboren, starb aber bereits am 8. Mai 1913. Am 27. März 1914 wurde sein Sohn Heinz-Harald Egon Paul von Vollard-Bockelberg in Metz geboren. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er Anfang August 1914 als Führer der Festungs-Signal-Abteilung in Metz eingeteilt. Er wechselte dann als Kompanie-Führer der 12. Kompanie wieder in das 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 zurück. Am 17. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 14. März 1915 wurde er verwundet und wurde ins Lazarett eingelifert. Später kam er zum Ersatz-Bataillon vom Infanterie-Regiment Nr. 98 nach Bad Meinberg. Im Juni 1915 übernahm er wieder seine alte Kompanie. 1918 wurde er leicht verwundet, blieb aber bei der Truppe. Kurze Zeit nach dem Waffenstillstand trat von Vollard-Bockelberg in die Dienste des Infanterie-Regiments 64 ein, welches den Heimatschutz in Oberschlesien leistete. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt im Reichswehr-Infanterie-Regiment 115 eingesetzt. Dieses war 1919/20 in Kämpfe gegen die Bolschewiken in Kurland (Estland) verwickelt. Er heiratete am 31. Dezember 1920 (standesamtlich) und 5. Januar 1921 (kirchlich) als Hauptmann die fast sieben Jahre ältere Amalie Clara von Bieler, geborene Zedler in Berlin. Trauzeugen war damals der Oberstleutnant Max Schwarz und der Hauptmann und spätere Generalmajor Walter Bruns. Am 2. Mai 1922 wurde ihm der Charakter als Major verliehen. Zu dieser Zeit gehörte er zur Heeres-Friedenskommission. Er war bei der Verbindungsstelle Stettin im Einsatz. Dort wurde er am 1. Februar 1926 auch zum Major befördert. Kurz darauf schied er zum 30. April 1927 aus der Reichswehr aus. Sein Bruder Cecil von Vollard-Bockelberg starb als Major a.D. am 2. Mai 1948 in seiner Wohnung am Hepkeplatz 8 in Dresden an Lungentuberkulose.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
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