Reischle, Emil

 

* 18. Januar 1884, Stuttgart

† 21. Dezember 1936, Augsburg

 

 

Emil Reischle war der Sohn des Hauptsteueramtskassierers August Reichle und dessen Ehefrau Emilie. 1903 trat er als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Württembergisches Infanterie-Regiment "Alt-Württemberg" Nr. 121 in Ludwigsburg. Am 18. Oktober 1903 wurde er zum Fähnrich ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1904 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1903 datiert. Als solcher wurde er jetzt die ersten Jahre in der 7. Kompanie seines Regiments als Kompanieoffizier eingesetzt. Im Frühjahr 1909 wurde er als Zugführer zur 9. Kompanie vom 3. Württembergisches Infanterie-Regiment "Alt-Württemberg" Nr. 121, ebenfalls in Ludwigsburg, versetzt. Am 3. Juni 1909 heiratete er Therese Schreiber. Ende 1910 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Frommann zum Adjutant des III. Bataillons seines Regiments ernannt. In dieser Funktion wurde er am 18. August 1912 auch zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1914 wurde er als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie vom 3. Württembergische Infanterie-Regiment "Alt-Württemberg" Nr. 121, ebenfalls in Ludwigsburg, versetzt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Schempp. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 2. August 1914 zum Regimentsadjutant beim neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 121 ernannt. Mit dem Regiment zog er ins Feld und wurde an der Westfront eingesetzt. Während des Krieges fungierte er als Regiments-Adjutant und mehrfach kurzfristig als stellvertretender Adjutant bei der 51. Reserve-Infanterie-Brigade. Am 28. November 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 1. März 1918 wurde Emil Reischle Chef der 3. (MG) Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 121 und am 12. März 1918 Chef der 6. Kompanie. Am 17. März 1918 übernahm er die 4. Kompanie und am 31. März 1918 wurde er Führer des III. Bataillons seines Regiments. Zwischen dem 26. Juni und dem 19. August 1918 wurde er zur 51. Reserve-Infanterie-Brigade kommandiert und am 24. September 1918 Adjutant der 54. Reserve-Infanterie-Brigade. Im Ersten Wektkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er im Jahr 1919 in die vorläufige Reichswehr übernommen. Dabei war er ab dem 1. Oktober 1919 Kompaniechef im Reichswehr-Schützen-Regiment 25. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann Heer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Schützen-Regiment 25 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Kompaniechef in das 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bereits am 1. Mai 1921 wurde er für mehrere Jahre in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Hier erfolgte am 1. April 1926 seine Beförderung zum Major. Ab dem 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Major Alois Ritter von Molo zum Kommandeur des I. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Stuttgart ernannt. Am 1. Februar 1931 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. März 1931 gab er sein Kommando über das I. Bataillon an Major Karl Kitzinger ab. Er selbst wurde jetzt in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. Juni 1933 wurde er dort zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 als Nachfolger von Generalmajor Hubert Schaller-Kalide zum Kommandeur vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn ernannt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Paderborn ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 durch die erneute Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 18 ernannt. Am 30. November 1935 gab er sein Kommando an Oberst Eccard Freiherr von Gablenz ab. Dafür wurde er am 1. Dezember 1935 zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Köln ernannt. Am 20. April 1936 wurde er mit Wirkung zum 1. April 1936 zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 12. Oktober 1936 zum Kommandeur der neuen 27. Infanterie-Division in Augsburg ernannt. Als solcher ist er am 21. Dezember 1936 bei Augsburg mit einem PKW tödlich verunglückt.

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983