Stieler von Heydekampf, Hans Julius Arthur
* 24. August 1880, Berlin
† 4. Februar 1946, Lager Hohenschönhausen bei Berlin |
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Hans Stieler von Heydekampf war der dritte Sohn vom Infanterieoffizier und späteren Generalleutnants Arthur Friedrich Hermann Stieler von Heydekampf und dessen Ehefrau Maria Elma Clara, geborene von Wegnern. Er wurde nach seiner Kadettenausbildung, vier Jahre in den Kadettenhäusern Wahlstatt, Oranienstein und Karlsruhe und vier Jahre an der Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde, am 20. März 1899 (K3k) als Leutnant an die Königlich Preußische Armee überwiesen. Er kam dabei zum 1. Garde-Regiments zu Fuß nach Potsdam. Er wurde anfangs als Kompanieoffizier in der Leibkompanie des Regiments eingesetzt. Im Frühjahr 1901 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Zwei Jahre später war er wieder Kompanieoffizier in der Leibkompanie seines Regiments. Am 25. Februar 1904 wurde er in das 4. Garde-Regiment zu Fuß nach Berlin versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie eingesetzt. Im Herbst 1905 wurde er für ein Jahr in gleicher Funktion in die 5. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt, bevor er wieder in die 1. Kompanie zurückversetzt wurde. Im Herbst 1908 wurde er als Kompanieoffizier in die 2. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Berlin, versetzt. Am 19. August 1909 (V10v) wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1909 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Othegraven als Adjutant zum Bezirkskommando vom Landwehrbezirk Woldenberg kommandiert. Diese Position übte er für drei Jahre aus. Am 1. Oktober 1912 wurde er durch Leutnant von Bojanowsky abgelöst. Danach wurde er wieder als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom 4. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin verwendet. Zum 1. Oktober 1913 (D31d) wurde er unter Beförderung zum Hauptmann als Stabshauptmann zum Stab des I. Bataillons seines Regiments versetzt. Am 29. Mai 1914 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Weyrauch zum Chef der 9. Kompanie vom 5. Garde-Regiments zu Fuß in Spandau ernannt. Mit dieser Kompanie zog er bei Beginn des 1. Weltkrieges am 12. August 1914 ins Feld, wo es bei Namur zuerst zum Einatz kam. Seine Zugführer waren bei Kriegsbeginn Leutnant von Wietersheim, Leutnant der Reserve Hosemann, Leutnant der Reserve Fischer und Leutnant der Reserve Bruns. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 15. Oktober 1914 verliehen. Mitte November muss er kurzzeitig seine Kompanie an Leutnant der Reserve Schneider abgeben, weil er in der Stadt Brzeziny den Truppenverkehr regeln soll, da sich die Marschkolonnen des XXV. Armeekorps und der 3. Garde-Division dort kreuzen. Am Abend des 21. November 1914 übernimmt er in Olechow die stellvertretende Führung über das II. Bataillon von Hauptmann Ritter und Edler von Grueber. Vom 22. November 1914 bis zum 24. November 1914 führte er stellvertretend das II. Bataillon vom 5. Garde-Regiment zu Fuß. Danach übergab er es an Hauptmann von Brandenstein und übernahm dafür vom 24. November 1914 bis zum 27. November 1914 die stellvertretende Führung über das I. Bataillon seines Regiments, welches bei den Kämpfen um Polik im Einsatz stand. Am 28. November 1914 sollte er die stellvertretende Führung über das Füsilier-Bataillon übernehmen, wurde aber auf dem Weg zum Gefechtsstand durch Granatsplitter verwundet. Er wurde danach vom 