Schaller-Kalide, Hubert Erdmann Julius
* 19. Dezember 1882, Sorau
(Niederlausitz)
† 6. Januar 1976, München |
Hubert Schaller war der Sohn des Oberlehrers Julius Schaller und dessen Ehefrau Beatrice, geborene Kalide. Er trat nach dem Abitur am Gymnasium Sorau am 29. März 1900 als Zweijährig Freiwilliger (Fahnenjunker) in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Lützow" Nr. 25 nach Rastatt. Bei diesem wurde er am 20. November 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1901 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1900 (N3n) datiert. Als solcher wurde er dann anfangs als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie vom 1. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Lützow" Nr. 25 in Rastatt eingesetzt. Im Herbst 1903 wurde er in gleicher Funktion in die 5. Kompanie eines Regiments am gleichen Standort versetzt. Nach einem Jahr wurde er am 1. Oktober 1904 als Nachfolger von Leutant Gustav Stilgebauer zum Adjutant des II. Bataillons vom 1. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Lützow" Nr. 25 in Rastatt ernannt. Vom 14. November 1904 bis zum 3. Dezember 1904 wurde er zur Gewehrfabrik Erfurt kommandiert. Am 31. Dezember 1907 wurde er als Bataillonsadjutant durch Leutnant Trapp abgelöst. Danach wurde er als Kompanieoffizier in der 12. Kompaie seines Regiments in Rastatt eingesetzt. Am 9. März 1908 hat er die über siebe Jahre jüngere Auguste Emma Margarete Schaefer, Tochter des Kaufmanns Ernst Schaefer, in Sorau geheiratet. Am 1. Oktober 1909 wurde er dann für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Dabei wurde er am 27. Januar 1910 zum Oberleutnant befördert. Vom 22. Juli 1911 bis zum 30. September 1911 wurde er nach Frankreich beurlaubt. Am 19. Juni 1912 wurde er von der Beendigung der Schlußübungsreise der Kriegsakademie im Juli 1912 bis zum Ende der Herbstübungen zum Ostpreußisches Kürassier-Regiment „Graf Wrangel“ Nr. 3 kommandiert. Sein Vater starb am 13. Dezember 1912 in Sorau. Am 22. März 1914 wurde er dann mit Wirkung vom 1. April 1914 als Oberleutnant für ein Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab kommandiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 2. August 1914 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er jetzt in den Generalstab vom VIII. Reservekorps versetzt. Im Winter 1915 wechselte er dann in den Generalstab der 3. Armee. Im Mai 1915 kam er dann zum Generalstab vom Marinekorps. Am 21. März 1916 wurde seine Tochter Waltraud Schaller geboren. Im Herbst 1916 wurde er dann in den Generalstab der 1. Marinedivision versetzt. Im Frühjahr 1917 wechselte er dann in den Generalstab der 2. Marinedivision. Bereits im Mai 1917 kam er dann in den Generalstab der 3. Marinedivision. Am 20. Dezember 1918 wurde er dann in den Generalstab der 15. Division versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Sommer 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Anfänglich wurde er als Bataillonsführer im Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann in den Generalstab des Abschnittskommando I der neutralen Zone in Wesel versetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Gruppenkommando 1 in Berlin. Von diesem wurde er bei der Heeresfriedenskommission eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Generalstabsoffizier zum Gruppenkommando 1 nach Berlin. Dort wurde er am 22. März 1922 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1921 festgelegt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur Heeresabteilung (T 1) beim Truppenamt (TA). Am 1. Mai 1925 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Marienwerder ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann an die Infanterieschule nach Dresden versetzt. Nach einem Jahr dort wurde er zum Leiter vom I. Lehrgang an der Infanterieschule in Dresden ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1930 zum Oberst befördert. Am 1. Mai 1931 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Hugo Zeitz zum Kommandeur vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1933 zum Generalmajor befördert. Am 30. September 1933 gab er sein Kommando an Oberst Emil Reischle ab. Er wurde an diesem Tag noch vor der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.
Er war jetzt als Leiter des Postschutzes im Reichspostministerium in der Leipziger Straße 15 in Berlin W66 eingesetzt. Bereits am 1. Oktober 1935 trat er wieder in die erweiterte Wehrmacht ein. Er wurde am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Heeresdienststelle 7 in Stuttgart ernannt. Zum 1. April 1936 wurde er dann zum Kommandeur der 25. Infanterie-Division ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur der 35. Infanterie-Division ernannt. Am 1. April 1937 wurde er zum Generalleutnant befördert. Seine Tochter Waltraud Schaller heiratete am 18. Juni 1938 den fast vier Jahre älteren Offizier Fritz Scheibe, Sohn des Ernst Scheibe, in Karlsruhe. Am 24. November 1938 gab er sein Kommando an Generalmajor Hans Reinhard ab. Er wurde an diesem Tag als General z.b.V. dem Generalkommando XVIII. Armeekorps in Salzburg zugeteilt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann am 26. August 1939 mit der Führung des Stellvertretenden Generalkommando XVIII. Armeekorps in Salzburg beauftragt. Damit wurde er jetzt zum Befehlshaber vom Wehrkreis XVIII. Als solchem wurden ihm am 1. September 1940 die Charakter als General der Infanterie verliehen. Am 1. Dezember 1940 wurde er dann zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando XVIII. Armeekorps in Salzburg ernannt. Am 31. Januar 1943 gab er sein Kommando an General der Infanterie Friedrich Materna ab und wurde danach in die Führerreserve versetzt. Am 31. März 1943 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. An diesem Tag wurde ihm auch das Deutsches Kreuz in Silber verliehen.