Haase, Curt Ernst Oskar
* 15. Dezember 1881, Honnef † 9. Februar 1943, Berlin-Grunewald
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Curt Haase war der Sohn des Kaufmanns Theodor Julius Haase und dessen Ehefrau Luise, geborene Gehrenbeck. Er trat am 25. Juni 1901 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 65. Am 27. Januar 1902 wurde er in diesem Regiment zum Fähnrich befördert. Am 18. Oktober 1902 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule in seinem Regiment zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Oktober 1901 festgelegt. Am 29. September 1908 hat er die anderthalb Jahre jüngere Anna Sophie Emilie Vischer, Tochter vom Kaufmann Adolf Eckart Vischer, in Stuttgart geheiratet. Am 17. September 1909 wurde seine Tochter Margarethe Jenny Haase in Jüterbog geboren. Am 18. Oktober 1910 wurde er zum Oberleutnant befördert. Bis 1914 gehörte er zum Regiment, von dem er auch zur Kriegsakademie versetzt. Auch zu Beginn des Krieges gehörte er als Batterieführer noch zum 4. Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 65. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Dann kam er zum Stabsdienst. Am 23. Juni 1916 wurde seine Tochter Annemarie Haase in Stuttgart geboren. Im Krieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in die Reichwehr übernommen. Er wurde zuerst als Lehrer an der Infanterieschule Dresden eingesetzt. Am 1. April 1923 wurde er als Batteriechef der 9. Batterie in die III. Abteilung vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment versetzt. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Major befördert. Am 1. November 1925 wurde er zur Inspektion der Artillerie (In 4) in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1930 übernahm er dann für die nächsten 3 Jahre als Kommandeur die II. Abteilung vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment. Am 15. August 1931 hat seine Tochter Margarethe in Ludwigsburg den sechs Jahre älteren Oberleutnant Hanns Ludwig Baier geheiratet. 1933 wurde er als Kommandeur zum Artillerie-Lehr-Stab nach Jüterbog versetzt. Im März 1935 wurde er zum Kommandant von Frankfurt ernannt. Dies war die Tarnbezeichnung eines Divisionsstabes. Am 1. Juni 1935 wurde er zum Generalmajor befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 3. Infanterie-Division in Berlin ernannt. Am 1. März 1936 gab er die Division an Generalmajor Walter Petzel ab. Er übernahm dafür als Nachfolger von Generalmajor Eugen Ritter von Schobert als Kommandeur die 17. Infanterie-Division in Nürnberg. Am 1. August 1937 wurde er in dieser Funktion zum Generalleutnant befördert. Am 1. Oktober 1937 gab er auch diese Division ab. Er wurde jetzt als Nachfolger von Generalleutnant Otto Grün zum Inspekteur der Artillerie (In 4) ernannt. Am 12. Juli 1938 hat seine Tochter Annemarie Haase den vier Jahre älteren Journalisten und Autor Dr. jur. Christoph von Imhoff, Sohn vom Oberstleutnant Hans Freiherr von Imhoff, in Berlin geheiratet. Am 1. November 1938 wurde er zum General der Artillerie befördert. Bereits am 10. November 1938 wurde er als Nachfolger von General der Infanterie Erwin von Witzleben zum Kommandierenden General vom Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Gleichzeitig war er damit bis zur Mobilmachung auch Befehlshaber vom Wehrkreis III. Das III. Armeekorps führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 im Polenfeldzug. Ab Oktober 1939 war er mit dem Korps dann im Westen im Einsatz und nahm am Frankreichfeldzug teil. Ihm wurden im 2. Weltkrieg auch die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Für die Leistungen seines Korps wurde er am 8. Juni 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Am 14. November 1940 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 15. Februar 1941 wurde er zum Kommandeur der 15. Armee ernannt. Am 18. Oktober 1941 musste er krankheitsbedingt sein Kommando abgeben. Die stellvertretende Führung übernahm General der Artillerie Walter Heitz. Am 10. März 1942 übernahm er von diesem wieder das Kommando über die 15. Armee. Am 9. Dezember 1942 musste er erneut krankheitsbedingt das Kommando über das AOK 15 abgeben. Dieses Mal wurde General der Panzertruppe Heinrich von Viettinghoff, genannt von Scheel sein Vertreter. Am 1. Dezember 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 9. Februar 1943 ist er dann in Berlin an Herzversagen oder einem Krebsleiden gestorben. Er wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt. Sein Schwiegersohn Oberstleutnant Hanns Baier geriet im Mai 1943 als Kommandeur vom Luftwaffen-Regiment Barenthin in Tunesien in Gefangenschaft. Seine Frau Anna Haase starb am 20. September 1969 in Göppingen.
Ritterkreuz (8. Juni 1940)