Reiter-Regiment 10
10. (Preuß.) Reiter-Regiment
10. Reiter-Regiment
Reiter-Regiment Torgau
Kavallerie-Regiment 10

 

Feldpostnummern: Für das Regiment wurden keine Feldpostnummern vergeben, da vor Kriegsbeginn aufgelöst.

Das Reiter-Regiment 10 wurde im Frühjahr 1920 im Wehrkreis III aufgestellt. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 2. Kavallerie-Division unterstellt. Als Besonderheit hatte das Regiment silberne Kesselpauken, ursprünglich aus dem Besitz der Kgl. Preuß. Leib-Kürassiere. Im Juni 1920 verfügte der Chef der Heeresleitung ihre Übergabe an das Reiter-Regiment 10. Auch bei der Bildung des 100.000 Mannes der Reichswehr blieb das Regiment weiter dieser Division unterstellt. Der Regimentsstab war mit der 1., 2. und 5. Eskadron in Züllichau, im Wehrkreis III, stationiert. Die 3. und die 4. Eskadron vom Regiment waren in Torgau, damals ebenfalls Wehrkreis III, beheimatet. Aufgrund des Wehrgesetzes vom 23. März 1921 §14 Absatz 2 wurde das Regiment dann zum 10. (Preußisches) Reiter-Regiment umbenannt. Das Regiment blieb weiter der 2. Kavallerie-Division unterstellt. Ebenfalls 1921 wurde die 5. Eskadron zur Ausbildungs-Eskadron umbenannt. In den ersten Jahren wurden Teile vom Regiment hauptsächlich zur Niederwerfung von Aufständen in Mitteldeutschland, Raum Bitterfeld und später Halle-Leuna, eingesetzt.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann für die ersten Jahre der Reichswehr wie folgt verteilt:
1. Eskadron: Magdeburgisches Kürassier-Regiment „von Seydlitz“ Nr. 7
2. Eskadron: Thüringisches Husaren-Regiment Nr. 12
3. Eskadron: 1. Kurhessisches Husaren-Regiment „König Humbert von Italien“ Nr. 13, Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 13
4. Eskadron: Posensches Ulanen-Regiment „Prinz August von Württemberg“ Nr. 10
Ausbildungs-Eskadron: Regiment Königs-Jäger zu Pferde Nr. 1
Noch Anfang der 20iger Jahre kam es zu einigen Veränderungen bei den Garnisonen der Eskadronen. Dabei war der Regimentsstab jetzt mit der 3., 4. und Ausbildungs-Eskadron in Züllichau beheimatet. Die 1. und 2. Eskadron vom Regiment waren dafür in Torgau stationiert. 1927 nahm das Regiment am großen Manöver in Thüringen teil, welches mit einer Parade der Reiterregimenter vor Generalfeldmarschall von Hindenburg endete. 1928/29 übernahm die 3. Eskadron zusätzlich die Tradition der Maschinengewehr-Abteilung Nr. 6. Im Spätsommer 1932 fand das große Manöver in Schlesien statt. Per Gesetz vom 20. Juli 1933 fiel der landsmannschaftliche Zusatz beim Regiment weg und das Regiment hieß jetzt nur noch 10. Reiter-Regiment. Außerdem wurden die Eskadronen jetzt in Schwadronen umbenannt. 1934 erfolgte die Abgabe der 5. Schwadron vom Regiment an die Kraftfahr-Abteilung Leipzig. Außerdem erfolgten auch Einzelabgaben an fremde Truppenteile und an die Luftwaffe. Ebenfalls 1934 erfolgte die Verlegung der drei Reiter-Schwadronen mit Regimentsstab und Trompeterkorps von Züllichau nach Torgau zur Vereinigung mit dem um eine neue 5. (Reiter-) Schwadron ergänzten Regiment. Bei der Erweiterung der Reichswehr und Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde das Regiment aus Tarngründen in Reiter-Regiment Torgau umbenannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde das Regiment am 15. Oktober 1935 zum Reiter-Regiment 10 umbenannt. 1936 erfolgte die Unterstellung des Regiments unter das IV. Armeekorps. Im Herbst 1936 wurde das Reiter-Regiment zum Kavallerie-Regiment 10 verstärkt auf 11 Schwadronen. Die I. Abteilung vom Regiment mit der 1. bis 5. Reiter-Schwadron war in der alten Zieten-Kaserne stationiert. Die II. Abteilung vom Regiment wurde in der nebenan neu erbauten Seydlitz-Kaserne mit der 6. bis 8. Radfahr-Schwadron, 9. (Panzerabwehr-) Schwadron (diese in der Batteriekaserne) und der 10. (schwere) Schwadron (ein Panzerspähzug, drei Kavalleriegeschützzüge 7,5 cm). stationiert. Die 11. (Nachrichten-) Schwadron unterstand direkt dem Regimentsstab. Das Regiment war jetzt keine eigene taktische Einheit mehr, sondern Ausbildungskörper für Divisions-Aufklärungs-Abteilungen (AA) von Infanteriedivisionen. Im Mobilmachungsfall sollte es sofort drei Abteilungen 1. Welle, also fast ausschließlich aus dem aktiven Dienst (AA 4, 14, 24), und eine der 2. Welle, teils mit Reservisten (AA 187), aufstellen können.