5. Dezember 1914 bis zum 21. Februar 1915 im Reservelazarett Villa Meißner in Bad Kösen behandelt. Danach wurde er zum Ersatz-Bataillon seines Regiments überwiesen. Von dort kehrte er am 23. März 1915 wieder als Führer zur 9. Kompanie seines Regiments an die Front zurück. Diese übernahm er vom erkrankten Leutnant Freiherr von Maltzahn. Vom 3. Mai 1915 bis zum 10. Mai 1915 führte er das II. Bataillon seines Regiments, weil Major von Hake den beurlaubten Regimentskommandeur vertritt. Nach der kurzzeitigen Rückkehr zu seiner Kompanie übernahm er am 11. Mai 1915 die Führung des Füsilier-Bataillons, da dessen Führer Hauptnann Beelitz bei einem Granateneinschlag im Gutshaus von Rzengnowo schwer verwundet wird und noch am gleichen Abend stirbt. Wegen einer Erkrankung musste er diese Führung am 30. Mai 1915 an Hauptmann der Reserve Paulentz abgeben. Nach seiner Genesung wurde er am 7. Juli 1915 wieder zum Ersatz-Bataillon überwiesen, von dem er am 15. Juli 1915 wieder als Führer des Füsilier-Bataillons wieder an die Front entsendet wurde. Er übernahm es von Rittmeister Graf von Seherr-Thoß, der gleichzeitig das II. Bataillon übernimmt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 4. August 1915 verliehen. Ab dem 23. September 1915 wurde er für einen Monat wieder als Chef der 9. Kompanie in seinem Regiment verwendet. Am 22. Oktober 1915 wurde er als Ersatz für den erkrankten Hauptmann von Klinckowstroem mit der stellvertretenden Führung des I. Bataillons beauftragt, während Leutnant der Reserve von Liebermann seine 9. Kompanie übernimmt. In dieser Funktion wurde er am 8. Dezember 1915 bei der Besichtigung der vordersten Stellung durch eine Gewehrgranate verwundet und übergab das I. Bataillon wieder an den soeben genesen zurückgekehrten Hauptmann von Klinckowstroem. Zuerst wurde er bis zum 21. Dezember 1915 im Kriegslazarett Tourcoing behandelt. Daran anschließend bis zum 9. Januar 1916 im Reservelazarett München, bevor er danach im Reservelazarett Bad Kösen behandelt ude. Am 22. Februar 1916 wurde er wieder zum Ersatz-Bataillon überwiesen. Vom 3. März 1916 bis zum 14. Mai 1916 wurde er von diesem als Leiter des Lehrkursus nach Döberitz kommandiert. Am 14. Juni 1916 wurde er wieder zum aktiven Regiment an die Front überwiesen. Dort übernam er am 17. Juni 1916 an der Somme für den die Regimentsführung, für den beurlaubten Kommandeur, übernehmenden Major Schorcht. die stellvertretende Führung vom Füsilier-Bataillons des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5. Am 23. Juli 1916 wurde er zum Regimentsstab kommandiert. Ab dem 2. August 1916 führte er für den erkrankten Hauptmann von Klinckowstroem mehr als zwei Monate das I. Bataillon seines Regiments, bevor er am 8. Oktober 1916 von Hauptmann Gutknecht die stellvertretende Führung vom II. Bataillon übernahm. Am 30. Oktober 1916 wurde er zum Regimentsstab des 5. Garde-Regiments zu Fuß versetzt. Für den am 6. November 1916 durch Schrapnellschuß verwundeten Major Graf von Klinckowstroem wurde er mit der Führung des I. Bataillons seines Regiments beauftragt, was er erst am 7. November 1916 übernehmen konnte. In der Zwischenzeit bis zu seinem Eintreffen aus Beugny führte Major Schorcht das I. Bataillon. Am 20. Dezember 1916 wurde er durch Hauptmann Otto Lancelle abgelöst. Am 12. Januar 1917 übernahm er dann von Hauptmann Otto Lancelle die Führung des Füsilier-Bataillons in seinem Regiment. Am 21. Juni 1917 wurde er durch Hauptmann von Stietencron abgelöst und daraufhin bis zum 