Schlickum, Hermann Hugo
* 1. Februar 1870, Kirchberg/Hannover † 17. August 1939, Hannover |
Hermann Schlickum war ein Sohn des Pfarrers Johann Heinrich Wilhelm Schlickum und dessen Ehefrau Karoline Jacobine, geborene Trutschler. Er trat im April 1891 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Rheinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 23. Bei diesem wurde er am 19. November 1891 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Juni 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier im 2. Rheinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 23 eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 wurde er dann zum Lehr-Regiment der Königlich Preußische Feldartillerie-Schießschule Jüterbog versetzt. Am 2. Dezember 1899 hat er die über neuneinhalb Jahre jüngere Ida Auguste Marie Caroline Hedwig Pelzer, Tochter des Major Ferdinand Hermann Pelzer, in Charlottenburg geheiratet. Bei dem Lehr-Regiment wurde er am 22. Mai 1900 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Seine älteste Tochter wurde als Hedwig Karoline Alwine Emmy Klara Jette-Marie Schlickum in Damm, Kreis Jüterbog, geboren. Am 15. Dezember 1900 hat er dann sein Patent als Oberleutnant erhalten. Am 1. Juni 1901 gehörte er als Oberleutnant zur 1. Batterie vom Lehr-Regiment der Königlich Preußische Feldartillerie-Schießschule Jüterbog. Seine zweite Tochter war die am 3. Januar 1902 in Damm geborene Eva Sofie Helene Lore Schlickum. Sein Sohn Wilhelm Hermann Fritz Goerdt Schlickum wurde am 5. Juli 1907 in Jüterbog geboren. Am 18. November 1907 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Am gleichen Tag wurde er zum Chef der 2. Batterie vom 1. Unter-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 31 ernannt. Als solcher hat er am 10. September 1908 sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 18. April 1914 wurde er zum Chef der 6. Batterie vom Lehr-Regiment der Königlich Preußische Feldartillerie-Schießschule Jüterbog ernannt. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er dann als Batteriechef zum 1. Garde-Reserve-Feldartillerie-Regiment versetzt. Am 22. März 1915 wurde er zum Major befördert. Am 24. Oktober 1918 wurde er dann zur Inspektion der Infanterie-Geschütz-Batterien versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 1. Oktober 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er als Abteilungskommandeur dem Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 zugeteilt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er als solcher verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Kommandeur der III. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Jüterbog ernannt. Mit dieser Abteilung stand er auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog und besaß eine Sonderstellung im Rahmen des Regiments. Seine Abteilung wurde als Lehr-Abteilung verwendet und unterstand direkt der Artillerieschule. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 31. Januar 1923 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Vogt ab. Dafür wurde er am 1. Februar 1923 zum Stab vom Artillerieführer I nach Königsberg versetzt. Dort wurde er am 1. März 1924 zum Oberst befördert. Nach zwei Jahren wurde er am 1. Februar 1925 zum Stab vom Artillerieführer III nach Berlin versetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Adolf Poetter zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Jüterbog ernannt. Gleichzeitig wurde dieser auch als Artillerieschießplatz Jüterbog bezeichnet. Am 31. Januar 1928 wurde er dann aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen. Er wurde später weder in der Reichswehr noch in der Wehrmacht wieder verwendet. Sein Sohn Goerdt Schlickum heiratete als Oberleutnant und Angehöriger der Abteilung III der Kavallerieschule in Hannover am 2. März 1934 (standesamtlich) und am 3. März 1934 (kirchlich) die über fünf Jahre jüngere Anita Käthe Helene Morgen, Tochter vom Rittmeister a.D. und Bankdirektor Wilhelm Morgen, in Münchengladbach. Seine Tochter Lore Schlickum heiratete am 19. Mai 1938 (standesamtlich) und 21. Mai 1938 (kirchlich) den fast vier Jahre älteren Ingenieur Alfred Karl Friedrich Paul Schleusener in Hannover. Er selbst starb nur wenige Tage vor Beginn des 2. Weltkrieges am 17. August 1939 im Friederikenstift in Hannover. Als Todesursache wurden Herzmuskelentartung und Arteriosklerose angegeben. Er wurde daraufhin am 21. August 1939 in Hannover beigesetzt. Seine älteste Tochter starb am 13. Dezember 1942 um 23:50 Uhr in der Augsburger Straße 63 in Berlin-Schöneberg als Masseurin an einem Magengeschwür. Sie wohnte damals in der Ansbacher Straße 16 in Berlin-Schöneberg. Sein Sohn Goerdt Schlickum brachte es im Krieg bis zum Oberst und war im Herbst 1944 Kommandeur vom Artillerie-Regiment 186. Er war nach dem Krieg als Kaufmann tätig.