Im Frühjahr 1938 vom Einmarsch in Österreich noch nicht unmittelbar berührt, gab das Kavallerieregiment 10 im Sommer zwei Leutnante an das in Stockerau bei Wien aus ehemaligen österreichischen Dragoner-Regimentern neu aufgestellte Kavallerie-Regiment 11 ab, während dann einige aktive Offiziere von dort nach Torgau kamen.

Im Herbst 1938 wurde die Aufklärungs-Abteilung 24 (3. Reiter-, 8. Radfahr-Schwadron, Teile 9., 10. und 11. Schwadron des Kavallerieregiments 10), beim Einmarsch in das Sudetenland und im Frühjahr1939 bei dem in die Rest-Tschechoslowakei bis Prag eingesetzt. Ab Sommer nahmen Einziehungen von Reservisten und Zivilfahrzeugen zu. Die Mobilmachung für den 2. Weltkrieg zeichnete sich ab. Bei der Mobilmachung Ende August 1939 wurde das Regiment aufgelöst. Es bildete die Aufklärungs-Abteilungen 4, 14 und 24 sowie Teile der Aufklärungs-Abteilungen 156 und 187.

Folgende Verteilung ist dabei bekannt:

Regimentsstab wurde unbekannt
Stab I. Abteilung wurde unbekannt
1. (Reiter-) Schwadron wurde unbekannt
2. (Reiter-) Schwadron wurde 1./ Aufklärungs-Abteilung 14
3. (Reiter-) Schwadron wurde 1./ Aufklärungs-Abteilung 24
4. (Reiter-) Schwadron wurde unbekannt
5. (Reiter-) Schwadron wurde unbekannt
Stab II. Abteilung wurde Stab / Aufklärungs-Abteilung 24
6. (Radf.-) Schwadron wurde unbekannt
7. (Radf.-) Schwadron wurde unbekannt
8. (Radf.-) Schwadron wurde 2./ Aufklärungs-Abteilung 24
9. (Pz.Abw.-) Schwadron bildete Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 4, 14, 24, 156 und 187.
10. (schwere) Schwadron bildete Teile der 3. Schwadronen der Aufklärungs-Abteilungen 4, 14, 24, 156 und 187.
11. (Nachr.-) Schwadron bildete die Nachrichten-Züge der Aufklärungs-Abteilungen 4, 14, 24, 156 und 187.

In Torgau verblieb lediglich die neu aufgestellte Kavallerie-Ersatz-Abteilung 10 (darin auch die zurückgelassene Reiter-Schwadron).

Regimentskommandeure:

Major Robert Deyhle (1920)

Oberst Arthur Graf von Bredow 1. Oktober 1920 - 1. April 1921

Oberst Albert Schoen 1. April 1921 - 1923

Oberst Adolf-Wilhelm Janssen 1. November 1923 - 31. Januar 1927

Oberst Ernst-August Köstring 1. März 1927 - 31. Januar 1931

Oberst Walter von Dufay 1. Februar 1931 - 31. Januar 1934

Oberst Theodor Freiherr von Wrede 1. Februar 1934 - 1. Oktober 1937

Oberst Walter Krüger 1. Oktober 1937 - 26. August 1939

 

Abteilungskommandeure

I. Abteilung:

Major von Below (1936, 37)

Major Hans-Wilhelm von Goerne (1939)

II. Abteilung:

Major von Oppeln-Bronikowski 18. Oktober 1937 - Auflösung

 

Regimentsadjutanten:

Rittmeister von Manstein (1923, 24, 25, 26)

Oberleutnant Mortimer von Kessel (1927)

Rittmeister Hermann von Oppeln-Bronikowski (1928) - (1933)

Oberleutnant Kleinschmitt (1933, April 1934)

Oberleutnant von Wagner (1935, 36, 37)

Oberleutnant Klewitz (1938)