23. Juli 1917 beurlaubt. Vom 17. Juli 1917 bis zum 21. Juli 1917 wurde er zum Ende des Urlaubes zu einem Lehrgang an der Heeres-Gasschule Berlin kommandiert. Am 24. Juli 1917 übernimmt er wieder das Füilier-Bataillon vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 von Hauptmann von Stietencron. Vom 15. Dezember 1917 bis zum 15. Januar 1918 wurde er beurlaubt, Oberleutnant der Reserve Ulrich übernimmt dabei die Führung des Füsilier-Bataillons. Ende März 1918 wude er wieder verwundet, blieb aber bei der Truppe. Am 4. April 1918 wurde er am Knie verwundet und übergab sein Bataillon an den zufällig bei ihm befindlichen Führer der 3. MG-Kompanie, Leutnant der Reserve Betge. Nachdem er anfangs in den Feldlazaretten 16 und 38 behandelt wurde, kam er am 15. Mai 1918 zur weiteren Behandlung zur Abteilung Bad Kösen vom Reservelazarett Naumburg. Erst am 12. Juli 1918 wurde er wieder zum Ersatz-Bataillon überwiesen. Am 19. August 1918 wurde er als Adjutant zum Generalkommando IV. Armeekorps versetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Ihm wurden im Ersten Weltkrieg auch noch das Ritterkreuz mit Schwertern des Königlichen Hausordens von Hohenzollern (26. Februar 1917) und beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Kriegsende kehrte er Mitte Dezember 1918 wieder zum 5. Garde-Regiment zu Fuß zurück, bei dem er ab dem 12. Januar 1919 erneut als Führer des Füsilier-Bataillons verwendet wurde. Ende März 1919 trat er zum Freikorps von Hülsen über. Ab dem 23. August 1919 wurde er als Adjutant bei der Abwicklungsstelle vom 5. Garde-Regiment zu Fuß eingesetzt. Am 12. Oktober 1919 wurde er als Polizei-Hauptmann in die Sicherheitswehr übernommen. Noch im Jahr 1919 wurde er zum Polizei-Major befördert. Kurz vor der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 9. April 1920 aus dem aktiven Heeresdienst entlassen. Dabei wurde ihm der Charakter als Major und die Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform verliehen.
Er wurde ab Okober 1920 als Polizeiführer im rheinisch-westfälischen Industriegebiet verwendet. Am 2. Juni 1921 heiratete er die fast acht Jahre jüngere Witwe seines ältesten Bruders Alfred, Hildegard Berta Karoline Constanze Johanna Natalie Stieler von Heydekampf, geborene von Rauschenplat. Er adoptierte auch seinen fast achtjährigen Neffen Hans-Arthur Stieler von Heydekampf. Ab dem 27. Juli 1921 wurde er fast ein Jahr als Kommandeur der Schutzmannschaft bei der Schutzpolizei in Potsdam eingesetzt. Ab 1922 war er Schriftleiter der Zeitschrift “Bund 5. Gardisten. Nachrichtenblatt für alle Angehörigen des ehemaligen Kgl. Preuß. 5. Garde-Regiments zu Fuß”. Mitte Juli 1922 wurde er zur Höheren Polizeischule Eiche bei Potsdam versetzt. Seine Mutter starb am 11. September 1922 im Alter von 66 Jahren in Bad Kösen. Sein Sohn Burkhard Hubertus Theodor Alfred Stieler von Heydekampf wurde am 3. November 1922 in Potsdam geboren. Sein Vater starb am 5. März 1923, noch vor seinem 83. Geburtstag, ebenfalls in Bad Kösen. Am 15. November 1923 wurde er zur Polizeiverwaltung Magdeburg versetzt. Am 26. Juli 1926 wurde er von dort zur Polizeiverwaltung Essen versetzt. Am 1. April 1928 wurde er als Polizeioberstleutnant zur Polizeiscule Bonn versetzt. Dort wurde er als Vertreter des Leiters der Polizeischule verwendet. Am 1. August 1929 wurde er zur Polizeiverwaltung Recklinghausen versetzt. Dort wude er noch im gleichen Monat zum Polizei-Oberst befördert und als solcher ab Anfang September 1929 als Führer der Schutzpolizei des Polizeipräsidium Recklinghausen verwendet. Ab Anfang 1932 wurde er zugleich als Höherer Polizeiführer im Westen eingesetzt. Er wurde damit auch als Referent des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen in Münster und des Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Koblenz in allen polizeitaktischen Angelegenheiten verwendet. 