Ruhl, Heinrich

 

* 31. August 1915, Frankfurt / Main

† 1. Dezember 2015, Wunstorf
 

 

Heinrich Ruhl trat am 1. November 1935 in das Reiter-Regiment 10 ein. Durch Umbenennung wurde das Regiment im Jahr 1936 zum Kavallerie-Regiment 10 umbenannt. Bei diesem wurde er am 1. Januar 1938 zum Leutnant der Reserve befördert wurde. Am 26. Oktober 1938 wurde er aus dem Heeresdienst entlassen. Bei Kriegsbeginn wurde er wieder eingezogen und zur Aufklärungs-Abteilung 187 versetzt. Nach dem Westfeldzug verblieb die Abteilung als Besatzungstruppe in Frankreich. Anfang April 1941 kam die Abteilung nach Ostpreußen. Am 1. Mai 1941 wurde Heinrich Ruhl zum Oberleutnant der Reserve befördert. Er nahm ab Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil. Am 1. September 1941 wurde er in das aktive Offizierskorps übernommen. Ab Juni 1942 war er Kompaniechef. Durch Umbenennung seiner Abteilung gehörte er ab August 1942 zur Schnellen Abteilung 187, bei der er auch als Abteilungs-Adjutant eingesetzt wurde. Im Frühjahr 1943 erhielt er folgende Beurteilung: "Ruhig, urteilskräftig, geistig rege, einsatzbereit. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Abteilungs-Adjutant." Am 1. Juni 1943 wurde er zum Rittmeister befördert. Am 15. September 1943 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Den Dienst regelte die Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 10. Am 10. Oktober 1943 wurde er zum Kommandeur vom Füsilier-Bataillon 122 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1944 zum Major befördert. Als solcher sollte er jetzt zum Kommandeur vom Divisions-Füsilier-Bataillon (A.A.) 227 ernannt werden, das wurde aber nicht wirksam. Am 2. Juli 1944 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Für die Verhinderung eines feindlichen Durchbruchs durch die Marienburg-Stellung Anfang August 1944 südlich von Petseri bzw. westlich Pleskau wurde ihm am 21. September 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab Oktober 1944 kämpfte er in Kurland. Anfang Februar 1945 zeichnete er sich mit seinem Bataillon bei der 4. Kurlandschlacht besonders aus. Mit 9 Mann und einem MG-Trupp führte Major Ruhl am 1. Februar 1945 einen Gegenangriff südlich von Frauenburg, um eine Stellung auf einer beherrschenden Höhe zurückzuerobern. Obwohl sie den Sowjets zahlenmäßig weit unterlegen waren, gelang es ihnen, sie nach einem erbitterten Nahkampf unter schweren Verlusten von der Anhöhe zu stoßen. Am 13. März 1945 wurde er schwer verwundet. Für seine  persönlichen Leistungen wurde am 16. März 1945 als Kommandeur des Füsilier-Bataillons 122 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

 

Ritterkreuz (21. September 1944) Eichenlaub (16. März 1945)