Schellert, Otto

 

* 1. Januar 1889, Farsleben bei Magdeburg

† 16. August 1975, (Kassel)

 

Otto Schellert trat am 4. März 1907 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn eines Superintendent kam dabei zum 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment "Fürst Leopold von Anhalt-Dessau" Nr. 26. Bei diesem wurde er am 18. November 1907 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1908 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 17. September 1906 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment "Fürst Leopold von Anhalt-Dessau" Nr. 26 eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann für ein Jahr zum Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14 kommandiert. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann als Adjutant zum Bezirkskommando Burg kommandiert. Auch vor dem 1. Weltkrieg gehörte er noch zum 1. Magdeburgisches Infanterie-Regiment "Fürst Leopold von Anhalt-Dessau" Nr. 26. Bei der Mobilmachung wurde er dann als Regimentsadjutant zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 27 versetzt. Am 28. November 1914 wurde er als solcher zum Oberleutnant befördert. Ende 1915 wurde er dann als Adjutant zur 93. Reserve-Infanterie-Brigade versetzt- Am 18. April 1916 wurde er als solcher zum Hauptmann befördert. Im Herbst 1916 kam er dann als Adjutant zur 35. Reservedivision. Ab dem Sommer 1918 wurde er dann noch als Bataillonsführer des I. Bataillons vom 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er dann ab dem 28. Dezember 1918 als Adjutant bei der 5. Infanteriedivision eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Er wurde an diesem Tag zum Adjutant der Reichswehr-Brigade 5 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er noch als Adjutant der Reichswehr-Brigade 5 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum I. Bataillon vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann ab dem 18. Juni 1921 für die nächsten viereinhalb Jahre als Chef der 3. Kompanie in Frankfurt an der Oder eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wechselte er dann in den Stab des I. Bataillons vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder. Am 1. April 1927 wurde er dann im Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort gehörte er zur Inspektion der Infanterie (In 2). Am 23. September 1927 hat er Charlotte Gerstenberger geheiratet. Im Reichswehrministerium wurde er am 1. Februar 1929 zum Major befördert. Als solcher wurde er dann ein Jahr in der Heeres-Unterkunfts- und Übungsplatz-Abteilung (V2) im Heeres-Verwaltungs-Amt (V A) eingesetzt. Nach einem Jahr wurde er dann für ein weiteres Jahr in der Heeres-Verpflegungs- und Bekleidungsabteilung (V3) im Heeres-Verwaltungs-Amt (V A) eingesetzt. Am 1. Mai 1931 wurde er dann zum Kommandeur des I. (Hans.) Bataillons vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1933 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. März 1934 gab er dieses Kommando ab. Am 1. April 1934 wurde er dann erneut in das RWM nach Berlin versetzt. Er wurde dann in der Folgezeit während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Leiter der Abteilung V3 und V5 eingesetzt. Am 15. Mai 1936 wurde er zum Kommandeur des aus der Landespolizei errichteten Infanterie-Regiment 81 ernannt. Am 1. Juni 1935 wurde er zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 88 in Aschaffenburg ernannt. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 106 in Aschaffenburg ernannt. Am 1. März 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Zu Beginn des 2. Weltkrieges bezog er mit seinem Regiment Stellungen im Westen. Am 31. Oktober 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Division z.b.V. 405 ernannt. Am 10. April 1940 gab er sein Kommando wieder ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 166 in Bielefeld ernannt. Am 1. Januar 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert. Mitte März 1941 gab er sein Kommando ab. Am 15. März 1941 wurde er dafür als Nachfolger von Generalleutnant Fritz Kühne zum Kommandeur der 253. Infanterie-Division in Nordfrankreich ernannt. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit der Division nach Ostpreußen. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er seine Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Dabei wurden ihm bald beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Die Division befand sich die ersten Monate an der Verbindung zwischen der Heeresgruppe Nord und der Heeresgruppe Mitte. Am 26. Dezember 1941 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Die Division befand sich jetzt im Raum Rshew. Auch das ganze Jahr 1942 befand sie sich dort. Im Januar 1943 gab er sein Kommando über die 253. Infanterie-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1943 wurde er mit der Führung vom Stellvertretendes Generalkommando IX. Armeekorps beauftragt. Damit wurde er auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis IX. Am 1. Juli 1943 wurde er zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IX. Armeekorps in Kassel ernannt. Zwischen Januar 1944 und April 1944 wurde er von General der Kavallerie Philipp Kleffel vertreten. Am 9. Dezember 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 31. März 1945 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Trotzdem wurde er nach Kriegsende von den westalliierten Besatzungstruppen verhaftet und verblieb dann bis zum Juni 1947 in amerikanischer Gefangenschaft.