1933 wurde er zum Polizeikommaneur (Polizei-General) befördert. Als solcher wurde er vom 11. Februar 1933 bis zum 10. Juni 1933 als Sonderkommissar des preußischen Ministers des Innern mit besonderen Vollmachten für die Provinzen Westfalen und Rheinland eingesetzt. Ab dem 1. April 1933 wurde er zusätzlich als Kommandeur der Landespolizei-Inspektion West verwendet. Damit wurde er zugleich auch als der Höhere Polizeiführer West bezeichnet. Am 31. Mai 1933 wurden seine besonderen Vollmachten mit Wirkung vom 10. Juni 1933 aufgehoben. Seinen Dienstsitz verlegte er am 21. Juni 1933 von Recklinghausen nach Düsseldorf. An diesem 21. Juni 1933 wurde er auf eigenen Antrag bis zur Erledigung seines Abschiedsgesuches beurlaubt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Juli 1933 zum General der Landespolizei ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 wurde er offiziell von der Landespolizei verabschiedet. Er wohnte danach in Düsseldorf-Oberkassel und war als Landesverbandsführer des Landesverbandes Niederrhein voms Reichsverband Deutscher Offiziere e.V. (R.D.O.) tätig. Im Oktober 1936 erkundigte sich der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch, bei Hermann Göring, welche Gründe zu seiner Verabschiedung aus der Landespolizei geführt hätten. Dieser informierte ihn, dass er nichts gegen eine Übernahme in die Armee hätte, bat aber darum, ihn möglichst nicht im Rheinland und in Westfalen einzusetzen. Am 25. Januar 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1937 als Generalmajor im Heer angestellt. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1937 festgelegt. Er wurde jetzt als Inspekteur der Wehrwirtschaftsinspektion IX in Kassel eingesetzt. Am 31. Dezember 1938 wurde ihm mit Wirkung vom 1. Januar 1939 der Charakter als Generalleutnant verliehen. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges blieb er weiter als Wehrwirtschaftsinspekteur IX im Einsatz. Durch die Umbenennung seiner Dienststelle wurde er am 22. November 1939 zum Rüstungs-Inspekteur im Wehrkreis IX ernannt. Am 17. Februar 1940 wurde er mit Wirkung vom 6. Februar 1940 zum Rüstungs-Inspekteur vom Wehrkreis III ernannt. Am 20. März 1940 wurde entschieden, dass seine Ernennung und die Versetzung nach Berlin auch für das Friedensverhältnis galt und daher der Umzug von Kassel nach Berlin durchzuführen sei. Das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern wurde ihm am 4. Juli 1940 verliehen. Am 31. Juli 1940 wurde er von General der Infanterie Georg Thomas, Chef vom Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt, zur Beförderung zum Generalleutnant vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde von Generalleutnant Bodewin Keitel, Chef vom Heeres-Personalamt (HPA), abgelehnt, da er nicht die Eignung zum Divisionskommandeur besitze, die als unerlässliche Voraussetzung bezeichnet wurde. Am 17. Januar 1941 wurde er dann trotzdem mit Wirkung vom 1. Februar 1941 (24) zum Generalleutnant befördert. Im April 1941 wurde er neben dem Ministerialrat Dr. Wilhelm Burandt auch als Kandidat für den Wirtschaftsinspekteur Mitte vorgesehen. Er wurde aber Anfang