Ribbentrop, Friedrich
* 2. Mai 1878, Betzdorf an der Sieg † 17. Februar 1960, Hamburg |
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Friedrich Ribbentrop war der Sohn des Königlichen Oberbergrates Alfred Wilhelm Cornelius Emil Karl Heinrich Ribbentrop und dessen Ehefrau Julie Christiane Josephine Elisabeth, genannt Elise. Am 21. Februar 1898 trat er als Avantageur (hieß ab 1899 Fahnenjunker) in das 2. Pommersche Feld-Artillerie-Regiment Nr. 17 in Bromberg / Pommern ein. Am 18. Oktober 1898 wurde er zum Fähnrich ernannt. Am 18. August 1899 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule zum Leutnant befördert. Am 1. Oktober 1899 wurde er in das neue Hinterpommersche Feld-Artillerie-Regiment Nr. 53 versetzt, welches in den Standorten Bromberg und Hohensalza seine Garnison hatte. Er selbst kam dabei als Batterieoffizier zur 1. Batterie vom Regiment in Hohensalza. 1901 wurde er dann als Batterieoffizier in die 5. Batterie vom Hinterpommersches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 53 nach Bromberg versetzt. Am 1. Oktober 1903 wurde er zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule in die Hardenbergstraße in Berlin-Charlottenburg kommandiert. Am 28. September 1907 hat er die elfeinhalb Jahre jüngere Charlotte Rose Colbe, Tochter eines Rittergutsbesitzers in Jadownik bei Znin, in Bromberg geheiratet. Nach seiner Ausbilung wurde er dann 1906 wieder in die 1. Batterie vom Regiment nach Hohensalza versetzt. Am 21. März 1908 wurde er in das Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule Jüterbog versetzt. In diesem wurde er als Batterieoffizier der 9. Batterie eingesetzt. Im gleichen Jahr wurde auch sein erster Sohn geboren. Am 17. September 1909 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Danach wurde er als Batterieoffizier in die 8. Batterie vom Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule Jüterbog versetzt. Am 9. Dezember 1909 ist seine älteste Tochter Elisabeth Helene Ribbentrop in Jüterbog geboren worden. Im Frühjahr 1911 gehörte er dann als Batterieoffizier zur 4. Batterie vom Lehr-Regiment. Im Jahr 1911 wurde seine zweite Tochter geboren. Im Frühjahr 1912 und 1913 gehörte er dann zur 5. Batterie vom Lehr-Regiment. Auch bei seiner Beförderung zum Hauptmann am 1. September 1913 gehörte er noch immer zur 5. Batterie vom Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule Jüterbog. Bei der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg wurde er am 2. August 1914 als Batterie-Chef dem 3. Garde-Reserve-Feldartillerie-Regiment in Berlin-Beeskow zugeteilt. Am 1. Juni 1915 wurde er als Batteriechef zum Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 217 versetzt. 1916 wurde seine dritte Tochter geboren. Am 25. Juni 1916 wurde er als Führer der II. Abteilung zum Feldartillerie-Regiment Nr. 93 versetzt. Am 6. Januar 1918 wechselte er als Lehrer an die Feldartillerie-Schießschule Warschau. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit anderen Orden ausgezeichnet. Nach Kriegsende wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 im Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 der Reichswehr-Brigade 4 eingesetzt. Ab dem 25. Juni 1920 wurde er im Stab der I. Abteilung vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 in Halberstadt eingeteilt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er dann in das 4. (Preußisch-Sächsische) Artillerie-Regiment übernommen und weiter bei der I. (Preuß.) Abteilung in Halberstadt eingesetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum Regimentsstab vom 4. Artillerie-Regiment nach Dresden versetzt. Im Jahr 1922 wurde er zum Major befördert,, sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1921 festgelegt. Am 1. Dezember 1922 wurde er zum Stab des Artillerieführer IV ebenfalls in Dresden versetzt. Anderthalb Jahre später wurde er am1. April 19244 in das Reichswehrrinisteriumm (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Versorgungsabteilung (P3) unter Oberst, später Generalmajor Walter Tillmanns eingesetzt. Am 5. Juni 1925 wurde seine erste Ehe geschieden. Am 1. März 1926 hat er die zwanzig Jahre jüngere Lotte Chappuzeau,Tochter des Apothekers Wilhelm Friedrich Rudolf Eduard Chappuzeau, in Uelzen geheiratet. 1927 wechselte die Abteilung vom Heeres-Personalamt (PA) zum Wehr-Amt. Dort wurde er dann in der Heeres-Versorgungsabteilung (Vs A) unter Oberstleutnant Otto Bitthorn eingesetzt. Im gleichen Jahr wurde auch seine Tochter Marlene Ribbentrop in Berlin geboren. Am 1. Oktober 1927 wurde er in den Stab der II. (Badische) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment nach Ulm an der Donau versetzt. Dort erhielt er seine Einweisung als Abteilungskommandeur. Am 1. Februar 1928 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant als Nachfolger von Oberstleutnant Banke zum Kommandeur der II. (Badische) Abteilung vom 5..Artillerie-Regiment ernannt. Im Jahr 1929 wurde sein Sohn Claus Ribbentrop in Berlin geboren. Sein Kommando über die II. (Badische) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment in Ulm übergab er am 1. Februar 1930 an Oberstleutnant Curt Haase. Er wurde dafür jetzt in den Regimentsstab vom 5. Artillerie-Regiment nach Fulda versetzt. m 31. Januar 1931 wurde er mus dem Militärdienst entlassen.. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberst verliehen.
Am 1. Februar 1931 wurde er als L-Offizier* bei der Reichswehr angestellt und Leiter des Bezirkskommandos Magdeburg. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Oberst a.D. (L) befördert und Kommandeur des Wehr-Bezirks-Kommandos Magdeburg. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1931 festgelegt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann zum Kommandeur des Wehr-Bezirks-Kommandos Magdeburg I ernannt. Auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im August 1939 wurde er weiter als Wehrbezirkskommandeur I von Magdeburg eingesetzt. Kurz nach dem Ende des Polenfeldzuges wurde Oberst (E) Friedrich Ribbentrop am 1. November 1939 zum Kommandeur vom Artillerie-Ersatz-Regiment 13 in Magdeburg ernannt. Am 20. April 1941 wurde er zum Generalmajor befördert und in den aktiven Dienst übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1941 festgelegt. Am 22. Juni 1941 übernahm er dann als Kommandeur das Artillerie-Ersatz-Regiment 168 in Posen im Warthegau. Am 1. Juni 1942 wurde Generalmajor Friedrich Ribbentrop in die Führerreserve OKH versetzt. Am 31. Juli 1942 wurde er endgültig aus dem Militärdienst verabschiedet. Über eine Gefangenschaft oder Internierung bei oder nach Kriegsende ist nichts bekannt.
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche
Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
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Mittler und Sohn 1927
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Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
NARA T-78 R-892