Juni 1941 bis zum 15. Januar 1942 als Inspekteur der Wirtschaftsinspektion Süd in das besetzte Gebiet hinter der Ostfront kommandiert. Mitte Februar 1942 trat er von diesem Posten zurück und wurde weiter als Rüstungsinspekteur III eingesetzt. Am 12. August 1942 wurde er vom Chef des Heeres-Personalamtes darüber informiert, dass im Zuge von Personalveränderungen eine andere Besetzung seiner Dienststellung vorgesehen sei und daher beabsichtigt sei, seine Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst auf Grund des § 24 (3) WG beim Führer zum 30. November 1942 zu beantragen. Er beantragte daraufhin am 18. August 1942 bei seinem Vorgesetzten, General der Infanterie Georg Thomas, wegen Dienstunfähigkeit seine Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst auf Grund des § 24 (2a) WG zum 30. Noveber 1942 unter Gewährung der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform. Am 13. November 1942 wurde er mit dem 30. November 1942 unter Verleihung des Rechts zum Tragen der bisherigen Uniform aus dem aktiven Wehrdienst entlassen. Am 18. November 1942 wurde er mit dem 1. Dezember 1942 beim Wehrkreiskommando III zur Verfügung des Heeres gestellt. Anfang 1944 wohnte er in der Plönerstraße 25 in Berlin-Grunewald. Sein Sohn Burkhard Hubertus Theodor Alfred Stieler von Heydekampf ist am 7. Januar 1944 als Leutnant und Angehöriger der 2. (Panther) Kompanie vom Panzer-Regiment 15 beim Kampf um Brebrojarka an der Ostfront gefallen. Er erhielt daraufhin ein Feldgrab in Lipjanka bei Kirowograd. Nach Kriegsende wurde er selbst von der Roten Armee verhaftet und interniert. Am 4. Februar 1946 ist er im Lager Hohenschönhausen bei Berlin in sowjetischer Haft verstorben. Als Todesursache wurde angeblich Gürtelrose angegeben.
Er hatte noch mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am
28. Juli 1875 in Münster in Westfalen geborene Alfred Carl Anton Stieler von
Heydekampf. Auch dieser schlug die Offizierslaufbahn als Infanterieoffizier ein.
Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 14. Februar 1895 (B33) zum
Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der
3. Kompanie vom Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92 in Braunschweig
eingesetzt. 1897/98 wurde er in gleicher Funktion in die 8. Kompanie seines
Regiments am gleichen Standort versetzt. Durch die Umbenennung seines
Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 2. Juli 1900
ist er behufs Übertritt zu den Ersatzformationen der Marineinfanterie
ausgeschieden. Er wurde dem I. Ersatzseebataillon in Kiel zugeteilt. Am 20.
Februar 1901 ist er dann als Kompanieoffizier zum I. Seebataillon der
Marine-Infanterie übergetreten. Dieses Bataillon unterstand der 1.
Ostasiatischen Infanterie-Brigade. Am 15. August 1901 wurde er in gleicher
Funktion in die 1. Kompanie vom III. Seebataillon in Tsingtau (Kiautschou)
versetzt. Im Frühjahr 1903 war er Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom III.
Seebataillon der Marine-Infanterie in Tsingtau (Kiautschou). Am 9. Februar 1904
wurde er als Kompanieoffizier in die 1. Kompanie der Stamm-Kompanien für das
III. Seebataillon in Wilhelmshaven versetzt. Damit unterstand er dem I.
Seebataillon der Marine-Infanterie. Am 12. Juli 1904 wurde er mit Wirkung vom
15. August 1904 in das I. Seebataillon nach Kiel versetzt. Seine Beförderung zum
Oberleutnant erfolgte am 29. Oktober 1904. Das Patent wurde dabei auf den 18.
Oktober 1904 (Vv) festgelegt. Als solcher gehörte er als Kompanieoffizier zur 2.
Kompanie vom I. Seebataillon in Kiel. Am 21. August 1905 wurde er dem
Marineinfanterie-Detachement der Ostafrikanischen Station (überetatsmäßiger
Besatzungsteil der Seestreitkräfte) zugeteilt. Am 3. Oktober 1906 schied er aus
der Marineinfanterie aus und wurde gleichzeitig im Heer wieder angestellt. Er
kam dabei zum Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92 und wurde sofort für
seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Von der
Beendigung der Schlußübungsreise der Kriegsakademie im Juli 1909 bis zur
Beendigung der Herbstübungen wurde er auf sein Ansuchen zum
Telegraphen-Bataillon Nr. 2 kommandiert. Nach seiner Rückkehr war er im Frühjahr
1910 Kompanieoffizier in der 8. Kompanie vom Braunschweigisches
Infanterie-Regiment Nr. 92 in Braunschweig. Im Frühjahr 1911 wurde er in
gleicher Funktion in der 11. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort
verwendet. Am 27. Januar 1912 (J) wurde er zum Hauptmann befördert. Damit wurde
er als Nachfolger von Hauptmann Freiherr von Lepel zum Chef der 7. Kompanie vom
2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32 in Meiningen ernannt. Er heiratete
am 24. Oktober 1912 die Hildegard Berta Karoline Constanze Johanna Natalie von
Rauschenplat in Braunschweig. Sein einziger Sohn Hans-Arthur Bruno Georg Stieler
von Heydekampf wurde am 30. August 1913 in Meiningen geboren. Er diente auch
1914 noch als Chef der 7. Kompanie im 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr.
32 in Meiningen. Sein Bruder Hauptmann Alfred Stieler von Heydekampf ist wenige
Wochen nach Beginn des 1. Weltkrieges am 10. September 1914 bei Tarputschen in
Ostpreußen gefallen.
Seine einzige Schwester war die ebenfalls am 28. Juli
1875 in Münster in Westfalen geborene Anna Marie Gertrud Stieler von Heydekampf.
1934 war sie Schriftleiterin des Verbandes wirtschaftlicher Hausfrauenschulen
auf dem Lande und wohnte in der Neue Straße 19 in Bad Kösen. Durch die
Umbenennung der Straße wohnte seine ledige Schwester im Jahr 1939 in der
Hermann-Göring-Straße 19 in Bad Kösen. Die Schwester starb am 29. November 1958
ebenfalls in Bad Kösen.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 7. April 1878
in Posen geborene Friedrich Wilhelm Alexander Stieler Von Heydekampf. Dieser
starb bereits als Kleinkind am 7. Mai 1879 in der elterlichen Wohnung in der
Hohenzollernstrasse 14 in Berlin.
Sein jüngster Bruder war der am 25. Juni
1887 in Thorn geborene Arthur Stieler von Heydekampf. Dieser schlug die Laufbahn
als Artillerieoffizier bei der Feldartillerie ein. Nach seiner
Kadettenausbildung wurde er am 22. März 1906 in die Königlich Preußische Armee
übernommen. Er wurde dabei als Leutnant, vorläufig ohne Patent, von der
Haupt-Kadettenanstalt Groß-Lichterfelde zum Torgauer Feldartillerie-Regiment Nr.
74 überwiesen. Er gehörte danach mehrere Jahre als Batterieoffizier zur 3.
Batterie seines Regiments in Torgau. Sein Patent als Leutnant hat er am 22. Juni
1906 (Zz) erhalten. Seine Ordnungsnummer als Leutnant wurde noch vor dem
Frühjahr auf (H3h) angepasst. Im Herbst 1909 wurde er als Batterieoffizier in
die 1. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. 1910/11 wurde er
für mehrere Jahre als Batterieoffizier in die 1. reitende Batterie vom Torgauer
Feldartillerie-Regiment Nr. 74 nach Wittenberg versetzt. Im August 1913 wurde er
gemäß I Nr. 3 der "Vorschrift für die Ausbildung der zu den technischen
Instituten der Artillerie kommandierten Feldartillerie-Offiziere" zu den
Unterrichtslehrgängen 1913,14 in Spandau kommandiert. Nach seiner Rückkehr
gehörte er im Frühjahr 1914 als Batterieoffizier zur 1. Batterie vom Torgauer
Feldartillerie-Regiment Nr. 74 in Torgau. Bei der Mobilmachung wurde er zum
Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 7 versetzt. Dieser Bruder ist am 5.
September 1914 bei Monthyon in Frankreich gefallen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Albrecht von Stosch: Das Königlich Preußische 5. Garde-Regiment zu Fuß:
1897-1918, Klasing, Berlin 1930